Sonntag, 14. Juli 2013

Seasick Steve

Seasick Steve


Seasick Steve (* 1941 in Oakland[2]; eigentlich Steve Wold) ist ein US-amerikanischer Bluesmusiker.
Steve Wold stammt aus zerrütteten Familienverhältnissen. Als er vier Jahre alt war, trennten sich seine Eltern, mit 14 riss er von zuhause aus, zog als "Hobo" (Wanderarbeiter) umher und hielt sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser, landete aber auch mehrfach im Gefängnis. Außerdem trat er auch als Musiker im Umfeld bekannter Bluesmusiker auf, nachdem er schon als Kind Gitarre spielen gelernt hatte. So arbeitete er auch öfter als Studiohilfe in Tonstudios und sammelte Erfahrung als Tontechniker, womit er schließlich beruflich Fuß fasste.
Anfang der 1990er Jahre ließ er sich als Studiomusiker in Seattle nieder und arbeitete mit Bands wie Bikini Kill und Modest Mouse zusammen, deren zwei erste Alben er produzierte[3].
Steve Wold, der auch in seinen älteren Jahren immer viel unterwegs gewesen war und häufig den Wohnsitz gewechselt hatte, ließ sich nach einem Herzinfarkt in den 2000ern mit seiner norwegischen Frau in deren Heimat nieder. Erst im Alter von über 60 Jahren nahm er 2004 sein erstes eigenes Album auf. Zusammen mit der schwedischen Begleitband Level Devils erschien das Album Cheap.
Zwei Jahre später veröffentlichte er ein Soloalbum mit dem Titel Dog House Music. In Großbritannien erreichte er besondere Popularität durch seinen Auftritt in der Silvestershow von Jools Holland, wo er drei Titel spielte. 2007 war er daraufhin einer der erfolgreichsten Festivalkünstler [4] und wurde im Juni dieses Jahres mit dem britischen MOJO Award als Breakthrough Act für seinen musikalischen Durchbruch ausgezeichnet[5]. Mit einiger Verzögerung schlug sich sein Erfolg dann auch in den Hitparaden nieder. Anfang 2008 erreichte Dog House Music in den Independent Charts Platz 2 und in den offiziellen Albumcharts Platz 47.
Die Bluessongs von Seasick Steve befassen sich vor allem mit seiner Hobo-Zeit und eigenen Erlebnissen und erzählen autobiografische Geschichten. Auf beiden Alben erzählt er auch ohne Musik, unter anderem von einer Hündin, die ihn einige Zeit begleitete und ihm ein Dutzend Welpen hinterließ. Daraus entwickelte sich auch das Thema des Albums, das Dog house (Hundehütte).
Noch im selben Jahr veröffentlichte Steve Wold ein neues Album mit dem Titel I Started Out with Nothin' and I Still Got Most of It Left und diesmal stieg er damit auf Anhieb in die Top 10 in UK ein.


cd-Tip:  Hubcap Music Seasick Steve Audio CD 

 


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 Hompage von Seasick Steve: http://www.zeit.de/2009/49/M-Seasick-Steve

Bruder Blues

Er schlief unter Brücken, er sang an Straßenecken: Das Leben des Seasick Steve gleicht einer Irrfahrt durch die Jahrzehnte. Mit über sechzig kam der Erfolg. Die Geschichte eines Spätberufenen, erzählt von ihm selbst und Thomas Groß
Die Geschichte, wie er dann doch nicht sesshaft wurde, erzählt Seasick Steve gern zum Schluss. Es war nämlich so, dass die Zeit der Apfelernte gerade zu Ende ging, als er und ein paar seiner Kumpane den Plan fassten, ein leer stehendes Blockhaus am Waldrand in Besitz zu nehmen. Schön war es nicht, das Haus, weiß Gott nicht, man sollte besser von einer Hütte sprechen, einer Hundehütte mit zerbrochenen Fenstern, aber besser als gar kein Dach überm Kopf. Sogar ein Bollerofen wurde organisiert, gegen die einsetzende Kälte. Da saßen sie also abends vor ihrer Unterkunft und löffelten Weizenbrei mit Waldbeeren in Erdnussbutter, was für ein paar Wochen in Ordnung sein kann, wenn man anspruchslos ist und darüber hinaus eine Menge Zeit zum Totschlagen übrig hat – bis einer auf die verhängnisvolle Idee kam, den Ofen anzuheizen. Man muss nämlich wissen, dass so ein Ofen einen Kamin braucht, um ordentlich zu funktionieren, nur so zieht der Rauch nach draußen. Jeder weiß das, der es im Winter gern warm hat, nur Steve und seine Kumpane hatten in dem Punkt Defizite. Ein Wunder ist es jedenfalls nicht, dass die ganze Sache ihnen um die Ohren flog: »Uns fehlten einfach die Kenntnisse, um drinnen Feuer zu machen.«
Erbauliche Geschichten sind es wahrlich keine, die der Mann, der sich Seasick Steve nennt, auf seinen Konzerten zu erzählen pflegt. Sie handeln vom Mangel an Bildung, an Know-how, von der Unfähigkeit, ein Leben zu führen, wie es Gott und den lieben Nachbarn gefällt. 59 Mal ist Steve allein in den letzten 30 Jahren umgezogen, von den USA nach England, von dort nach Norwegen und wieder zurück, doch richtig zu Hause fühlt er sich noch immer nirgendwo. So wie er seine Geschichten erzählt, beiläufig, mit weit in die Backe geschobener Zunge, handeln sie aber auch vom Gegenteil: dem Stolz, der Freiheit, den tausend Gründen, warum ein Mensch auf die Idee kommen kann, ein Leben in geregelten Bahnen dem Dasein auf der Straße vorzuziehen, und dem einen Grund mehr, es dann doch nicht zu tun.
Es sind Bluesgeschichten, mit denen er sein Publikum bei Laune hält: Storys, die von so weit hergeweht kommen, dass sie keinem mehr gehören zu scheinen, und eben deshalb seltsam vertraut klingen. Jedes Mal, wenn er die Bühne betritt mit einer seiner schraddeligen, halb kaputten Gitarren, auf denen er den Rhythmus mehr schrubbt als zupft, oft nur begleitet vom Sound seiner eigenen Füße, die auf einer Holzkiste herumstampfen, der Mississippi Bluesbox, ist die Illusion perfekt: Man meint, einen dieser redseligen Alten zu erleben, wie sie von historischen Plattenhüllen her bekannt sind. Und jedes Mal wird Seasick Steve seinem Ruf gerecht, indem er dieselben Geschichten noch etwas mäandernder, noch eine Spur ausgeschmückter unters Volk bringt. Er selbst nennt es: 100 Prozent geben.
Das muss es sein, was die 65000, die ihn letztes Jahr beim Glastonbury-Festival gesehen haben, an ihm mögen – und sie sind nicht die Einzigen. Seit er in Jools Hollands Hootenanny auftrat, einer britischen TV-Institution, wo er vor Zelebritäten wie Paul Weller, Lilly Allen und Amy Winehouse den Dog House Boogie spielte, ist Seasick Steve ein gefragter Mann. Wohin er auch kommt in seinem silbergrauen Tourbus, immer hinterlässt er ein begeistertes Publikum, denn immer gibt er 100 Prozent. Neulich hat er sogar ein Konzert in der Royal Albert Hall gespielt, stilgerecht im Flanellhemd, versteht sich. Sein Erfolgsgeheimnis: Andere Musiker arbeiten unermüdlich an ihrem Image, Seasick Steve hingegen ist einfach Seasick Steve, ein Mann mit bewegter Biografie.
Was diese Seite der Geschichte anbelangt, so beginnt sie im Kalifornien der vierziger Jahre, wo Steven Wold, wie Seasick Steve mit bürgerlichem Namen heißt, seine Kindheit verbrachte. »Abgesehen davon, dass mein Daddy in Bars Piano spielte, waren wir eine ganz normale Familie«, sagt er in dem breiten Südstaatenakzent, den er sich auf seinen Reisen zugelegt hat. Doch die Eltern trennten sich, als er vier war, und als seine Mutter mit einem neuen Mann nach Hause kam, nahmen die Dinge eine ungute Wendung: Sein Stiefvater schlug ihn. Er schlug ihn mit acht, er schlug ihn mit zehn, und er schlug ihn mit zwölf. Mit vierzehn Jahren hatte Steve eine Eingebung: Du musst diesen Mann töten! Gerade noch rechtzeitig besann er sich darauf, was in den Vereinigten Staaten auf Mord steht.
So entschied er sich für die Straße. Steven Wold hat all das erlebt, was wir Daheimgebliebenen nur aus Erzählungen kennen: Ritte auf dem Güterzug, Nächte unter Brücken, seltsame Szenen in verlassenen Häusern, verbunden mit regelmäßigen Inhaftierungen wegen Landstreicherei – »die ganze verdammte Hobo-Romantik, die in Wahrheit so romantisch gar nicht ist«. Im Sommer verdingte er sich als Erntehelfer, im Winter suchte er irgendwo Unterschlupf, um im Frühjahr weiterzuziehen. Dass er nebenher Gitarre spielen lernte, trug immerhin zur Aufbesserung der Reisekasse bei. Irgendwann begann Steven Wold, die vielen Gedanken, die wie ein Fluss durch seinen Kopf strömten, in eigene Lieder zu fassen. Und so erlebten zumindest Passanten die Geburtsstunde von Seasick Steve, dem begnadeten Geschichtenerzähler.
Er spielte im Norden, er spielte im Süden – bis das ewige Unterwegssein ihn in den frühen Siebzigern so mürbe gemacht hatte, dass er zumindest zeitweilig einen festen Wohnsitz nahm. Das zweite Leben des Steven Wold begann, ein Leben als Familienvater und Besitzer eines kleinen Aufnahmestudios, das er in Olympia betrieb, der Universitätsstadt im amerikanischen Nordwesten. Freunde der Independent-Musik kennen Seasick Steve – der Name geht übrigens auf eine Dampferfahrt mit magenunfreundlichem Ende zurück – aus dem Kleingedruckten: Auf den frühen Alben heutiger Szenelieblinge wie Modest Mouse ist er als Produzent verzeichnet. Ein paarmal, es muss gegen Ende des Jahrzehnts gewesen sein, lief ihm sogar ein gewisser Kurt Cobain über den Weg. Man kannte und grüßte sich; um selbst als Musiker Erfolg zu haben, bedurfte es allerdings eines Winks.
Es war nämlich so, dass der seekranke Steve gerade zu Besuch auf der Farm eines Freundes drunten in Mississippi weilte, als er in der Ecke etwas Rotes sah: eine billige japanische Gitarre. Bis heute weiß er nicht, warum er dem Freund, einem Sammler aller möglichen Gegenstände, das Ding für 75 Dollar abkaufte, es hatte nur drei Seiten statt sechs und war auch sonst in einem bemitleidenswerten Zustand. »Ich fragte mich, was meine Frau wohl sagen würde, wenn ich damit ankam: ›Schleppt der Kerl mir schon wieder so ein verdammtes Stück Schrott ins Haus‹ vielleicht.« Als sie ihn aber nachts in der Küche spielen hörte, sagte sie etwas ganz anderes. Sie sagte – und an der Stelle senkt Steve seine Stimme zu einem Flüstern –: »Diese Gitarre wird dich berühmt machen.«
Wenn er heute daran denkt, was in den fünf Jahren seither geschah, wird ihm noch immer ein wenig schwindelig. Dog House Music, sein erstes, in der Küche aufgenommenes Album, ist nicht nur der Beweis dafür, dass man noch in seinen Sechzigern – wie alt Seasick Steve genau ist, verrät er aufgrund eines Hobo-Aberglaubens nicht – ein energiegeladenes, gelungenes Debüt hinlegen kann, es ist auch absolut unabhängig entstanden. »Wenn morgen alles vorbei wäre, würde ich erhobenen Hauptes aus der Tür gehen«, sagt er. Warum es so kam, wie es gekommen ist, dafür allerdings hat er keine Erklärung. Gewiss, es gibt Tendenzen: das Internet mit seiner Empfehlungskultur, die wiederkehrende Sehnsucht nach dem Ursprünglichen, der Boom, den das Live-Geschäft gerade erlebt, doch das sagt für einen wie ihn nicht viel. »Wahrscheinlich hat es einfach so sein sollen.«
Sicher ist, dass man sich diesen Mann des Blues heute als glücklichen Menschen vorstellen muss. Zwei weitere Alben sind entstanden, I Started Out With Nothing And I Still Got Most Of It Left und das soeben erschienene Man From Another Time. In My Home, einer Liebeserklärung an seine norwegische Frau, findet er diesmal ungewohnt zarte Töne: »My home is where your blue eyes are, and my town is where your brown hair falls«. Und Happy (To Have A Job) lässt sich gar als Dankeshymne an das Publikum verstehen. Es stimmt ja: Ohne die Gunst des zahlenden Publikums kommt selbst ein 100-Prozent-Mann nicht über die Runden. Umso glücklicher kann er sich schätzen, einer Arbeit nachzugehen, die ihm sichtlich Spaß macht. Steve ist nicht mehr jung, er braucht das Geld. Doch als Ein-Mann-Blues-Explosion gibt er viel an das Auditorium zurück.
Was wird er tun, wenn die Kräfte eines Tages nicht mehr reichen zum Touren? »Traktor fahren«, lautet die prompte Antwort. Eineinhalb Autostunden von Oslo, wo er derzeit wohnt, hat er noch so ein Gefährt herumstehen, einen alten John Deere, den er hingebungsvoll pflegt, aber besser wäre es natürlich, einen Acker damit zu bearbeiten: »Hin und her, und her und hin, ich mag es, wenn umgegraben wird. Es riecht gut und hat was Meditatives.« Man muss nämlich wissen, dass Seasick Steve in seiner Zeit der Suche auch mit den Geistern der Erde Kontakt aufgenommen hat. Aber das ist noch mal eine andere Geschichte.

http://www.zeit.de/2009/49/M-Seasick-Steve 

Das finden wir bei Laut.de http://www.laut.de/Seasick-Steve 

"Ich habe mit Nichts angefangen. Das meiste davon ist noch übrig", lautet der Titel von Seasick Steves zweitem Soloalbum. Es liefert das Zeugnis eines rastlosen Lebens ab, das in einem Alter, in dem die meisten schon ihre Rente genießen, zu einem unerwarteten Erfolg führt. 

1941 als Steve Wold in Kalifornien geboren, flieht er mit 14 vor dem gewalttätigen Stiefvater. Die kommenden Jahre verbringt er on the road, hält sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser und reist als Hobo in Güterzügen kreuz und quer durch die Staaten.
Nebenbei macht er Musik. Nach eigenen Angaben bringt ihm ein alter Bluesmann namens K. C. Douglas seine ersten Akkorde bei, als er acht Jahre alt ist. In den 60er Jahren tourt Seasick mit verschiedenen Bluesmusikern. In den 90er Jahren verdingt er sich als Studiotechniker und Produzent im Bundesstaat Washington, u.a. für Modest Mouse.
Im neuen Jahrtausend zieht er nach Norwegen, dem Heimatland seiner Frau. 2004 entsteht mit den Level Devils das erste Album mit dem programmatische Titel "Cheap". Seinen Künstlername verdankt Seasick Steve nach Angaben seines Labels einer ruppigen Fähren-Überfahrt.
Mit "Dog House Music" (2006), mono in seiner norwegischen Küche aufgenommen, gelingt der unverhoffte Durchbruch, als er an Neujahr drei Stücke in einer britischen Fernsehshow spielt. Es folgen Auftritte bei zahlreichen Festivals, u.a. in Glastonbury. 2007 erhält er - mit 66 Jahren! - den Preis als Newcomer vom Magazin MOJO.
Für Furore sorgen nicht nur Latzhose und grauer Vollbart, sondern auch sein Instrumentarium. Zu dem gehört neben einem einsaitigen Stiel, den er mit einem Schraubenzieher bearbeitet, auch eine aus einem Autokennzeichen gebastelte Beatbox.
Dazu stellt Seasick bei Auftritten stolz eine dreisaitige E-Gitarre vor: "das größte Stück Scheiße auf der ganzen Welt". Ein Freund habe sie ihm in diesem Zustand für 75 Dollar verkauft, am Tag davor habe der sie für 25 Dollar erstanden. Er würde nun um die Welt touren und jedem erzählen, wie er von ihm übers Ohr gehauen wurde, so Seasicks Rache.
Eine Strategie, die sich offenbar auszahlt. "I Started Out With Nothin And I Still Got Most Of It Left" (2008) erscheint beim Major Warner und erreicht nach seiner Veröffentlichung in Großbritannien Platz neun der Charts. Als Gäste sind KT Tunstall und Nick Caves Grinderman mit von der Partie.
In der Zwischenzeit nach England umgesiedelt, spielt der mittlerweile 67-Jährige das erste Konzert seiner anschließenden Tour in der ehrwürdigen wie ausverkauften Royal Albert Hall in London. Die Begeisterung bringt ihm auch zwei Nominations für einen Brit Award ein.
Nach zwei weiteren Alben läuft sein Plattenvertrag aus. Kein Grund, den Kopf hängen zu lassen - im eigenen Wohnzimmer nimmt Seasick "You Can't Teach An Old Dog New Tricks" auf, das 2011 erscheint. Auf drei Stücken spielt Led Zeppelin-Bassist John Paul Jones, der seinen bärtigen Kumpel gelegentlich auch auf der Bühne begleitet.

Hier ein Link zu dem absolut geilsten Konzert, was ich in letzter Zeit gesehen habe:

https://www.youtube.com/watch?v=iru0NKm63OY


 Seasick Steve / Der unbekannte Superstar

Das Wort davor
Seasick SteveEs kommt selten vor, dass ich nicht weiß, was ich oder wie ich es sagen soll. Nach der Begegnung mit Seasick Steve ist es so. Obwohl ich seit Dienstag keinen Tropfen Alkohol getrunken habe oder sonstige Rauschmittel zu mir nahm, habe ich heute einen Kater. Ich war mehr als 24 Stunden lang 'high'. Berauscht von den Dingen, die ich erleben durfte.
Jeder von Euch wird wahrscheinlich schon einmal die Begriffe 'Royal Albert Hall' und 'Glastonbury' gehört haben. Seasick Steve spielte (um seine Worte zu nutzen) in einem kleinen Club namens Royal Albert Hall und 90000 Zuschauer feierten ihn ekstatisch in Glastonbury.
Nur hier weiß es kaum jemand. Fangen wir an das zu ändern. 

 

Seasick Steve  Drei Saiten für ein Halleluja

Mit seiner famosen CD „Man From Another Time“ verschafft Seasick Steve dem Blues eine Frischzellenkur.
Wenn Seasick Steve auf seiner alten Akustikgitarre klimpert, erscheinen unwillkürlich Bilder von unendlich weiter Prärie und einem ebenso endlosen Himmel oder auch von langen klapprigen Güterzügen, die einsam auf ihren Gleisen dahinrumpeln. Und irgendwo schwingt sich vielleicht ein Hobo auf einen Zug, um in den nächsten, meilenweit entfernten Ort zu gelangen. Für einen zivilisierten Städter dieser Tage ist dies ein unwirkliches Szenario, das er höchstens aus amerikanischen Filmen oder Büchern kennt.

Aus der amerikanischen Literatur sind sie nicht wegzudenken: die Hobos – die Landstreicher und Obdachlosen. Allerdings stimmt die Realität meist nicht mit der romantischen Verklärung überein. Das Leben eines Hobos hat nichts Romantisches, es ist von ständigem Überlebenskampf, meist von bitterer Not, oft auch von Gewalt und Ablehnung geprägt. Seasick Steve lebte jahrelang als Hobo.

CD in der Küche

Geboren wurde er als Steven Wold wahrscheinlich im Jahr 1941. So genau weiß es keiner, denn eine Geburtsurkunde gibt es nicht. Sein Vater verließ die Familie, als Steven noch ein kleines Kind war. Mit 13 büchste er von zu Hause aus, weil er seinen gewalttätigen Stiefvater nicht mehr ertragen konnte. Über vier Jahrzehnte verschlug es den Rastlosen von einer Ecke der USA in die andere. Irgendwann kam er sogar nach Paris.

weiterlesen auf Focus

 

seine Gitarre. https://www.youtube.com/watch?v=8jcYdmD8FCI 

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