Blueslegenden, Teil 1
Frank Hutchison
Frank Hutchison (* 20. März 1897 im Raleigh County, West Virginia; † 9. November 1945 in Dayton, Ohio) war ein US-amerikanischer Old-Time-Musiker. Der stark vom Blues beeinflusste Hutchison gilt als innovativer und einflussreicher Musiker auf der Slide-Gitarre.
Hutchison wurde 1897 im Raleigh County geboren, aber kurz danach zog seine Familie ins Logan County. Als Kind lernte er Mundharmonika und später Gitarre zu spielen. Die schwarzen Minenarbeiter Henry Vaughan und Bill Hunt beeinflussten Hutchins später immens – vor allem Hunt brachte Hutchison viele Blues-Songs bei, darunter auch Worried Blues und The Train That Carried the Girl from Town (die Hutchison später auf Platte aufnahm). Als junger Mann begann er, in den Minen des Logan County zu arbeiten, in denen er möglicherweise einen Arbeitsunfall erlitt, da Zeitgenossen in Interviews später aussagten, Hutchison habe gehinkt.
Nebenbei trat er im Logan County in Kinos und auf Tanzabenden auf, die ihm bereits lokale Bekanntheit verschafften. Im Herbst 1926 reiste Hutchison nach New York City, wo er am 28. September seine ersten beiden Titel Worried Blues / Train That Carried the Girl from Town für OKeh Records einspielte. Die Verkäufe der Platte waren gut, sodass OKeh im Februar 1927 eine weitere Session für Hutchison organisierte, auf der er neun weitere Stücke einspielte. Unter ihnen befanden sich traditionelle Stücke wie The Wild Horse oder Gitarren-Rags wie der West Virginia Rag. Letzterer wurde von Hutchison mit einem Text, den er selbst gedichtet hatte, auf der gleichen Session unter dem Titel Coney Isle erneut aufgenommen. Cowboy Copas benannte das Stück 1960 in Alabam um und hatte damit einen großen Hit.
Hutchison stieg mit seinen Platten zu einem von Okehs erfolgreichsten Old-Time-Musikern auf. Viele seine Stücke beinhalteten viele Elemente des Blues, nicht zuletzt auch durch Hutchisons Slide-Stil auf der Gitarre. Er legte das Instrument wie eine Steel Guitar auf seine Beine und spielte die Töne mit einem Metallstab, wie seine damalige Freundin Jennie Wilson sich erinnerte. Hutchison gilt damit als erster weißer Musiker, der in diesem Stil Plattenaufnahmen machte.
Bis 1929 nahm Hutchison weitere Platten für OKeh auf, darunter der Logan County Blues, ein Gitarrenstück, das nach Hutchisons Heimat benannt ist, Lonesome Valley und Neueinspielungen von Worried Blues und The Train That Carried the Girl from Town sowie einige Stücke mit dem Fiddler Sherman Lawson. Seine letzte Session spielte Hutchison im Juli 1929 ein. Seine letzte Aufnahme war der K.C. Blues, eine Instrumentalversion des Traditionals John Henry.
Die Weltwirtschaftskrise zerstörte Hutchisons Plattenkarriere. Nach seinen letzten Aufnahmen der OKeh Medicine Show zusammen mit einigen anderen Old-Time-Musikern, die für OKeh unter Vertrag standen, machte er nie wieder weitere Aufnahmen. 1934 zog Hutchison zusammen mit seiner Familie erst nach Chesapeake, Ohio, dann aber wieder zurück nach Lake, West Virginia, wo er einen kleinen Laden besaß und als Postbeamter arbeitete. 1942 brannte sein Laden nieder und Hutchison wurde alkoholkrank. Mit seiner Familie zog er nach dem Brand nach Ohio, wo er 1945 an Leberkrebs starb.
http://de.wikipedia.org/wiki/Frank_Hutchison
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John Henry Barbee
John Henry Barbee (* 14. November 1905; † 3. November 1964) war ein US-amerikanischer Bluessänger und -gitarrist.
Er wurde in Henning in Tennessee (wahrscheinlich) als William George Tucker geboren und wuchs auf der Farm seines Vaters auf, wo er sich das Gitarrespielen selbst beibrachte. Zuerst erlangte er in seiner Region Bekanntheit als Straßenmusiker und in Kneipen oder auf Partys und benannte sich schließlich nach einer Folk-Ballade, die er oft spielte, in „John Henry“ um. Nachdem er in den 1920ern und 1930ern mit einigen Musikern zusammengespielt hatte, bot ihm die Firma Vocalion Schallplattenaufnahmen an und er nahm 1938 in Chicago seine erste Platte auf.
Weil ein Weißer seine Frau belästigt hatte, schoss John Henry Barbee auf ihn, traf ihn aber nur ins Bein. In dem Glauben, er hätte den Mann ermordet, flüchtete er und tauchte unter dem Namen „Barbee“ unter. Bis 1963 machte er nur wenig Musik und hatte einen Job in einer Wäscherei, bis er von Willie Dixons Sohn als ein singender Eisverkäufer wiederentdeckt wurde.
Dixon ermöglichte ihm ein Comeback und schlug ihn für das American Folk Blues Festival 1964 vor. Während diesem Europa-Besuch wurden (von dem dänischen Plattenlabel Storyville) weitere Aufnahmen mit ihm gemacht. Kurz darauf musste er die Tournee aber wegen starken Schmerzen abbrechen und wurde in eine Chicagoer Klinik eingeliefert. Als er entlassen wurde, hatte man Krebs diagnostiziert und ihm wenig Überlebenschancen zugeschrieben, woraufhin er sich von seiner Gage ein Auto kaufte und mangels Fahrerfahrung und -erlaubnis einen Passanten überfuhr. Man nahm ihn daraufhin in Untersuchungshaft und er starb einen Tag später an einem Herzinfarkt.
http://de.wikipedia.org/wiki/John_Henry_Barbee
http://en.wikipedia.org/wiki/Long_John_Hunter
R.L. Burnside - Poor Black Mattie
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