Donnerstag, 11. Juli 2013

Beth Hart

Beth Hart

Als ich diese Frau das erste mal hörte, musste ich gleich an Janis denken. Diese Stimme und diese Kraft von Beth, dass ist schon eine andere Liga, als diese Hitparadenmäuschen.

Als erste gleich mal einen Youtube-Tip: Beth Hart mit  Whole Lotta Love


Dieser Titel zeigt, dass sie jetzt nicht eine typische Bluessängerin ist. Aber das Potenzial ihrer Stimme lässt
in dieser Richtung noch viel erwarten. Die Zusammenarbeit mit Joe Bonamassa liefert erstbeinmal ein Stück was nicht unbedingt Blues ist - Nutbush City Limits, Tina lässt grüssen



Mit dem nächsten Beispiel kommen wir dem Blues ein ganzes Stück näher, dass ist genau das was ich in Bezug auf die Zusammenarbeit mit Joe Bonamassa meine


Beth Hart (* 24. Januar 1972 in Los Angeles) ist eine US-amerikanische Rock-Musikerin und Sängerin.
Sie studierte Cello und Gesang an der Los Angeles High School Of Performing Arts, schloss das Studium aber nicht ab. 1993 trat sie bei Star Search auf und veröffentlichte im gleichen Jahr ihr erstes Album. Die 1996 erschienene CD Immortal brachte sie als Beth Hart Band mit Jimmy Khoury, Sergio Gonzalez und Tal Herzberg heraus. Mit dem dritten Album Screamin’ for My Supper und dem darauf enthaltenen Track L. A. Song erlangte sie in den USA einen größeren Bekanntheitsgrad. Gleichzeitig spielte sie in dem Musical Love, Janis die Rolle der Janis Joplin. Das vierte Album Leave the Light On, auf dem sie ihre Drogensucht und den Entzug thematisiert, kam in Deutschland in einer veränderten Version heraus. 2007 erschien 37 Days und 2010 das Album My California.

Beth Hart ist verheiratet und lebt in Los Angeles.


Zur Homepage von Beth


CD-Tip: Seesaw

Joe Bonamassa & Beth HartMP3-Download


http://www.amazon.de/Seesaw-Hart/dp/B00CA9VR88/ref=sr_1_3?s=music&ie=UTF8&qid=1373545913&sr=1-3&keywords=seesaw

Ein ganzes Konzert (24. März 2011 - Crossroads - Bonn, Harmonie)
kann man unter: http://www.wdr.de/tv/rockpalast/extra/videos/2011/0324/beth_hart.jsp

genießen

Don't Explain hieß die erste, eine vollständige CD umfassende Kollaboration von Beth Hart und Joe Bonamassa. Und in der Tat brauchten die beiden Protagonisten nichts zu erklären, sprach doch die Musik allein für sich. Und so war "Don't Explain" das erste - und bislang einzige - Album, dem ich 10 von 10 RockTimes-Uhren verliehen habe. Mein damaliges Resumee lautete:
»Mögen Joe Bonamassa und Beth Hart zu gegebener Zeit wieder kooperieren; nichts kann ich mir sehnlicher wünschen. Aber bitte nicht in dieser schnellen Abfolge, die Joe bei seinen eigenen Produktionen derzeit walten lässt. Ich möchte noch möglichst lange die aktuelle Scheibe als etwas wirklich Besonderes wahrnehmen.«
Beide Wünsche sind mit dem vorliegenden "Seesaw" in Erfüllung gegangen. Nach dem großen Erfolg war es natürlich nur eine Frage der Zeit, bis Beth Hart und Joe Bonamassa einen Nachfolger präsentieren würden. Doch die Zeit reichte mir, den Vorgänger mit gleichbleibender - wenn nicht sogar noch wachsender - Begeisterung nahezu zu verinnerlichen. Und sie reichte den Musikern, wieder eine grandiose Auswahl von Songs vorzunehmen, die sie für "Seesaw" gecovert haben. Denn das Rezept für das vorliegende Album war auch der Erfolg des Erstlings. Die Zutaten für das vorliegende Menü können indes kaum unterschiedlicher sein: Songs aus den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts bis hin zu top-aktuellen Titeln, zudem aus den unterschiedlichsten musikalischen Stilrichtungen, sind hier vereint.
Doch bei einem bloßen 'Nachkochen' des bewährten Rezepts bleibt es nicht. Das merkt man schon mit dem ersten Ton, der ankündigt, dass hier viel 'Gebläse' zum Einsatz kommen wird. Allein diese Instrumentierung bringt einen ganz neuen Schwung ins Menü. Und bei "Them There Eyes" zeigt Joe Bonamassa, dass er auch Jazz kann; der Song swingt einfach herrlich daher. Shuffeliger hingegen das nachfolgende "Close To My Fire", doch auch den Song kann man getrost dem (Bar-)Jazz zuordnen. Die Bläser sind etwas dezenter, dennoch deutlich wahrnehmbar.
Und wenn bei einem derartigen Album die Bläserfraktion so lautstark vertreten ist, ist das Covern von "Nutbush City Limits" nahezu zwingend. Wer diesen von Tina Turner komponierten letzten Hit von Ike & Tina Turner aus dem Jahre 1973 - und später natürlich auch von ihr selbst - nicht kennt, hat die vergangenen 40 Jahre in einem abgeschiedenen Kloster auf einer griechischen Insel gelebt (und selbst dort war er von den Stranddissen herauf schallend nicht zu ignorieren). Kann denn die aus Los Angeles von der Westküste der USA stammende Beth Hart genauso intensiv Tinas Heimatort im Osten der Staaten besingen wie diese? Sie kann - und wie! Ihre ganze Seele legt sie in diesen Song. Und auch Joe Bonamassa kann seiner Gitarre an den richtigen Stellen die richtigen Riffs, die richtigen Töne entlocken, bevor die Nummer abrupt endet.
Welch ein Stimmungswechsel erfolgt mit "I Love You More Than You'll Ever Know". Diesen wunderbaren Al Kooper-Song habe ich in erster Linie in der Version von Blood, Sweat & Tears im Ohr, und daher zwingt sich mir die Frage auf: Beth Hart anstelle von David Clayton-Thomas, geht das denn überhaupt? Es geht! Die Intensität, die Beth Hart in dieses Stück legt, mit über sieben Minuten der längste Track auf der vorliegenden Scheibe, ist schon bemerkenswert. Und auch Joe Bonamassa zaubert wiederum grandiose Soli.
Fing ich gerade an zu träumen, werde ich von "Can't Let You Go" schnell wieder geweckt. Flotter Rockabilly mit im Hintergrund noch dezentem Akkordeon (mehr dazu später). Der Track hat offenbar auch den Kollegen im Studio Spaß gemacht, denn am Ende setzt spontaner Applaus ein. Krachend setzen die Bläser wiederum bei "Miss Lady" ein. Funkiger Soul aus voller Seele, so vermag ich das Gehörte am besten zu umschreiben. Joes Sologitarre duettiert mit Beths Stimme zunächst im Mittelteil noch zurückhaltend. Nach knapp zwei Minuten scheint der Song bereits zu Ende zu gehen, bevor noch einmal beide Protagonisten (sowie die gesamte Band, insbesondere aber natürlich die Bläser!) tief Luft holen und ein länger als der erste Teil dauerndes Reprise dranhängen - ein Stilmittel, dass die Beiden bereits auf dem Vorgängeralbum bei "I'd Rather Go Blind" eingesetzt haben und von daher nicht wirklich überraschend, dennoch aber wieder klasse! Bläsersequenzen, Sologitarre, kraftvoller Gesang, alles bestens aufeinander abgestimmt, sowie ein lang andauerndes 'Outro' lassen den Hörer erschöpft zurück.
Etwas Entspannung bietet dafür das folgende "If I Tell You I Love You", das trotz des englischen Titels sofort aufgrund des vordergründigen Einsatzes des Akkordeons deutlich macht, dass es hierbei in Richtung französisches Chanson geht. Auch hier sind Beth Hart und ihre Mitmusikanten absolut stilsicher. Und zum Abschluss ein gehauchtes »Oui, je t'aime, oui, je t'aime«. Man fühlt sich mitten in Paris, herrlich!
Bei "Rhymes" muss ich irgendwie an Voodoo-Zauber denken; allein der mehrmalige Einsatz einer Vibra Slap lässt mich erschauern. Doch insgesamt ist der Song mehr am Delta Blues ausgerichtet. "A Sunday Kind Of Love" ist im Vergleich dazu - zumal stark mit Streichern unterlegt - geradezu eine Schnulze im Dreivierteltakt. Allein der raue Gesang von Beth Hart verhindert ein allzu starkes Abdriften in seichte Gewässer. Zum Schluss noch ein traumhaftes Gitarrensolo, so lässt sich das Lied doch noch genießen. Das Titelsstück "Seesaw" ist wieder von der rockigeren Art im Stile des bereits ausgiebig gewürdigten "Nutbush City Limits". Hier übernehmen zudem Beth Hart, Joe Bonamassa sowie der zweite Gitarrist Blondie Chaplin gemeinsam den Background-Gesang.
Den 'Rausschmeißer' bildet "Strange Fruit", ein Lied, das den Rassismus in Amerika zum Thema hat. Beth Hart tritt mit ihrer Version in große Fußstapfen zahlreicher großer Interpreten, wobei sie sich nach eigener Aussage mit ihrer Interpretation bewusst nicht an Billie Holiday orientiert haben will. Und egal, ob sie ein anderes Vorbild hatte, Beth Hart macht den Song zu ihrem Song und zeigt einmal mehr, dass sie die unterschiedlichsten Stimmungen mit ihrem eindringlichen Gesang wiedergeben kann. Die ruhige Musik im Hintergrund ist hier nicht mehr als Beiwerk, die aber mit der jaulenden Gitarre zum Ende hin das Gänsehaut-Feeling noch verstärkt. Großes Theater mit einem großartigen Finale!
Das Album ist wieder produziert von Joe Bonamassas Leib- und Magen-Produzenten Kevin Shirley, der den einzelnen Titeln genau die passende Stimmung verpasst hat. Die Bläser sind zudem in einer Brillanz zu vernehmen, die nichts zu wünschen übrig lässt. Die Rhythmusabteilung ist - wie bei Joe Bonamassa gewohnt - stark besetzt mit seinem langjährigen Drummer Anton Fig sowie dem ruhigen, dennoch charismatischen Carmine Rojas an den dicken Saiten.
Auch wenn die Grundidee für das vorliegende Album nicht neu ist, die CD ist beileibe keine "Don't Explain - Part II"-Scheibe geworden. Dennoch: Wem die erste Kollaboration der beiden Protagonisten gefallen hat, wird auch diese Scheibe mögen; wer - wie ich - von "Don't Explain" begeistert war, der wird Ähnliches für "Seesaw" empfinden! Daher möchte ich dieser Rezension mit einem weiteren Zitat aus meinem seinerzeitigen Review beenden, das auch vorliegend Gültigkeit hat, da ich wiederum weitestgehend auf Vergleiche zu Vorversionen der Songs verzichtet habe:
»Jeder Hörer wird - bewusst oder unbewusst - Vergleiche anstellen und entsprechend bewerten. Für mich sind die vorliegenden Songs - mögen sie auch nah am Original angelegt sein oder eine völlig abweichende Interpretation darstellen - für sich genommen einfach erstklassige Interpretationen, die für sich allein stehen. Und - nebenbei bemerkt - die keinen Vergleich zu scheuen brauchen!«

Und daher - ich habe lange gezögert, denn der Überraschungseffekt des Erstlings ist hier nicht mehr gegeben, aber die Ausführung unterscheidet sich doch deutlich - vergebe ich erneut
10 von 10 RockTimes-Uhren für diese geniale Scheibe!
Doch noch ein Nachsatz: Die mir vorliegende 'Ltd. Edition' (eine andere Ausgabe gibt es neben einer LP-Version derzeit überhaupt nicht!) beinhaltet noch eine DVD, auf der insbesondere längere Interviews mit sämtlichen Musikern sowie Ausschnitte von den Aufnahmen zu sehen sind. Das ist wirklich interessant anzuschauen und anzuhören und man kann erkennen, wie viel Sorgfalt alle Beteiligten in die Aufnahmen gesteckt haben. Darüber hinaus gibt es von drei Nummern ("Nutbush City Limits", "Rhymes" sowie "Strange Fruit" die komplette Studio-Aufnahme zu sehen. Auch die Qualität dieses Silberlings gibt keinen Grund zur Beanstandung. Sollte die Erstausgabe von "Seesaw" tatsächlich limitiert sein, sollte man sich beeilen, das Album zu erwerben (und nicht nur digital herunterzuladen), da die DVD bei vergleichsweise günstigem Gesamtpreis einen echten Mehrwert bietet.


Zum Schluss noch einen Beitrag aus dem Roxikon : http://www.roxikon.de/rock/rock-personen/beth-hart/ 

Beth Hart


Hart, Beth, amerikanische Rockmusikerin (Gesang, Klavier), * Pasadena (Kalifornien) 24.1. 1972

Biografie

Beth Hart erhielt ab ihrem fünften Lebensjahr Klavierunterricht. Mit zunehmendem Alter begann sie, sich für Soul und Rock interessierte. Zwr wrude sie als Teenager abhängig von Alkohol und Heroin, nahm aber dennoch an der Los Angeles High School fort he Performing Arts ein Studium in den Fächern Gesang und Violoncello auf. Während des Studiums widmete sie sich mehr und mehr dem Schreiben eigener Musik und trat mit Interpretationen einiger Songs von Janis Joplin, Melissa Etheridge und Aretha Franklin so häufig öffentlich als Sängerin auf, dass sie darüber ihr Studium vernachlässigte und schließlich von der Hochschule relegiert wurde. Nach einem weiteren gescheiterten Versuch, eine Ausbildung abzuschließen, wandte sie sich endgültig der Musik zu.
Zunächst gründete sie mit dem israelischen Bassisten Tal Herzberg und dem Gitarristen Jimmy Khoury ein Trio, zu dem bald der Schlagzeuger Sergio Gonzales stieß. Die Band fiel dem Musikmanager David Wolff auf, der es erreichte, dass das Label Atlantic Records das Quartett unter Vertrag nahm. 1996 legte die Gruppe mit »Immortal« das Debüt-Album vor, dem nach einer längeren Tournee und einer sich über Jahre erstreckenden Erholungspause in Birmingham erst 1999 »Screaming for My Supper« folgte. Die dem Album entnommene Single »L.A. Song (Out of this Town)« fand in den USA, aber auch etwa in den Niederlanden ein großes Publikum. Beth Hart entschloss sich daraufhin, sich verstärkt ihrer eigenen Musik zu widmen und ging zurück nach Los Angeles. Zur selben Zeit nahm sie das Angebot an, in einer Theaterproduktion Janis Joplin zu verkörpern. Die Anstrengungen in Proben und Aufführungen in Verbindungen mit der Arbeit an der Karriere als Sängerin endeten für Hart im Desaster: Abhängig von aufputschenden Medikamenten fälschte sie Rezepte und fand sich schließlich im Gefängnis wieder.
Mit Hilfe ihres Managers und späteren Ehemannes Scott Gützkow gelang es Hart, die Drogen- und Alkoholabhängigkeit zu überwinden und ihre Karriere aufs Neue in Gang zu bringen. Sie gründete mit dem Gitarristen Jon Nichols und dem Bassisten Tom Lily eine neue Band, veröffentlichte 2003 »Leave the Light On« und 2004 das Live-Album »Live at Paradiso«. Bis 2007 hatte die Sängerin allerdings keinen Schlagzeuger gefunden. Für »37 Days«, einem unter Konzertbedingungen aufgenommenen Album setzte sich Todd Wolf hinter die Trommeln und blieb anschließend in der Band.
Beth Hart hat zwar – nicht zuletzt durch ihre Beteiligung an dem Broadway-Musical »Love Janis«, in dem sie Janis Joplin verkörperte – einiges dafür getan, dass sie mehr als einmal mit der weißen Blues-Sängerin schlechthin verglichen wurde, doch führt dies in die Irre: Ihr Gesangstil weist weit mehr auf Robert Plant von Led Zeppelin und vielleicht noch Roger Chapman, ähnlich auffällig ihr Stimmklang bis hin zum markanten Vibrato, ähnlich exaltiert und sexuell aufgeladen ihr Gebaren auf der Bühne. Wenn sie auch durchaus eine Live-Attraktion ist – und deshalb zumal in den Niederlanden und den skandinavischen Ländern eine feste Fan-Gemeinde hat -, so zeigen vor allem ihre Alben »Leave the Light On« und »37 Days« ihre Qualitäten als versierte Song-Schreiberin.

Keine Kommentare: