Earl
Hooker & Junior Wells
Earl Hooker (* 15. Januar 1929 oder 1930 in Clarksdale, Mississippi; † 21. April 1970 in Chicago, Illinois), mit vollem Namen Earl Zebedee Hooker, war ein US-amerikanischer Bluesmusiker und ein Cousin der Blues-Legende John Lee Hooker.[1]Mit 10 begann er Gitarre zu spielen und ging 1941 in Chicago in die Lyon and Healy School of Music. Mitte der 40er nahm er bei Robert Nighthawk Gitarrenunterricht. Im Oktober 1969 kam er im Rahmen einer Tour mit dem American Folk Blues Festival
nach Europa. Jedoch schien diese Tournee ihn körperlich überanstrengt
zu haben, da Hooker nach einigen Auftritten im November und Dezember
1969 in Chicago ins Krankenhaus eingeliefert wurde, wo er dann aufgrund
von Komplikationen seiner Tuberkuloseerkrankung verstarb.[2] Er ist in Chicago begraben.
Junior Wells (* 9. Dezember 1934 in Memphis, Tennessee, USA; † 15. Januar 1998 in Chicago, Illinois), eigentlich Amos Blackmore, war ein US-amerikanischer Blues-Musiker. Sein Instrument war die Mundharmonika. Er spielte mit Muddy Waters, Buddy Guy, Magic Sam, Lonnie Brooks und den Rolling Stones.
Geboren in Memphis, wuchs Wells in Arkansas
auf. Bereits im Alter von sieben Jahren spielte er Mundharmonika, die
ihm von seinem Cousin Junior Parker und Sonny Boy Williamson beigebracht
wurde.[1]
1948 ging er nach Chicago. Mit 18 Jahren spielte er in der Band von
Muddy Waters, mit der er auch seine ersten Plattenaufnahmen machte. In
den 1960ern arbeitete er vor allem mit Buddy Guy.
Die bekanntesten Songs von Junior Wells sind Messin’ With the Kid und Little By Little, sein bekanntestes Album ist Hoodoo Man Blues von 1965.
Einen Auftritt hatte er im Film Blues Brothers 2000,
der kurz nach seinem Tod in die Kinos kam. Junior Wells starb 1998 an
einem Herzinfarkt, während er sich in Krebsbehandlung befand. Er wurde
auf dem Oak Woods Cemetery in Chicago beigesetzt. Bei seinem Begräbnis
spielten Billy Branch, Sugar Blue und Harmonica Hinds einen Trauermarsch.[2]
Blue Guitar Earl Hooker | Format: Audio CD
http://www.amazon.de/Blue-Guitar-Earl-Hooker/dp/B004J8GTL8/ref=sr_1_1?s=music&ie=UTF8&qid=1377011267&sr=1-1&keywords=earl+hooker
Blues Partners
Jede Musikrichtung hat unbesungene
Helden, auch der BIues._Bluesgrößen wie B.B. King oder Buddy Guy
hielten Earl Hooker für einen der besten Bluesgitarristen der
Nachkriegszeit. Diese Anerkennung war Earl Hooker jedoch zu seinen
Lebzeiten nicht vergönnt. Sein früher Tod setzte der Partnerschaft
mit dem Mundharmonika-As Junior Wells ein trauriges Ende.
Ruhm und Ehre können nicht an Geld
oder am Einkommen gemessen werden, ebenso wie kom-merzieller Erfolg
nicht unbedingt ein Zeichen von Können ist. In der Welt des Blues,
in der sich viele einer einmal etablierten Stilrichtung anpassen und
ihr treu bleiben, sind Interpreten, die ihrer Vorstellungskraft
freien Lauf lassen und sich über Traditionen hinwegsetzen, selten.
Earl Hooker gehörte zu solchen Freigeistern. Dieser talentierte
Gitarrist ließ sich sowohl von Jazz, Country und populärer Musik
sowie dem Blues inspirieren. Ehe es Verstärker gab, benutzten
Bluesmusiker ihre Gitarre als Rhythmus-lnstrument, die Melodie eines
Songs wurde hauptsächlich durch die Verse bestimmt. Zusätzliche
Verzierungen erreichte man durch die Verwendung eines Bottlenecks,
wodurch man der Gitarre Töne entlockte, die Ähnlichkeit mit einer
menschlichen Stimme hatten. Man darf nicht Vergessen, daß nur wenige
Bluesmusiker eine solide musikalische Ausbildung
durchlaufen hatten. Eine bemerkenswerte
Ausnahme unter ihnen war Lonnie Johnson, der nicht nur die Gitarre,
sondern auch die Geige beherrschte. Schon auf seinen ersten Aufnahmen
verblüfft
seine unglaubliche Technik, mit der er
simplen Blues mit der Jazzmusik von Duke Ellington und Louis
Armstrong kombiniert.
Auch viele andere Pioniere der
E-Gitarre hatten ihre Wurzeln im Jazz, wie Eddie Durham, Charlie
Christian und Georges Barnes. Barnes fungierte auch als
Begleitmusiker auf Blues-Sessions von Big Bill Broonzy und Jazz
Gillum. In der zweiten Hälfte der 40er Jahre tauchte T-Bone Walker
auf, der Mann, der praktisch den Sound der modernen Bluesgitarre
kreierte. Die Vertreter des Chicago Blues eigneten sich diese neue
Stilrichtung allerdings nur langsam an, da sie sich zwischen dem
traditionellen Blues von Willie Lacey, dem Hausgitarristen der
Bluebird-Sessions, und der rohen Power der Slide Gitarre von Muddy
Waters nicht entscheiden konnten. Jahre später transformierte Robert
Junior den Sound der Chess Blues-Sessions mit einem Stil, in dem er
Blues-Rhythmen mit einer vom Jazz beeinflußten melodischen
Phrasierung verband.
Come on in This House Junior Wells | Format: Audio CD
Als die 50er Jahre voranschritten,
übernahmen Otis Rush, Magic Sam, Freddie King und Buddy Guy die
Techniken von T-Bone Walker und B.B. King und veränderten so den
Chicago Backbeat. Manche heutige Rock-Gitarristen, die sich auf der
Bühne wie wild ins Zeug legen, haben diese Intensität solchen
einstigen Blues-Größen abgeguckt. Zu jener Zeit gab es jedoch einen
Musiker, der sich weigerte, sich diesem Stil anzupassen - Earl
Hooker. Earl Zebedee Hooker kam am 15. Januar 1929 in Clarksdale,
Mississippi, zur Welt. Die Eltern waren Profis im Showbusineß: Earl
Senior spielte Mundharmonika, Geige und
Gitarre, Mutter Mary Blair war ein Mitglied der Rabbit Foot Minstrels
gewesen. 1930 zog die Familie Hooker nach Chicago. Earl Junior wuchs
im Getto heran, und wenn er nicht auf seiner Gitarre herumzupfte,
machte er mit einer Gang die Straßen unsicher. Zu einem seiner
“Straßenopfer” zählte der Gitarrist Louis Myers: “Sie
überfielen uns ein-
mal in der 35th Street - und das
nächste Mal, als ich Hooker wiederbegegnete, spielte er an einer
Straßenecke Gitarre” Hooker erstand seine erste Gitarre von Sears
& Roebuck. Mit ihr unterm Arm verließ er im Alter von 13 Jahren
das Elternhaus in Chicago und kehrte nach Clarksdale zurück, wo er
vor Robert Nighthawks Musikladen herumlungerte und den Bluesmusikern
zuhörte, die sich um ihren Meister (Nighthawk) versammelt hatten.
Von Nighthawk lernte er, wie man ein Bottleneck benutzt. Dieser
wiederum hatte es Houston Stackhouse abgeguckt, stand aber auch unter
dem Einfluß von Tampa Reds Slide Gitarre, der er glasklare Töne
entlocken konnte. Hooker übernahm diese Technik und erweiterte sie
dadurch, daß er sein Instrument in der üblichen Stimmung der
Gitarre, nicht der offenen der Slide Gitarre, stimmte. Hooker war
jedoch nicht nur wegen seines
Gitarrenspiels bekannt, sondern auch
als Gelegenheitsdieb, und das war der Grund, warum ihm Nighthawk
schließlich verbot, seinen Laden je wieder zu betreten. Also zog
Hooker weiter und landete in Helena, Arkansas, wo er sich Houston
Stackhouse, Robert “Dudlow” Taylor und James “Peck” Curtis -
den King Biscuit Boys - anschloß. In den folgenden zwei Jahren, die
er in Helena verbrachte, trat er im Rahmen der Feiern der 2000.
Sendung der King Biscuit Time des Rundfunk-senders KFFA auf und
spielte mit Joe Willie “Pinetop” Perkins, Lee Kizart, Boyd
Gilmore und dem jungen lke Turner. Danach zwangen ihn seine
Ruhelosigkeit und seine Neigung zum Stehlen wieder zum Reisen. Im
Juli 1950 wurden Hooker, der Pianist Ernest Lane und der Schlagzeuger
Kansas City Red zu sechs Monaten Gefängnis (im Vandalia State
Prison) verurteilt, nachdem im Palms Hotel in Cairo, Illinois, einige
Lautsprecher verschwunden waren. Viele seiner Freunde sind überzeugt
davon, daß sich durch diesen Gefängnisaufenthalt die Tuberkulose,
die er sich als Teenager zugezogen hatte, verschlimmerte. Ein Jahr
später spielte er bei Chess vor, doch es kam nicht zu Aufnahmen im
Studio, da er abermals verhaftet wurde. Big Jim Wade, ein Promoter
aus Cairo, hatte ihn des Vertragsbruches angeklagt.
earl hooker - blue guitar
RUHELOSER VAGABUND
Anfang der 50er Jahre reiste er
regelmäßig nach Chicago, um dort Musiker für Tourneen durch die
Südstaaten anzuheuern. “Ich kenne niemanden, der soviel durchs
Land zog wie Earl Hooker”, sagte der Pianist Billy Emerson. “Er
schmiß seinen Job hin und machte sich in eine andere Stadt auf, wo
er bereits am nächsten Abend auftrat." Emerson lernte Hooker
1952 in Bradenton, Florida, kennen, als Hooker dort im November seine
Debut-Session für das King-Label machte, und zwar vier
lnstrumentalstücke, die später auf einem Album seines Cousins John
Lee Hooker veröffentlicht wurden.
IM PLATTENRAUSCH
1953 machte Hooker zwei
Aufnahme-Sessions: Im April spielte er in Miami, Florida, für das
Rockin`-Label “Sweet Black Angel" und “On the Hook” ein;
im Juli nahm er zusammen mit “Pinetop” Perkins und Boyd Gilmore
ein paar Songs für Sun Records auf, darunter eine Version von “Blue
Guitar". Keine dieser Platten erschien zu seinen Lebzeiten,
obwohl Sam Philips sehr von ihnen beeindruckt war. Während Otis Rush
und die anderen “Blues-Neulinge” dabei waren, dem Chicago Blues
einen neuen Stil zu verpassen, blieben ihm Hooker, Kansas City Red
und der Multi-Instrumentalist Johnny “Big Moose” Walker treu und
zogen weiterhin als fahrende Bluesmen durchs Land. Doch wenn immer
Hooker in Chicago auftauchte, zollten ihm seine zeitgenössischen
Kollegen in Chicago großen Respekt. “Nachdem ich Earl Hooker auf
der Slide Gitarre gehört hatte, steckte ich das, was ich zum
Saitenanschlagen benutzte, in die Tasche", erinnert sich Buddy
Guy. “Seine Technik war irre." Ende der 50er Jahre schien
Hookers Ruhelosigkeit nachgelassen zu haben, und er verbrachte sehr
viel Zeit in Chicago. Er spielte die Single “Frog Hop” für das
Argo- Label ein und begleitete die Dells und Arbee Stidham auf ihren
Sessions. lm Mai 1959 nahm er für
C.J. Records “Senorita Juanita”
auf, und Ende des Jahres spielte er auf einer Session für Mel
Londons Profile-Label als
Begleitmusiker von Junior Wells, einem jungen Mundharmonikaspieler,
der in Muddy Waters' Band den Platz von Little Walter eingenommen
hatte. Wells kam als Amos Blackmore am 9. Dezember 1934 in Memphis,
Tennessee, zur Welt und wuchs auf einer Farm am Rande von Marion
heran. Noch vor seinem 10. Geburtstag konnte man ihn bereits auf den
Straßen des ,drei Meilen entfernten West Memphis Mundharmonika
spielen hören. Dort lernte er auch
Herman “Little Junior” Parker
kennen. Wells und Parker verdanken beide ihren Stil Howlin' Wolf und
Sonny Boy Williamson ll, die zu jener Zeit in der Gegend um Memphis
zum täglichen Straßenbild gehörten.
1946 zog Wells mit seiner Mutter nach
Chicago, wo sie sich in der Nähe der 22nd und Prairie Street
niederließen. Wells schwänzte häufig die Schule und trieb sich
lieber, ebenso wie Hooker, mit seiner Gang auf den Straßen Chicagos
herum. War er zu Hause, übte er, zum Ärger seiner Nachbarn,
unaufhörlich auf seiner Mundharmonika. Zu diesen Nachbarn gehörten
auch die Brüder und Bluesgitarristen Dave und Louis Myers, die
schließlich von ihm Notiz nahmen. Sie rekrutierten
“Junior”, und eine Band war
enstanden. “Die Leute mochten uns, da wir ein viel schnelleres
Tempo hinlegten als die anderen", sagte Louis Myers, “deshalb
gaben sie uns den Namen “The Little Chicago Devils'.”
DIE ASSE
Später nannten sie sich “The Three
Deuces”, und als sie immer beliebter wurden, wandelten sie das in
“The Three Aces” um. 1951 drängte sie Muddy Waters' Schlagzeuger
Elgin Edmonds, es einmal mit Fred Below zu versuchen, einem
Schlagzeuger, der gerade vom Militärdienst in Deutschland
zurückgekehrt war. Below war im Jazz verwurzelt und hatte
Schwierigkeiten mit dem Blues. “Ich
hab' einfach nicht kapiert, was die
spielten", sagte er. Doch Louis Myers gab nicht auf: “Below
brauchte nicht mal zwei Wochen, um das Nötigste zu lernen, aber er
mußte sich einarbeiten und seinen eigenen Beat kreieren." Mit
dieser vierten Trumphkarte eroberten sich die Asse Chicago im Sturm.
Viele Musiker hätten gern mit dieser “Superband” gespielt.
Little Walter schaffte es. Er verließ die Muddy Waters Band und
wurde (im gegenseitigen Einverständnis mit Waters) durch Junior
Wells ersetzt. Der Weg war frei - Little Walter schloß sich,
anscheinend zur allgemeinen Zufriedenheit aller Beteiligten, den Aces
an. Nebenher verwirklichten sowohl Walter als auch Wells den Traum
einer Solo-Karriere. Wells nahm im Juni 1953 seine Debut-Single “Cut
That Out” für States Records auf, begleitet von den Myers-Brüdern
und Elmore James. Seine zweite Single,
“Hoodoo Man”, von derselben
Session, war zwar nur ein mäßiger, lokaler Hit, wurde jedoch zu
seiner Erkennungsmelodie. Seine zweite Session fand im April 1954 mit
dem Line-up Muddy Waters, Otis Spann und Fred Below statt, als sich
Wells unerlaubt vom Militärdienst entfernt hatte. Im folgenden Jahr
wurde er aus der Armee entlassen, doch seine nächsten Aufnahmen
ließen bis
zum Herbst 1957 auf sich warten. Auf
dieser Session, auf der er Vier Titel für Mel Londons
Chief-Label einspielte, entstanden
“Lovey Dovey Lovey One” und das Instrumentalstück “Cha Cha Cha
in Blue”. Keine dieser Platten erregte großes Aufsehen, genauso
wenig wie die 1959 für das New Yorker Label Shad aufgenommene Single
“So Tired”/“Can't Live without You Baby".
Ende 1959 spielte er seine erste Single
für Profile ein. “Little by Little” ist vielleicht das
typischste Beispiel dafür, was die jüngeren Chicago Bluesmen jener
Zeit erreichen wollten: einen am Blues orientierten Song, jedoch
kommerziell genug, um sich gut zu verkaufen.
GEZÄHLTE TAGE
Wells war zu der Zeit auch regelmäßig
im Theresa Lounge-Club zu hören, wo er zusammen mit Buddy Guy
auftrat. lm Dezember begleitete er Guy auf dessen Chess-Session, auf
der “Let Me Love You Baby” und “Ten Years Ago” entstanden,
und spielte in eigener Sache “Messin` with the Kid” für Chief
ein - das Muddy Waters zu seinem “Messin` with the Man” anregte.
Junior Wells und Earl Hooker waren inzwischen zu Mel Londons
“Bestsellern” avanciert. Sie arbeiteten zusammen auf “Calling
All Blues", “Universal Rock” und “Galloping Horses a Lazy
Mule”. Hooker ist außerdem noch auf Lillian Offits “Will My Man
Be Home Tonight” zu hören. Während der 60er Jahre war Earl Hooker
auch weiterhin viel unterwegs. Als “Stützpunkte” dienten ihm
Städte wie Waterloo (Iowa). Louis McTizic erinnert sich an Hookers
Stippvisiten: “Manchmal blieb er zwei Wochen an einem Ort, doch
dann sah man ihn eine ganze Weile nicht mehr - bis er plötzlich
wieder im DeSoto auftauchte, mit der ganzen Band.“ Meistens setzte
sich die Band aus Andrew “Voice” Odom, “Big Moose” Walker,
Little Smokey Smothers und dem Schlagzeuger Bobby Little zusammen.
Hookers Gesundheitszustand verschlechterte sich jedoch zunehmend, und
er mußte
seine Aktivitäten reduzieren. “Wenn
er auf seinen Streifzügen durch die Gegend krank wurde",
erinnerte sich Smothers, “kam er in die Stadt zurück, und sie
lieferten ihn ins Krankenhaus ein. Doch dann stand er sofort wieder
vor meiner Tür und wollte weiterziehen." Während dieser Zeit
machte Hooker unzählige Aufnahmen für Jim Kirchsteins Cuca-Label in
Sauk City, Wisconsin. Zwischen 1964 und 1967 spielte er für Cuca
drei Singles und ein Album ein sowie eine weitere Single für CJ.
Records. lm November 1968 machte der Besitzer von Arhoolie Records,
Chris
Strachwitz, in Chicago mit Hooker und
seiner Band Aufnahmen, bei denen das Album Two Bugs and a Roach
entstand, mit dem Hooker bewies, daß er nichts von seinem Können
und Talent verloren hatte. Im Sommer 1969 trat die Hooker-Band in
verschiedenen Städten und Clubs in Kalifornien auf, doch um Hookers
Gesundheit stand es nicht zum besten. “Wenn wir irgendwo
bergauf gehen mußten“, so Big Moose
Walker, “mußte ich ihn von hinten schieben. Allein schaffte er es
nicht mehr. Er sagte dann immer 'Opa, dafür bin ich dir wirklich
dankbar'.” Doch das hinderte Hooker nicht daran, zwischen Mai und
September jenes Jahres zehn Alben einzuspielen, darunter vier eigene.
earl hooker - huckle bug
EUROPA-TOURNEE
Kurz nach den letzten Aufnahmen reiste
er mit Magic Sam, Juke Boy Bonner und Clifton Chenier im Rahmen des
American Folk Blues Festivals nach Europa. Tragischerweise kam Magic
Sam kurz nach seiner Rückkehr in die USA ums Leben, und Earl Hooker
wurde Anfang 1970 wieder einmal ins Krankenhaus eingeliefert. Er war
inzwischen so geschwächt, daß er sich von einer Lungen-entzündung
nicht mehr erholen sollte. Im Krankenhaus erhielt er Besuch von dem
eminenten Ma-
nager Dick Waterman, der ihn für die
weltweite Tournee der Rolling Stones in jenem Jahr enga-gieren
wollte. Hooker sollte zusammen mit Junior Wells die Vorband bilden.
Hooker war jedoch viel zu krank, um an einen Bühnenauftritt zu
denken. Waterman wandte sich an Buddy Guy, der zustimmte, mit Junior
Wells aufzutreten. Dies war der Anfang einer musikalischen
Partnerschaft, die fast 20 Jahre andauern und dem Duo weltweite
Anerkennung bringen sollte. Buddy Guy ist heute einer der größten
Stars des Blues, während Junior Wells nur selten ins Rampenlicht
tritt.
Hooker, gerade 41 Jahre alt, starb am
Morgen des 21. Aprils 1970 im Krankenhaus, nachdem er in der Nacht
zuvor versucht hatte, einen Krankenwagen zu stehlen, um seine letzten
Stunden im Haus seiner Mutter verbringen zu können. Walker sagte
nach seinem Tod: “Seine Gitarre hielt Earl Hooker zehn Jahre lang
am Leben. Als er ins Krankenhaus mußte, brachten wir ihm seine
Gitarre, und er legte sie in Reichweite aufs Bett. Er wußte, solange
er sie anfassen konnte, konnte er auch spielen. Seine Gitarre war
sein Leben."
Earl Hooker / Two Bugs And A Roach
Wir haben diese wunderbare Veröffentlichung Buddy Guy zu verdanken, als dieser dem Betreiber des Plattenlabels Arhoolie, Chris Strachwitz, vorschlug, doch Aufnahmen mit Earl Hooker zu machen.
Das Resultat dieser fruchtbaren Zusammenarbeit zeigte sich hier erstmalig auf den 1968 eingespielten Aufnahmen.
Das Resultat dieser fruchtbaren Zusammenarbeit zeigte sich hier erstmalig auf den 1968 eingespielten Aufnahmen.
Im Gegensatz zu vielen früheren Studioproduktionen Hookers,
die teilweise unter den beschränkten Studiomöglichkeiten litten, konnte
er sich hier nun voll entfalten, was dazu führte, dass einige der
besten Aufnahmen des Gitarristen entstanden.
Unter den Chicagoer Gitarristen seiner Generation als 'Superstar', dem schwer das Wasser zu reichen war, gehandelt, blieb er doch relativ unbekannt, und seine wenigen frühen Plattenaufnahmen waren eben auch nicht immer vom Feinsten.
Unter den Chicagoer Gitarristen seiner Generation als 'Superstar', dem schwer das Wasser zu reichen war, gehandelt, blieb er doch relativ unbekannt, und seine wenigen frühen Plattenaufnahmen waren eben auch nicht immer vom Feinsten.
Hooker war mehr der typische Livekünstler, wo er wohl all' sein Können zeigen und seine 'Trümpfe' ausspielen konnte.
Original erschien diese LP mit acht Stücken, aufgenommen am 12., 14. und 15.11.1968. Die CD füllte man dann noch mit zwei Stücken aus den Arhoolie-Sessions, aus 1968 und 1969, auf, und fügte vier frühe Stücke von 1952 und 1953 hinzu.
Original erschien diese LP mit acht Stücken, aufgenommen am 12., 14. und 15.11.1968. Die CD füllte man dann noch mit zwei Stücken aus den Arhoolie-Sessions, aus 1968 und 1969, auf, und fügte vier frühe Stücke von 1952 und 1953 hinzu.
"Two Bugs And A Roach" ist ein Zwiegespräch zwischen Hooker und Andrew 'B.B.jr.' Odom, wobei sich die beiden zur Musik über Hookers schlimme TBC-Erkrankung unterhalten. Ein feines funkiges Stück.
Im "Wah Wah Blues" zeigt Hooker, wie er mit neuer Technologie gekonnt umgehen konnte, und mit verschiedenen Spielarten aufwartet - vgl. hier auch z.B. Hendrix auf seinem "All Along The Watchtower", wo auch er verschiedene Spielarten präsentiert. Hat Hooker es dort gar abgeschaut?
Im "Wah Wah Blues" zeigt Hooker, wie er mit neuer Technologie gekonnt umgehen konnte, und mit verschiedenen Spielarten aufwartet - vgl. hier auch z.B. Hendrix auf seinem "All Along The Watchtower", wo auch er verschiedene Spielarten präsentiert. Hat Hooker es dort gar abgeschaut?
Das Wah Wah-Pedal setzt er auch auf dem shuffelnden "You Don't Want Me" ein, und auf "Anna Lee" spielt er die Slide im besten Robert Nighthawk-Stil. Perfekt.
Neben dem "Wah Wah Blues" ist "Off The Hook" ein weiteres Instrumentalstück, wo Hooker sein Können demonstriert und dabei leicht jazzig daherkommt.
Neben dem "Wah Wah Blues" ist "Off The Hook" ein weiteres Instrumentalstück, wo Hooker sein Können demonstriert und dabei leicht jazzig daherkommt.
Auf dem "Earl Hooker Blues" zeigt er darüber
hinaus, dass auch Country-Einflüsse in seine Musik Einzug hielten. Die
übrigen Stücke zeigen einen Vergleich, wie sich Hooker entwickelt
hat, und wie leicht und locker er mittlerweile doch mit dem Griffbrett
umging und dabei ein hohes Maß an Sensibilität aufwies, wie ich es so
sehr schätze.
Bei den frühen Stücken ist auch schon Pinetop Perkins dabei und Willie Nix bedient die Drums. Auf "Sweet Black Angel" zeigt Hooker auch wieder einmal deutlich, wie sehr er von Robert Nighthawk
beeinflusst wurde. "I'm Going Down The Line" sowie der "Earl's Boogie
Woogie" sind rockende Zeugnisse seines früheren Schaffens von hoher
Qualität.
Alles in allem also eine rundum gelungene und
sehr abwechslungsreiche Angelegenheit, die sich von Bluesalben anderer,
bekannterer Künstler wohltuend abhebt.
Zusätzlichen Reiz bietet die Hinzunahme von Freddie Roulette an der Steel Guitar, ein im Blues eher ungewöhnliches Instrument - zu der Zeit war allenfalls Hop Wilson dafür bekannt.
Zusätzlichen Reiz bietet die Hinzunahme von Freddie Roulette an der Steel Guitar, ein im Blues eher ungewöhnliches Instrument - zu der Zeit war allenfalls Hop Wilson dafür bekannt.
Eine wichtige Veröffentlichung des Chicago Blues!
Line-up:
Earl Hooker (guitar, vocals - #1,5,8,12)
Freddie Roulette (steel guitar)
Andrew 'B.B.jr.' Odom (vocals - #1,3)
Louis Myers (harmonica - #5)
Carey Bell (harmonica - #7 , vocals - #7)
Joe Willie Perkins (piano)
Geno Skaggs (bass)
Levi Warren (drums - #3,4,6,8, 10)
Williams (drums - #1,2,5,7)
Louis Myers (harmonica - #5,9)
Steve Miller (piano - #9)
Bobby Johnson (drums - #9)
Joe Willie 'Pine Top' Perkins (organ - #1-8, piano - #1-8,10-14)
Willie Nix (drums - #11,13,14)
Unknown (bass - #13)
Unknown (drums - #12)
Unknown (harmonica - #12)
Earl Hooker (guitar, vocals - #1,5,8,12)
Freddie Roulette (steel guitar)
Andrew 'B.B.jr.' Odom (vocals - #1,3)
Louis Myers (harmonica - #5)
Carey Bell (harmonica - #7 , vocals - #7)
Joe Willie Perkins (piano)
Geno Skaggs (bass)
Levi Warren (drums - #3,4,6,8, 10)
Williams (drums - #1,2,5,7)
Louis Myers (harmonica - #5,9)
Steve Miller (piano - #9)
Bobby Johnson (drums - #9)
Joe Willie 'Pine Top' Perkins (organ - #1-8, piano - #1-8,10-14)
Willie Nix (drums - #11,13,14)
Unknown (bass - #13)
Unknown (drums - #12)
Unknown (harmonica - #12)
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