Hot Tuna
http://hottuna.com/about
Hot Tuna (engl. Heißer Thunfisch) ist eine US-amerikanische Bluesrock-Band, ein Ableger von Jefferson Airplane, der ursprünglich Hot Shit (engl.: Heiße Scheiße) hieß. Mit Hot Tuna traten Jack Casady (Bass) und Jorma Kaukonen (Gitarre) zunächst neben ihren Verpflichtungen mit Jefferson Airplane auf.
Mit Will Scarlett (Mundharmonika) spielten sie 1970 ihr erstes Album Hot Tuna ein. Mit Papa John Creach (Geige) folgten die Alben First Pull Up, Then Pull Down (1971), Burgers (1972) und The Phosphorescent Rat, das 1973 aufgenommen wurde.
Ende der 1970er trennte sich die Gruppe, kam jedoch in den 1980ern wieder zusammen. Im Laufe der Zeit gab es etliche Umbesetzungen, nur Casady und Kaukonen bildeten den konstanten Kern der Band. Auch nach der Jahrtausendwende ist Hot Tuna noch auf Tour. Dabei präsentieren sie ihre Musik sowohl in akustischen als auch elektrischen Versionen. Dabei hat sich der Schwerpunkt vom Rock zum Country Blues verlagert.
http://www.greatsouthbaymusicfestival.com/electric-hot-tuna/
Original Album Classics [Box-Set] Hot Tuna (Künstler) | Format: Audio CD
Hot Tuna sind der Prototyp der Blues Rock-orientierten Jam-Bands von der Westküste und haben ein Kapitel der amerikanischen Rockmusik-Geschichte mitgeschrieben. Jorma Kaukonen und Jack Casady bilden den Kern der seit über 40 Jahren existierenden Gruppe, die im Lauf der Zeit um diverse Mitglieder erweitert und wieder reduziert wurde. Das Duo kennt sich jedoch schon seit der Schulzeit in Washington D.C. und das ist noch ein paar Jahre länger zurück. Bereits damals fingen die Freunde an, gemeinsam als Gitarristen in einer ersten Band Musik zu machen, Jorma begleitete Jack zunächst auf der Rhythmus-Gitarre, bevor er dann seinen Fingerpicker-Stil entwickelte. Sein Studium führte ihn nach San Francisco, wohin er dann den inzwischen Bass-spielenden Jack nachholte. Gemeinsam gründeten sie die legendären Jefferson Airplane mit, die zu den Wegbereitern einer neuen Musikgeneration gehörte. Aber was erzähl ich...
Die SF-Scene war offen und einen 'Gruppenzwang'
kannten die Hippies nicht. Es wurde nach Belieben mit den
unterschiedlichsten Musikern gejammt, es gab ja genug davon in der Bay.
Und auch für Zweitprojekte waren Zeit und Inspiration vorhanden. Kaukonen hatte seine Gitarrentechnik an alten Bluesern wie Rev. Gary Davis geschult und damit war er auch entsprechend infiziert. Jefferson Airplane
startete als folkorientierte, komplexe Rockband mit
gesellschaftspolitischem Anspruch, die in jeder Hinsicht viel
experimentierte. Hot Tuna war für das Duo das Vehikel, um seine
enorme Spiellust auszuleben. Von drei bis sechsstündigen Konzerten wird
berichtet, wobei das Publikum selten das Durchhaltevermögen der
Agitatoren auf der Bühne hatte. Schon damals wechselten sie akustische
und elektrische Sets ab, teilweise mit verschiedenen Partnern, das hat
sich nicht geändert. 1970 kam das Plattendebüt auf den Markt, bis heute
sind es über zwei Dutzend Alben geworden. Nach langer Pause meldeten sie
sich im letzten Jahr mit "Steady As She Goes" zurück, das allerdings
nur bedingt an alte Glanzzeiten anschließt. Dazu kamen im Lauf der Zeit
jede Menge anderer Projekte, lange nach dem Ende der Airplane blieb Hot Tuna die Konstante.
Im
Rahmen der Sony-Album Classics-Serie wurden nun fünf Scheiben
veröffentlicht, die aus den Anfangsjahren stammen, in der die Jam-Szene
förmlich explodierte und Hot Tuna, zumindest an der Westcoast,
ein Live-Knaller waren. Sie schafften es auch ausnehmend gut, ihre Power
und Magie aus den Konzerten auf Platte zu bringen. Kennzeichnend für
den Hot Tuna-Sound sind Kaukonens außergewöhnliches Gitarrenspiel und seine nasale, nicht unbedingt sehr tragende Knödelstimme (die man auf Dauer mögen muss). Casady
puscht mit dem Halbakustik-Bass die Stücke, sein treibender,
muskulöser, aber auch sehr melodischer Stil ist unverkennbar und damit
sorgt er für enormen Druck in den Stücken. Die weiteren jeweiligen
Bandmitglieder oder Sessiongäste spielen eine eher untergeordnete Rolle,
am besten funktioniert die Band als echtes Power-Trio live unter
Kaliforniens Sonne. Auf den Studio-LPs finden sich regelmäßig starke
Songs mit Pop-Feeling, die durchaus auch einem breiteren Publikum
gefallen können.
Dass die Band dann mit einem Bühnen-Album
loslegte, war wohl die Konsequenz zu den begeisternden Reaktionen auf
ihre Publikums-Performance. Die vorwiegend aus traditionellem Material
bestehenden Songs dieser Scheibe bildeten das Grundrepertoire der Hot Tuna-Auftritte, viele sind bis heute im Programm. Sie wurden komplett als "Acoustic Set" in Berkeley aufgenommen, Kaukonen mit akustischer Gitarre, Casady mit seinem knarzenden Resonanzbass und dazu bei einigen Stücken Will Scarlett
an der Harmonika. Zu den ursprünglichen zehn Titeln kommen noch fünf
als Bonus-Tracks (mit nun fast 70 Minuten Gesamtspielzeit) dazu, alles
aus einem Guss und in bester Tonqualität. Und das vor über 40 Jahren
mitgeschnitten! Der Erstling in der vorliegenden überarbeiteten Fassung
darf gleich als Referenz für diese annähernd 'unplugged'-Auftritte der
Band gelten.
Nach
dem weiteren Live-Album "First Pull Up, Then Pull Down" von 1971 folgte
ein Jahr später die erste Studio-Produktion "Burgers". Und hier packt Kaukonen die E-Gitarre aus, dazu vervollständigt Sammy Piazza am Schlagzeug mit viel Drive die Formation. Erstmals taucht auch hier Papa John Creach im Bandgeflecht Hot Tuna/Jefferson Airplane/Jefferson Starship/Grateful Dead
auf. Der Geiger bringt neue (swingende) Töne in den Sound, ob er eine
echte Bereicherung darstellt, ist sicher Geschmackssache. Diesmal
stammen sechs der neuen Nummern von Kaukonen, der künftig für den Großteil der aufgenommenen Titel verantwortlich zeichnet. Hot Tuna
'elektrisch' kommt natürlich mit viel mehr Wucht daher, die Stücke
haben auch verstärkt Jam-Charakter, bleiben aber immer noch Folk
Blues-orientiert. Das Duettspiel der beiden Saiteninstrumente ist
traumhaft.
David Crosby gastiert beim "Highway Song" als Harmonie-Sänger. Insgesamt inhaltlich noch nicht ganz rund, hat "Burgers" aber ein weiteres gutes Stück vom 'scharfen Fisch' drauf.
David Crosby gastiert beim "Highway Song" als Harmonie-Sänger. Insgesamt inhaltlich noch nicht ganz rund, hat "Burgers" aber ein weiteres gutes Stück vom 'scharfen Fisch' drauf.
Mit "The Phosphorescent Rat" schwenkt das Trio Kaukonen/Casady/Piazza weg von den Roots, vom Jam und wird deutlich heavier. Nach dem Split der Airplane
können sich die Jungs voll auf ihr eigenes Baby konzentrieren, aus dem
mittlerweile eine landesweit geschätzte Rockband geworden ist. Was Mountain oder der Nachfolger West, Bruce & Laing für die Ostküste sind, das ist Hot Tuna für die hippe Westcoast, allerdings eine wesentlich melodischere Version. Kaukonen erweist sich auch im härteren Metier als exzellenter Saitenhexer, Casady
pumpt sowieso hammermäßig. Die Platte hat auch ihre folkigen und
poppigeren Momente, die künstlichen Streicher bei "Corners Without
Exits" zuckern den Song unnötig auf, "Soliloquy For 2" ist eine
überflüssige Schnulze. Dafür klingt Kaukonens Stimme auf diesem Album so gut wie sonst selten.
Wies
der Vorgänger noch unterschiedliche Musikstile auf, ist "America's
Choice" nun eine (Blues) Rock-Scheibe, die auch mal funkt ("Funky #7"),
aber insgesamt deutlich poppiger und damit mainstreamiger daherkommt.
An den Drums sitzt mittlerweile Bob Steeler, der einen ganz anderen Stil hat und mit höhererfrequenter Trommelarbeit neue Akzente setzt.
Für "Hoppkorv" wurde erstmals mit Harry Maslin
ein externer Produzent angeheuert, der das Soundspektrum des bisherigen
Triumvirats mit Sessionmusikern erweiterte und die nun wieder aus fünf
eigenen Kompositionen (davon eine von Buck) und vier Covers
bestehenden Songs kompakter machte. Vor allem im mittleren Teil klingen
die schwer nach 'live im Studio' mit Oberdubs, was dem Stammpublikum der
noch immer sehr aktiven Bühnen-Band natürlich entgegen kommt. Die
obligatorische Niete dieses Albums ist die Buddy Holly-Plärr-Nummer "It's So Easy", die wohl die 'Hitsingle' sein sollte.
Den Fünfer-Pack gibt's als wirkliches Sparpaket,
aber drin ist mit das Beste, was in dieser Richtung aus jener Zeit
jemals auf fünf kleine Scheiben gepresst wurde. Nicht alles perfekt,
aber echte 'Rocks' der Westcoast-Musik, die durch die Neubearbeitung nun
auch soundmäßig ein Genuss sind. Muss ich mehr sagen?
Hot Tuna:
Jorma Kaukonen (acoustic guitar)
Jack Casady (bass)
Will Scarlett (harmonica)
Burgers:
Jorma Kaukonen (guitars, lead vocals)
Jack Casady (bass, vocals, eyebrow)
Papa John Creach (violin, vocals)
Sammy Piazza (drums, tympani, other percussion, vocals)
and
Nikki Buck (organ, piano)
Richmond Talbott (vocal, slide guitar)
David Crosby (vocal)
The Phosphorescent Rat:
Jorma Kaukonen (guitars, vocals)
Jack Casady (electric bass, electric bass balalaika)
Sammy Piazza (drums, spoons and other percussions)
America's Choice:
Jorma Kaukonen (guitars, vocals)
Jack Casady (bass)
Bob Steeler (drums, percussion)
Hoppkorv:
Jorma Kaukonen (guitars, vocals)
Jack Casady (bass)
Bob Steeler (drums and percussion)
and
Nick Buck (keyboards)
John Sherman (guitar)
Karen Tobin (background vocals)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen