Bob Brozman
http://www.bobbrozman.com/
Bob Brozman (* 8. März 1954 in New York City; † 23. April 2013 in Santa Cruz, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Gitarrist und Musikwissenschaftler, der sich neben Jazz und Blues auch der Weltmusik verpflichtet fühlte.
Bereits in frühster Jugend wurde Bob mit der Musik konfrontiert. Mit sechs Jahren fing er an Gitarre zu spielen und empfand den Klang als große Herausforderung.[1] Als Student der Musik und Musikethnologie an der Universität von Washington arbeitete er mit einer großen, weltumspannenden Anzahl von Musikern zusammen, die von den Okinawa-Inseln bis Ghana reichte. Entsprechend groß war die Reihe von Musikstilen, die er zu Gehör brachte: Gypsy Jazz, Calypso, Blues, Ragtime, Hawaiian und karibische Musik. So wurde Brozman ein begehrter Begleit-Gitarrist und ein Fundus des 20. Jahrhunderts der Weltmusik. Brozman war über das ganzen Jahres zwischen Nordamerika und Europa unterwegs, wo er hauptsächlich auftrat, aber auch in Australien, Asien und Afrika. Am Ende seines Lebens besaß der Hawaii-Gitarrist eine beeindruckende Sammlung von Instrumenten, die er von seinen Reisen rund um die Erde mitgebracht hatte.
Er nahm zahlreiche Alben auf und wurde dreimal mit dem amerikanischen Guitar Player-Hörerpreis für den besten Blues ausgezeichnet. 1999 gründete Brozman und Woody Mann eine Gitarrenschule, die an den Standorten in Kalifornien, New York und in Kanada jährlich über 120 Studenten unterrichtete. In den Jahren 2000 bis 2005 landete er fünfmal in den Europäischen Top 10 für Weltmusik, so, wie er in seinen letzten zehn Jahren in Europa viel populärer geworden war als in seinem Heimatland.[2]
Bob Brozman wurde am Abend des 23. April 2013 in seinem Haus im kalifornischen Santa Cruz tot aufgefunden.[3] Er nahm sich das Leben, weil er nach Aussage seines langjährigen Produzenten und Mitarbeiters Daniel Thomas durch die Spätfolgen eines 1980 erlittenen Autounfalls seine Hände nur noch unter Schmerzen zum Gitarrenspiel bewegen konnte.
"Fire In The Mind" ist Blues, exotischer Blues à la Bob Brozman. Post-Industrial Blues war der Vorgänger und mit den elf Songs auf vorliegender Platte macht der in New York geborene Amerikaner genau dort weiter, wo die letzte CD endete.
Brozman lotet den Blues auf seine ganz persönliche Art und Weise aus. Er findet Nischen im Genre, die andere Künstlern in dieser Intensität wohl noch gar nicht wahrgenommen haben. Parallelen finden sich auch in der Vielfalt der eingesetzten Instrumente, die im Digipak genauer aufgelistet werden. So kommt es alleine schon durch die »National Reso-Phonic Tricone guitars, Bear Creek Kona Rocket Hawaiian guitar, Ultrafox Django-style guitar, 1915 Vega Cello-Banjo, Baglama, Chaturangui« oder eine »1920s Stella guitar« zu akustischen Leckerbissen.
Brozman hat sich schon lange von den üblichen Mustern des Zwölftakters verabschiedet. Sein Name steht für den peripheren Blick auf das Genre. Seine musikalische Mischung ist höchst interessant und unterscheidet sich deutlich vom allgemein bekannten Delta Blues. "Fire In The Mind" ist eine Art Weltreise in gut siebenundvierzig Minuten Spielzeit.
Sechs der elf Kompositionen sind Lieder mit englischen Texten, die alle in der CD-Verpackung nachgelesen werden können. Ausnahmen bestätigen die Regel: "Banm Kalou Banm" singt er in kreolischer Sprache. Die französische Übersetzung trägt den Titel "Explosion".
"Fire In The Mind" ist kein lupenreines Soloalbum. Brozman wird von Jim Norris am Schlagzeug begleitet. Im bereits erwähnten "Banm Kalou Banm" hören wir Daniel Shane Thomas am Akkordeon und er singt in "Rhythm Is The Thing" Backing Vocals.
"American House Fire Blues" ist Wehmut, Melancholie und gleichzeitig Anklage:
»It's a lonely, lonely country
When you're out on your own
They've stolen everything
And drove you from your home
Who you gonna call
When your house is burning down...«
Nach der Nachdenklichkeit serviert uns der Protagonist ein herrlich groovendes, durch viele Percussioninstrumente in Szene gesetztes "Rhythm Is The Thing". Der Blues feiert eine Party und getanzt werden darf auch. "Blue Mars Over Sorrento" ist ein Stück mit im weitesten Sinne Django Reinhardt-Feeling und Gypsy-Stimmung. Über fast die gesamte Spielzeit von "Nightmares And Dreams" hinweg kommt die Slidegitarre zum Einsatz und Brozman kreiert innerhalb dieser Nummer gleich zwei Stimmungen... einerseits die dramatische 'Alptraum'- und anderseits die entspannte 'Traum'-Seite des Schlafes.
Im Informationsbatt zur CD wird der Protagonist zitiert: »Dieser Blues soll euch inspirieren. Für mich ist Musik etwas, das immer voller Emotionen ist. Etwas, bei dem ein Mensch nie auslernt, wie er sich ausdrücken kann.« Bob Brozmans "Fire In The Mind" ist schon wieder ein ungewöhnliches, aber exquisites Album geworden. Der Mann kann mit seinem Verständnis des Blues voll überzeugen.
Line-up:
Bob Brozman (vocals, guitars, slide guitar, cello-banjo, marimbas, dugi, percussion, ukulele, bazouki)
Daniel Shane Thomas (triangle, accordion - #7, backing vocals - #4)
Jim Norris (drums)
http://www.rocktimes.de/gesamt/b/bob_brozman/fire_in_the_mind.html
Washington. Der Bluesmusiker Bob
Brozman ist tot. Er wurde am Dienstag in seinem Haus im kalifornischen
Santa Cruz gefunden. Brozman, ein Wegbereiter der Blechgitarre, wurde
nur 59 Jahre alt. Der US-amerikanische Gitarrist und Musikwissenschafter
bewegte sich zwischen den Stilrichtungen Jazz, Blues und Weltmusik und
war nicht zuletzt für seine humorvollen Bühnenauftritte bekannt.
Geboren wurde Brozman am 8. März 1954 in New York.
Der spätere Weltenbummler wurde bald zum "König der National Guitar", da
er den Blechgitarren der gleichnamigen Firma bereits in seinem
Teenageralter ungekannte Klänge entlockte und 1981 sein erste Soloalbum
veröffentlichte. Auch schrieb Brozman mit "The History and Artistry of
National Resonator Instruments" eines der Standardwerke zum Thema.
Zuletzt veröffentlichte er im Vorjahr "Fire in the Mind".
Auf
Wunsch der Familie wird nun die Stiftung Global Music Aid initiiert,
mit der Musiker aus der Dritten Welt bei der Beschaffung von
Instrumenten, Saiten, Stimmgeräten und elementaren Aufnahmegeräten
unterstützt werden sollen.
In der Neudefinierung der weltweiten Musikdiversität, ist Bob Brozman
ein bemerkenswert produktiver Künstler. Sein Esprit, seine Energie und
musikalische Technik kraftvoll kombiniert erschaffen einen
unvergesslichen Liveauftritt. Er ist ein Meister des Slide, Fingerstyle
und Percussive Gitarre. Seine berauschende Show umspannt das globale
musikalische Spektrum. Er berauscht das Publikum, welches um mehr von
seiner liebenswerten, überspringenden Energie bettelt.
http://www.rufrecords.de/index.php?lang=de&Itemid=496
Bob
Brozman, geboren 1954 in New York, bereist seit Jahrzehnten die fünf
Kontinente als Musiker und Musik-Ethnologe. Nach seinem Debüt „Blue Hula Stomp“ (1981) veröffentlichte er mehr als 20 Alben. Sein
2007 erschienener „Post-Industrial Blues” (Ruf 1133) wird wegen ihrer
Klangqualität von Hifi-Profis gerne als Test-CD verwendet. Alben, auf
denen Bob Brozman mitwirkte, landeten regelmäßig in den European Top Ten
for World Music. Die Leser der „Guitar Player“ wählten ihn mehrfach zum besten Gitarristen in den Sparten „Blues“, „Weltmusik“ und „Slide Guitar“.
Bob Brozman gehört zu den Gründern der “International Guitar Seminars”, die jedes Jahr von mehr als 120 Studenten in Kalifornien,New York und Kanada besucht werden. Außerdem arbeitete er als außerordentlicher Professor in der Abteilung für zeitgenösssiche Musikstudien der Macquarie University im australischen Sydney,Als Musiker ist Bob Brozman vor allem bekannt wegen seiner Arbeit mit Resonator-Gitarren (auch bekannt als „Dobro“) aus den 1920er/-30er Jahren der Firma „National“. Zum aktuellen Sortiment dieses Gitarren-Herstellers gehört eine Bariton-Gitarre, die gebaut wird nach den Design-Vorgaben von Bob Brozman.
Einen Künstler wie Bob Brozman in eine bestimmte Schublade zu packen ist einfach nicht möglich. Dazu ist dieser Mann viel zu vielseitig. Er ist eben nicht nur Sänger und Gitarrist, sondern designt gleichfalls noch Instrumente, handelt mit ihnen und vergrößert dabei natürlich seine persönliche Sammlung. Große Beachtung fanden die Forschungsarbeiten des studierten Musikethnologen, der sich inzwischen auch Professor betiteln darf.
Musikalisch ist der 1954 in New York geborene Brozman nicht fest einzuordnen. Auf seinen diversen Ausflügen durch die ganze Welt übernahm er die verschiedensten Einflüsse der jeweiligen Musik. So entstanden Alben in den unterschiedlichsten Stilrichtungen. Bob Brozman ist eigentlich überall zuhause. Er beherrscht nicht nur Jazzelemente, gibt Cajun Musik zum Besten und ist ein Meister an der Hawaii Gitarre, sondern verfügt auch über außerordentliche Kenntnisse und Fähigkeiten in Sachen Blues.
Und diesem Thema widmet er sich auf seinem inzwischen dreißigsten (!) Album ganz ausführlich. Auf diesem rein akustischen Silberling, bei dem ihn Greg Graber auf drei Stücken am Schlagzeug begleitet, erweist Brozman einerseits denjenigen Blueskünstlern seine Anerkennung, die ihn an diese Musik herangebracht haben, andererseits trägt er den Blues mit den verschiedensten Einflüssen soweit an seine Grenzen, wie nie zuvor.
Dabei bedient er sich der verschiedensten Instrumente. Mehrere National und Bear Creek Hawaiin Guitars sorgen für unglaublich vielseitige Klänge. Dann wieder fühlt man sich durch traditionellen Delta Blues in frühere Zeiten zurückversetzt.
Neun der dreizehn Songs stammen aus der eigenen Feder von Bob Brozman. Dazu kommen zwei überarbeitete Traditionals und jeweils eine Nummer von Skip James sowie Charly Patton. Unterstützt durch eine ausgefeilte Percussion Technik kann sich jeder Bluesliebhaber ausmalen, wie diese Musik vor Jahrzehnten geklungen haben muss. Auch das Stimmvolumen passt perfekt zur Gitarrenarbeit und deckt die gesamte benötigte Bandbreite voll ab.
Obwohl Bob Brozman musikalisch an die alten Bluesveteranen erinnert, wirkt dieses Album aber keineswegs altmodisch und langweilig. Im Gegenteil; würde ein Robert Johnson heute noch leben, so hätte er seine Aufnahmen wohl genau so eingespielt. Bob Brozman gibt hier die Geschichte des Blues optimal an die Nachwelt weiter.
http://www.bobbrozman.com/rev_rocktimes.html
Musikalisch ist der 1954 in New York geborene Brozman nicht fest einzuordnen. Auf seinen diversen Ausflügen durch die ganze Welt übernahm er die verschiedensten Einflüsse der jeweiligen Musik. So entstanden Alben in den unterschiedlichsten Stilrichtungen. Bob Brozman ist eigentlich überall zuhause. Er beherrscht nicht nur Jazzelemente, gibt Cajun Musik zum Besten und ist ein Meister an der Hawaii Gitarre, sondern verfügt auch über außerordentliche Kenntnisse und Fähigkeiten in Sachen Blues.
Und diesem Thema widmet er sich auf seinem inzwischen dreißigsten (!) Album ganz ausführlich. Auf diesem rein akustischen Silberling, bei dem ihn Greg Graber auf drei Stücken am Schlagzeug begleitet, erweist Brozman einerseits denjenigen Blueskünstlern seine Anerkennung, die ihn an diese Musik herangebracht haben, andererseits trägt er den Blues mit den verschiedensten Einflüssen soweit an seine Grenzen, wie nie zuvor.
Dabei bedient er sich der verschiedensten Instrumente. Mehrere National und Bear Creek Hawaiin Guitars sorgen für unglaublich vielseitige Klänge. Dann wieder fühlt man sich durch traditionellen Delta Blues in frühere Zeiten zurückversetzt.
Neun der dreizehn Songs stammen aus der eigenen Feder von Bob Brozman. Dazu kommen zwei überarbeitete Traditionals und jeweils eine Nummer von Skip James sowie Charly Patton. Unterstützt durch eine ausgefeilte Percussion Technik kann sich jeder Bluesliebhaber ausmalen, wie diese Musik vor Jahrzehnten geklungen haben muss. Auch das Stimmvolumen passt perfekt zur Gitarrenarbeit und deckt die gesamte benötigte Bandbreite voll ab.
Obwohl Bob Brozman musikalisch an die alten Bluesveteranen erinnert, wirkt dieses Album aber keineswegs altmodisch und langweilig. Im Gegenteil; würde ein Robert Johnson heute noch leben, so hätte er seine Aufnahmen wohl genau so eingespielt. Bob Brozman gibt hier die Geschichte des Blues optimal an die Nachwelt weiter.
http://www.bobbrozman.com/rev_rocktimes.html
Für Brozman war Musik die einzige Sprache, die überall auf der Welt verstanden wird. Und so war er schon als Student ständig auf Reisen. Zunächst fuhr er - damals war der 1954 in New York geborene Gitarrist noch Student der Musikethnologie an der Washington University - in die Südstaaten der USA, wo er den Blues, besonders den Vorkriegsblues, erlernte und zahlreiche der alten Bluesmen traf, die er bislang nur von den vor dem Zweiten Weltkrieg entstandenen Schellacks kannte. Später kamen Ragtime und Jazz hinzu, alte hawaianische Musik, er spielte mit Musikern aus Japan ebenso wie aus Afrika oder Europa, tourte mit einheimischen Musikern in Papua Neuguinea. Und all das floss in seine rund 30 Alben ein, die seit den späten 70er Jahren des letzten Jahrhunderts auf verschiedensten Labels veröffentlicht wurden.
2012 erschien „Fire In The Mind“ bei Ruf Records. Bluepuristen sollten von diesem Album vielleicht die Finger lassen. Ihr Glauben könnte ansonsten auf eine harte Probe gestellt werden. Der Glaube an die Heiligkeit der Allgültigen Zwölf Takte sowieso.
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