J.J. Cale
http://www.jjcale.com/
Songwriter J.J. Cale gestorben
Erlag mit 74 Jahren einem Herzinfarkt: J.J. Cale
Der US-Sänger und Songwriter J.J. (Jean Jacques) Cale, der
Kultsongs wie "Cocaine" und "After Midnight"
schrieb, ist tot. Laut Mitteilung auf seiner Webseite starb der
Musiker in einem Krankenhaus im kalifornischen La Jolla.
Der 74-Jährige sei einem Herzinfarkt erlegen, hieß es. J.J. Cale beeinflusste Kollegen wie Eric Clapton und Dire Straits mit seinem Sound. Nicht zuletzt die Cover-Versionen seiner Songs machten Clapton Anfang der 1970er Jahre zum großen Star. Auch Lynryd Skynyrd, Deep Purple, Johnny Cash und Santana landeten Hits mit Interpretationen von Cales Songs.
Der Gitarrist, Sänger und Liedermacher gab selbst ein gutes Dutzend Alben heraus. Sein 2006 erschienenes gemeinsames Blues-Album mit Eric Clapton, "The Road To Escondido", wurde mit einer Grammy-Trophäe ausgezeichnet.
Der Vater des "Tulsa-Sound"
In der Stadt Tulsa im Bundesstaat Oklahoma aufgewachsen, schuf J.J. Cale den sogenannten Tulsa-Sound, einen Cocktail aus Rock 'n' Roll, Country, Blues und Jazz. In dem von Lynryd Skynryd bekannt gemachten "Call Me The Breeze" dominiert der Blues, in "Don't Cry Sister" der Country-Sound. Reggae und andere karibische Rhythmen herrschen in "Crying" vor, während "Durango" einer Jam-Session gleicht. Cales eingängiger Kultsong "Cocaine" fiel vor allem mit seiner Lyrik auf.Bereits als Teenager spielte J.J. Cale in Clubs. 1959 zog er nach Nashville und trat einige Jahre in der Grand Ole Opry auf, dem Olymp der Countrymusik. In Los Angeles arbeitete er als Toningenieur und begann seine Solokarriere. Seitdem erstellt er die meisten seiner Songs allein, vom Songschreiben über das Singen, Spielen vieler Instrumente, Aufnehmen bis hin zum Mischen.
Stand: 27.07.2013 17:35 Uhr
Auf Tour mit J J Cale To Tulsa and Back BR 06 08 2013
J.J. Cale (* 5. Dezember 1938 in Oklahoma City,[1] Oklahoma, als John Weldon Cale; † 26. Juli 2013 in San Diego, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Musiker und Komponist. Er zählt zu den Begründern des Tulsa-Sounds, stilistisch zwischen Rockabilly, Blues, Jazz und Country einzuordnen. Er spielte oftmals alle Instrumente seiner Aufnahmen selbst.Cale wuchs in Tulsa im US-Staat Oklahoma auf.[2] Der Name J.J. (ohne Leerzeichen und häufig auch ohne Punkte geschrieben) war ein Künstlername, der ihm in seinen Anfangsjahren als Musiker von einem Clubbesitzer des „Whisky a Go Go“ in Los Angeles gegeben wurde, da es bereits den Musiker John Cale (ex-Velvet Underground) gab. Fälschlicherweise wird selbst in seriösen Quellen (zum Beispiel im All Music Guide to the Blues) der Geburtsname von J.J. Cale mit „Jean Jacques“ angegeben. Diesen Namen hatte ein französischer Journalist ins Spiel gebracht, worauf er dann in einigen Biografien von J.J. Cale genannt wurde.
Typisch für Cale sind kurze, eher sparsam instrumentierte Songs. Die Texte sind oft lakonisch und wurden ohne jedes Pathos vorgetragen, so dass seine Musik für typischen Rock zu ruhig ist. Dafür sind die Details der Musik sehr sorgfältig ausgearbeitet. Eric Clapton beschrieb in einem Interview diesen Stil: “… really, really minimal…, it’s all about finesse.” (etwa „… wirklich sehr minimalistisch; das Wesentliche sind die Feinheiten.“)[3]
Cale ließ sich für die Produktion einer Platte oft mehrere Jahre Zeit und hat in seiner Musik den sogenannten Laid-back-Stil (zurückgelehnt, entspannt) geprägt. Das bedeutet, dass er seine wohldosierten Soli immer leicht hinter dem eigentlichen Beat des jeweiligen Stückes spielte. Der Laid-back-Stil erinnert an den Stil von Billie Holiday, die ihn nach Cales eigenen Aussagen inspirierte.
J.J. Cale und Eric Clapton veröffentlichten im November 2006 das gemeinsame Album The Road to Escondido, das 2008 mit einem Grammy als Best Contemporary Blues Album (Bestes zeitgenössisches Bluesalbum) ausgezeichnet wurde.
Am 26. Juli 2013 starb J.J. Cale in La Jolla, San Diego, nach einem Herzinfarkt.
J.J. Cale, der die Öffentlichkeit eher mied und nur einen eigenen großen Hit hatte (Cocaine, 1977 Nr. 22 in der Bundesrepublik Deutschland, Nr. 2 in der Schweiz, Nr. 5 in Österreich), ist in Musikerkreisen wegen seiner Kompositionen hoch angesehen. Das Instrumentalstück Okie wurde als Erkennungsmelodie im damaligen SWF3-Radioclub mit Frank Laufenberg verwendet. J.J. Cale wurde insbesondere durch zahlreiche Interpretationen seiner Songs durch andere Musiker bekannt, wie die Coverversionen von After Midnight und Cocaine durch Eric Clapton.
Classic Album Selection (Limited Edition) [Box-Set] J.J. Cale | Format: Audio CD
Eric Clapton, Johnny Cash, Deep Purple, Santana, Lynryd Skynyrd – das sind nur einige der Künstler, die mit Interpretationen von J. J. Cale die Charts gestürmt haben. Nun ist der 74-jährige Cale laut einer Mitteilung auf seiner Webseite in einem Krankenhaus im kalifornischen La Jolla einem Herzinfarkt erlegen.
Cale hat Kollegen wie Eric Clapton und die Dire Straits mit seinem Sound beeinflusst. Cover-Versionen seiner Songs After Midnight und Cocaine machten Clapton Anfang der siebziger Jahre mit zum großen Star.
Der Sänger und Songschreiber veröffentlichte fast zwei Dutzend Alben. Oft spielte er alle Instrumente für seine Aufnahmen selbst ein und übernahm außerdem das Singen, Aufnehmen und Mischen. Sein 2006 erschienenes gemeinsames Blues-Album mit Eric Clapton, The Road To Escondido, wurde mit einer Grammy-Trophäe ausgezeichnet. Cale vermied jedoch das Rampenlicht.
Auf seiner Webseite wird der Musiker zitiert: "Ich erinnere mich, als ich mit 32 oder 33 Jahren mein erstes Album machte, da hielt ich mich bereits für viel zu alt. Wenn ich mich nun mit 70 dabei sehe, denke ich: Was mache ich da, ich sollte in einer Hängematte liegen." Schon als Teenager spielte J. J. Cale in Clubs. 1959 zog er nach Nashville und trat einige Jahre in der Grand Ole Opry, dem Olymp der Countrymusik, auf. In Los Angeles arbeitete er als Toningenieur und begann seine Solokarriere.
In der Stadt Tulsa im Bundesstaat Oklahoma als John Weldon Cale aufgewachsen, schuf er den sogenannten Tulsa-Sound: ein Cocktail aus Rock 'n' Roll, Country, Blues und Jazz. In dem von Lynyrd Skynyrd bekannt gemachten Call Me The Breeze dominiert der Blues, in Don't Cry Sister der Country-Sound. Reggae und andere karibische Rhythmen herrschen in Crying vor, während Durango einer Jamsession gleicht. Cales eingängiger Kultsong Cocaine fiel vor allem mit seiner Lyrik auf.
John hat er geheißen. Man muss daran erinnern, für alle, die ihn rund um den Globus nur als „J.J.“ kennen: John Cale, geboren am 6. Dezember 1938 unter ärmlichen Verhältnissen in Tulsa, Oklahoma, USA.
Den Namen „J.J.“ bekam er in den sechziger Jahren in Los Angeles. Und wie fast alles in seinem Leben war der Grund für den Namenswechsel ganz einfach: John und seine Band, ein Trupp lebensfroher, aber immer einen Schritt vom Armenhaus entfernter Oakies, hatten plötzlich die Chance, einen regelmäßigen Gig in einem der verruchteren Schuppen am Sunset-Strip zu spielen: dem „Whiskey a Go-Go“.
Das Problem war nur: Es gab dort schon einen John Cale. Den Geiger und Gelegenheitspianist von „The Velvet Underground“. Eben jenen John Cale, der sich Jahrzehnte später vor den Kameras des Rockpalast allen Ernstes übergeben musste, als man ihn fragte, ob er sich vorstellen könne, ein Country-and-Western-Album aufzunehmen. Nicht eben der musikalische Gevatter, mit dem John und seine Jungs vom Lande damals hätten verwechselt werden wollen.
Also sagte der Veranstalter kurz entschlossen: „Dann nenne ich Dich eben ‘J.J.’“. Johns Antwort ist es wert, im Original zitiert zu werden: „Man, if you give me a gig, you can call me anything you wanna call me!“ [‘Hey, wenn Du mir ‘nen Gig gibt’s, kannst Du mich nennen wie immer Du willst!“]. So war er. Und so blieb er bis zu seinem Tod am 26. Juli 2013 im kalifornischen San Diego, im Alter von nicht ganz 75 Jahren.
John „J.J.“ Cale war der vielleicht beste und einflussreichste weiße Blues-Songschreiber der Vereinigten Staaten. Sein Stil war einmalig. Alle, die „Cocaine“ in der Version von Eric Clapton seit ihrer Schülerbandzeit nicht mehr hören können, sollten sich eilends um das Original bemühen, und bei der Gelegenheit, warum nicht, gleich noch einen Arm voll weiterer J.J. Cale-Alben mit nach Hause nehmen. Falsch machen können sie im Grunde wenig.
Man hat im Laufe der Zeit allerlei Begriffe ausprobiert, die seine Musik beschreiben sollten. Mal sprach man vom „Tulsa-Sound“, ganz so, als ob es genügen würde, dort geboren zu sein, um die Welt des Blues, Rock, Folk und Country auf den Kopf zu stellen, mal versuchte man es mit „laid-back“, um gleich wieder Probleme zu bekommen, wenn Cale, seine Jungs und Mädels (Christine Lakeland spielte ein halbes Leben lang in seiner Band Rhythmus-Gitarre) auf einmal loslegten wie die Feuerwehr. Nein, nein: J.J. Cale spielte, schlicht und ergreifend, J.J.Cale-Music. Und das war es, was ihn verband mit den großen Alten wie Big Bill Broonzy, Bukka White, Howling Wolf, Muddy Waters, John Lee Hooker und all den anderen: der eigene, persönliche, unverwechselbare Stil.
Und es war nicht nur das Songwriting. Cales Stil an der Gitarre, das, was Gitarristen überall auf der Welt den touch nennen, war mindestens ebenso einmalig wie seine Songs. 1992 veröffentlichte der US-Amerikanische Gitarrenbauer Danny Ferrington ein Buch mit Hochglanzfotos einiger seiner eigenen Modelle: eines scheußlicher und unbrauchbarer als das nächste. Es hätte sich wohl niemand um den Größenwahn dieses Laubsägekaspers gekümmert, wenn er nicht, aus welchem Grund auch immer, gleich dutzendweise berühmte Musiker zu seinen Freunden gezählt hätte: Albert Lee, Elvis Costello, Pete Townshend, Henry Kaiser, Rosanne Cash, Richard Thompson... Wie um den ersten, garstigen Eindruck auszugleichen, fügte Ferrington also kurzerhand seinem Buch noch eine CD hinzu, auf der einige seiner erlauchten Kunden kleine Liedchen auf seinen Instrumenten spielten. Alles sehr locker, unaufwändig produziert und nicht besonders motiviert. Track Nummer 7 heißt „Dannys Song“. Man hört ein, zwei Töne – und weiß Bescheid.
Selbst aus einem Haufen grell lackiertem Sperrholz konnte J.J. Cale noch einen Sound herausholen, der einem Schauer über den Rücken laufen ließ. Im Grunde versuchte er Zeit seines Lebens, sich daran zu gewöhnen, mehr zu sein als ein gutes Bandmitglied. „Ich habe eine Zeit lang gebraucht, um damit klar zu kommen, dass die Leute auf mich guckten“, sagte er: „Ich wollte immer Teil der Show sein. Ich wollte nicht die Show sein“. Die Sparsamkeit seines Spiels, seine Kunst, nie einen Ton zu viel zu spielen und jeden Ton atmen und sprechen zu lassen, hat nicht nur Gitarrengrößen wie Eric Clapton beeinflusst. Cale konnte fuchsteufelswild werden, wenn er Lobreden auf Mark Knopfler hörte, der sich im Gegensatz zu Clapton nie mit einträglichen Coverversionen seiner Songs bei ihm für die „Inspiration“ bedankt hatte. Er fühlte sich mit Recht bestohlen. Es war wohl sein alter Keyboarder aus gemeinsamen Tagen in Tulsa Ende der fünfziger Jahre, der den Einfluss von Cales Gitarrenspiel am besten zusammenfasste: „Wenn große Musiker mit uns spielen, dann fangen sie früher oder später an zu spielen wie John“.
Was J.J. Cale aber endgültig zu einer Ausnahmeerscheinung der US-amerikanischen Populärkultur machte, war die Art, wie er mit dem Musikbusiness umging. Genauer: nicht umging.
Als in den siebziger Jahren einer seiner Songs tatsächlich in die Charts kam, rief sein Agent ihn an: „John, Du hast einen Hit! Du solltest losziehen und ihn promoten“. Cale erwiderte: „Wenn es ein Hit ist, wozu soll ich ihn dann noch promoten?“. In Jörg Bundschuhs sehenswerter Dokumentation „On tour with J.J. Cale. To Tulsa and back“ [‘Auf Tour mit J.J. Cale. Nach Tulsa und zurück’, (DVD 2008)] muss Eric Clapton immer noch schallend lachen, als er diese Anekdote wieder hört: „Ist das nicht unglaublich?! Ich meine...jeder andere hätte doch versucht, noch erfolgreicher zu werden, noch mehr Geld zu verdienen. Aber er...“.
So blieb es ein Leben lang: J.J. Cale war das genaue Gegenbild eines Stars. Auf keiner seiner Platten war jemals sein Gesicht zu sehen. Und wenn doch - ausnahmsweise einmal - dann trug er auf dem Cover eine derart riesige, unförmige Sonnenbrille, dass man sich fragte, ob dahinter nicht ein ganzes Stadtviertel Platz finden könne. Mitten in einer seiner erfolgreichsten Phasen verschwand er für acht Jahre, lebte in einem Trailer, reiste durch das Land und schrieb und spielte die Musik, die er schreiben und spielen wollte – völlig unabhängig von allen angeblich eisernen Gesetzen des Geschäfts.
Es war nicht so, dass er diese Gesetze brechen wollte. Sie interessierten ihn ganz einfach nicht. Als viele seiner Songs - „After midnight“, „Cocaine“, „Crazy Mama“, „Don’t cry Sister“, „Call me the breeze“, „Sensitive kind“ - längst weltberühmt waren, hätte ihn auf der Straße wohl niemand erkannt, wie er so daher gewandert kam mit seiner Baseballkappe, seinem struppigen Drei- bis Fünf-Tage-Bart, seinem verschossenen T-Shirt und seiner alten Jeans, um im Laden an der Ecke einzukaufen oder, gleichsam als höchste Form der Dekadenz, alte Freunde mit der Bemerkung: „Wird Zeit, dass ich endlich ‘was von dieser Clapton-Kohle ausgebe“ in irgendeiner Bar zum Bier einzuladen.
Wohl kaum jemand ist in den USA je so unaufgeregt, so ungerührt, so im besten Sinne ruhig und freundlich seiner Arbeit als Musiker nachgegangen wie J.J. Cale. Er wusste, was er konnte, und er wusste, was er tat. Solche Menschen haben Überheblichkeiten und Blitzlichtgewitter nicht nötig.
Eine der schönsten Szenen in Bundschuhs Dokumentation spielt auf einem Platz in Tulsa: Cale sitzt auf einem Barhocker unter freiem Himmel, hinter ihm die Fassade seiner alten Schule und ein paar Wolkenkratzer, von denen der Putz abblättert. Er spielt eine seiner unnachahmlichen, schlichten Picking-Linien. Da hört man auf einmal die Schreie von Möwen, die sich in den Klang seiner Gitarre mischen. Cale schaut auf, lächelt und sagt: „They are singing with me“ [‘Sie singen mit mir’]. Er spielt ein Weilchen weiter, die Möwen schreien, dann fliegen sie über ihn hinweg. Cale wendet den Blick, schaut ihnen über die Schulter hinweg nach und ruft ganz laut: „Thank you!“ [‘Danke!’].
Thank you, John! We will miss you.
Im Interview: Eric Clapton und J. J. Cale "Ich bin dran. Also, die Antwort ist: Nein."
Die beiden Musiker gehören zu den einflussreichsten Songschreibern
und Gitarristen der Musikgeschichte. Wir trafen beide zu einem
gemeinsamen Interview. Das wurde so lebhaft, dass anschließend keiner
mehr wusste, wer hier eigentlich wen interviewt hat.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen