Johannes „Hansi“ Biebl
http://www.ostbeat.de/Biebl.htm
Johannes „Hansi“ Biebl (* 20. Februar 1945 in Berlin) ist ein deutscher Rockmusiker und -sänger.
Biebl erwarb das Abitur und erlernte den Beruf des Funkmechanikers. Er spielte 1964 bei der Reichert Combo und 1965 bei den Atlantics. Von 1966 bis 1969 absolvierte er an der Musikschule Friedrichshain in Ost-Berlin eine Ausbildung für Gitarre und Tanzmusik und war Gitarrist bei den Berolina Singers (1966/67), den Alexanders (1967), der Modern Soul Band (1968–1971), der Klaus Lenz-Band (1971/72) und bei dem Lakomy-Ensemble (1972/73).
1974 gründete er die Johannes Biebl Blues Band, die 1975 Auftrittsverbot erhielt, 1976 spielte er bei Veronika Fischer & Band. 1977 gewann er mit der Gruppe 4 PS den Grand Prix des Internationalen Schlagerfestivals in Dresden. Ab 1978 trat er mit der Hansi Biebl Band auf.
Biebl übersiedelte 1984 nach West-Berlin, wo er unter anderem mit Gerulf Pannach auftrat. 1987 zog er nach Bremen um. Seit 1990 gibt er vor allem in den neuen Bundesländern Konzerte.
Die Hansi Biebl Band war eine deutsche Bluesrock- und Rockband. Sie wurde 1978 in Ost-Berlin gegründet, löste sich 1982 auf und war ab 1996 in neuer Besetzung wieder aktiv. Nach dem Erscheinen ihrer ersten LP konnte die Band auch im DDR-Fernsehen auftreten, unter anderem in Sendungen wie Jugendklub und rund. Beim DDR-Plattenlabel Amiga erschienen zwei LPs.
Der Bluesgitarrist und Sänger Johannes Biebl gründete 1974 die Hansi Biebl Blues Band, die 1975 ein Auftrittsverbot erhielt, nachdem Eberhard Klunker und Olaf Wegner in die Bundesrepublik Deutschland geflüchtet waren. Danach spielte Biebl in der Veronika Fischer Band und bei Vier PS. 1978 gründete er die Hansi Biebl Band und knüpfte damit an die Tradition der Bluesband-Ära an, wobei deutlich Jazzrock- und Folkeinflüsse den Sound der Band prägten. Bereits nach einem Jahr des Bestehens erschien die erste Langspielplatte. Während die Kompositionen auf der Platte von Biebl stammten, lieferte Thomas Schmitt von MTS die meisten Texte.
Weitere Bandmitglieder:
- Carlos Shuffat (Perkussion)
- Peter Krause (Schlagzeug), bis 1980
- Stefan Schirrmacher (Gitarre)
- Willi Becker (Bass)
- Michael Kaszubowski (Bass), bis 1980
- Christian Liebig (Bass), früher bei Freygang, ging zu Engerling, später zu Modern Soul Band und Karat
- Herbert Junck (Schlagzeug), wechselte zu NO 55, später Silly
- Gastmusiker: Bernd Kleinow[2] (Mundharmonika)
- Hansi Biebl (Gesang, Gitarre)
- Maik Pönisch (Bass, Gesang)
- Herbert Junck (Schlagzeug), bis 2002
- Steffen Hass (Schlagzeug), seit 2002
Die Band ist nicht mehr aktiv.
Johannes Biebl
Trotz einer vielseitigen und stark beachteten Musikerkariere in der DDR,
ist es heute ziemlich still geworden um ihn. Biebl war nicht nur einer der
versiertesten Gitarristen, sondern trug neben „Boddi“ Bodag dazu bei, dass der
Berliner Blues eine eigene, unverwechselbare deutsche Note erhielt.
Biebls Kariere nahm seinen Anfang in den 1960er Jahren, als die Beatlesmania
auch die DDR erreichte. Begonnen hat er in der „Reichert-Combo“, wechselte
später zu den „Atlantics“, den „Berolina-Singers“ und den „Alexanders“. Von
1968 bis 1971 gehörte er der „Modern Soul Band“ an. Danach durchlief er die „Kaderschmiede“
von Klaus Lenz und landete 1973 bei Reinhard Lakomy.
1974 gründete er die „Hans-Biebl-Blues-Band. Als 1975 die Bandmitglieder
Eberhard Klunker und Olaf Wegner (heute „Windminister“) auf spektakuläre Weise
die DDR verlassen hatten, erhielt die Band Auftrittsverbot und wurde aufgelöst.
Biebl ging daraufhin zu Veronika Fischer und spielte später bei „4 PS“.
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Hansi Biebl Band
Die Generation von Hansi Biebl (geboren 1945 in Berlin) war durch den Rock’n Roll der 60er Jahre stark beeinflusst. Dessen Hymnen wurden zu fundamentalen Elementen des eigenen Aufbruchs. Inspiriert von den Beatles, den Rolling Stones und - von Bach - hat Biebl schon früh begonnen, zu komponieren, den Rockgitarren-Saiten ihre schönsten Seiten abzugewinnen und sich in Bands auszuprobieren.Erster, vielleicht später unerreichter Höhepunkt, war 1975 die Gründung, mehr noch die Musik der Hansi Biebl Blues Band. Trotz vor allem amerikanischern Bluesmusiker als Vorbild, spielte diese Formation ausschließlich Eigenkompositionen, die viel später wieder gefunden und heute glücklicherweise auf der CD „Savannah“ nachzuhören sind.
Diese Band existierte jedoch nur ein Jahr, weil sich Eberhard Klunker und Olaf Wegener aus der DDR verabschiedeten. Nach Veronika Fischer & Band (1976), folgten 4 PS (1977) und die Reunion als Hansi Biebl Band, u.a. mit Christian Liebig (später bei Engerling, heute bei Karat) und Herbert Junck (dem viel zu früher verstorbenen, später bei Silly trommelnden) Schlagzeuger. Dieses Trio gehörte zu den besten Bluesrock-Bands der DDR -Musikgeschichte. Deren Ende 1982 folgte, weil auch Biebl die DDR verließ.
Nach der Wende startete Biebl ein nur schwer in die Gänge kommendes Comeback mit den Jessika-Musikern, André Drechsler und Olaf Becker.
In der Besetzung erschien 1998 „Unter den Wolken“ ein weiteres, songorientiertes Album bei Buschfunk, welches 2010 mit einigen seltenen Boni wieder veröffentlicht wurde.
Trotz seines heutigen Rückzuges genießt Biebl immer noch den Ruf eines hervorragenden Gitarristen, der selbst in die, immer etwas elitäre, Jazzmusikerszene reicht. Ein Respekt, der ihm wiederum im Konzertchor der Deutschen Staatsoper Berlin, wo er noch heute als Tenor in seiner Freizeit mitwirkt, anders, doch gleichwohl entgegen gebracht wird: ein toller Musiker und ein gradliniger Charakter.
Johannes "Hansi" Biebl wurde am 20. Februar 1945 in Berlin geboren. Er machte Abitur und erlernte den Beruf des Funkmechanikers. Anfang der 60er war er Mitglied der Reichert-Combo und gründete 1964 die Gruppe Atlantics, die sich auf das Nachspielen von Songs der Beatles, Stones und Searchers spezialisiert hatte. Neben den Gruppen Brightles und Diana Show Band zählten die Atlantics zur damaligen Zeit zu den angesagtesten Bands. Nachdem Biebl zum Armeedienst eingezogen wurde, nannte sich die Gruppe in Berolina Singers (später Berolinas) um. Nach Biebls Armeezeit produzierten die Berolinas mit "Espresso" und "Dämmerung" zwei Titel beim Rundfunk der DDR, wobei "Espresso" als Single veröffentlicht wurde. Die Gruppe wurde 1968 jedoch verboten, und deshalb kurzerhand nach ihrem Leiter Alexander Schilling in Alexanders umbenannt. Zu Produktionen der Alexanders mit Hansi Biebl kam es nicht, denn der Musiker stieg vorher aus und ging mit Jochen Gleichmann zum Modern Septett. Es folgte 1971 die Station Klaus Lenz, wo er u.a. mit Sieghard Schubert, Endrik Moll, Angelika Mann und Uschi Brüning auf DDR-Tour ging. Ein Jahr später gründete er die Gruppe Atlantics II und 1975 die Hansi Biebl Blues Band. Die Hansi Biebl Blues Band hatte die großen amerikanischen Bluesmusiker zum Vorbild, spielte aber ausschließlich Eigenkompositionen.
„Es gibt Momente / da stellen sich die Weichen / Und selten, und selten von allein. / Entscheidungen fallen / die in die Zukunft reichen /Und sollen und sollen / unsre sein, unsre sein / Und also wohl auch dein.“
Dieser Hansi-Biebl-Song (Text Kurt Demmler) ist wohl jedem Rock-Musik-Fan aus der DDR noch heute, nach über 30 Jahren, im Ohr. Selbst, wenn man die erste, 1979 bei AMIGA erschienene LP der „Hansi Biebl Band“ schon lange nicht mehr auf dem Plattenteller liegen hatte und Biebls Stimme eher spröde daher kam. Dafür war sie unverwechselbar. Der Demmler-Text (mit einigen Zugeständnissen ans „sozialistische Wir-Gefühl“) hatte durchaus seine Brisanz („Doch die Himmel über deinem Land hält nur ein dünnes Band“), und das „He, alle Tore steh`n offen auch für dich“ kann man ja sowohl als propagandistischen Zweckoptimismus als auch satirisch verstehen.
Für viele war das Trio von Hansi Biebl in den 80ern der Inbegriff für ostdeutschen Bluesrock. Der 1945 geborene Gitarrist begann in der Ära der Beatmusik in Kapellen wie den Atlantics oder den Berolina Singers. Später spielte er bei Modern Soul, Klaus Lenz, der Band von Veronika Fischer oder 4PS.
Seine erste1974 gegründete eigene Blues-Band wurde schon ein Jahr später verboten, als zwei Mitglieder in den Westen abgehauen waren. Diese Truppe (Hansi Biebl - g, Eberhard Klunker - g, Michael Kaszubowski - bg, Olaf Wegenner) gab bis 1975 rund 120 Konzerte, die in der Szene teilweise fassungsloses Staunen auslösten. Leider wurden diese Auftritte damals nicht mitgeschnitten. Doch für den Rundfunk der DDR waren 1975 fünf Stücke im Studio produziert worden. Diese wurden allerdings nie gesendet. Per Zufall fand sie Eberhard Klunker vor einigen Jahren mit Hilfe ehemaliger Mitarbeiter des Rundfunkstudios. 2008 wurden sie erstmals auf CD veröffentlicht und präsentieren ein Quartett, das mehr Fusion-Jazz-Rock als puren Blues, den aber dafür auf allerhöchstem Niveau spielte.
Ab 1978 etablierte sich Biebl wieder in der ersten Reihe der DDR-Bluesrocker. Statt des Quartetts konzentrierte er sich auf ein präzise und druckvoll zusammenspielendes Trio. Zwei Schallplatten konnte er mit eigenen Titeln 1979 und 81 veröffentlichen. Darauf war der Blues durch Elemente aus Folkrock und Jazz erweitert. Die Texte für Biebls Kompositionen lieferte Thomas Schmitt von der Comey-Band MTS. Titel wie "Es gibt Momente" zählen zu den schönsten und auch heute noch beliebten Titeln aus der DDR-Musik.
1984 reiste Biebl in den Westen aus und verschwand damit aus der Geschichtsschreibung der DDR. 1990 kehrte er nach Berlin zurück und gründete die Hansi Biebl Band neu. Die Gruppe veröffentlichte 1998 und 2009 weitere Platten. Ansonsten singt er als Tenor in Berliner Chören klassische Musik.
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