Ruthie Foster
http://ruthiefoster.com/
Ruthie Foster (* 1964 in Texas) ist eine in Austin ansässige US-amerikanische Bluessängerin
und Gitarristin. Während Foster in den letzten Jahren zunehmend als
Bluesmusikerin wahrgenommen wird, sind ihre frühen Alben durch stärkere Folk-, Gospel- und Americana-Einflüsse geprägt.
Ruthie Foster wuchs in Texas in der ländlich geprägten Kleinstadt Gause im Milam County auf. Frühe musikalische Einflüsse waren u. a. die Gospel-Schallplattensammlung ihrer Mutter, so z. B. LPs von The Fairfield Four und vor allem Rosetta Tharpe, die Bluesplatten ihres Vaters (z. B. Lightnin’ Hopkins), jedoch auch Stevie Wonder, Phoebe Snow und die Beatles.
Als Jugendliche spielte sie häufig Gitarre und Klavier in ihrer
Gemeindekirche, jedoch auch in den benachbarten, weißen
Kirchengemeinden. Mit 14 wurde sie außerdem Solosängerin in einem Chor,
den einer ihrer Onkel leitete. Im Alter von 19 Jahren machte sie erste
Erfahrungen als Frontfrau einer lokalen Bluesband und studierte Musik
und Tontechnik am öffentlichen McLennan Community College in Waco. Nach dem Abschluss des Studiums trat sie einer Helikoptereinheit der US Navy in San Diego bei, vor allem um die kleinstädtische Umgebung ihrer Heimat verlassen zu können. Dort wurde sie zunächst in die Funk- und Cover-Band Pride aufgenommen, die häufig auf Navy-Rekrutierungsveranstaltungen auftrat, und später in das renommierte Commodores Jazz Ensemble in Norfolk, wo sie auch musiktheoretisch ausgebildet wurde. Nach ihrer Armeezeit heiratete Foster und zog 1990 nach New York, wo sie regelmäßig in der Folkszene auftrat und einen Vertrag bei Atlantic Records
unterschrieb. Im Rahmen dieser Vereinbarung schrieb Foster etliche
Songs für Atlantic. Aufgrund unterschiedlicher künstlerischer
Vorstellungen kam es jedoch nicht zu der ursprünglich geplanten
Plattenveröffentlichung. Nach der Trennung von ihrem Mann zog es Foster
bald ins heimatliche Texas zurück, um sich um ihre schwer erkrankte
Mutter zu kümmern. Von 1993 bis zum Tod ihrer Mutter im Jahr 1996
arbeitete Foster daher als Kamerafrau und Produktionsassistentin bei
einem kleinen Fernsehsender in College Station, während sie parallel in lokalen Musikclubs auftrat. Im Jahr 1994 begann die Zusammenarbeit mit der Perkussionistin
und Sängerin Cyd Cassone (* 1958), die über 10 Jahre lang fortdauerte.
Beide wurden zeitweise auch privat ein Paar, traten in der Folge häufig
als Duo auf und arbeiteten zusammen an Fosters Alben. Der erste große
Auftritt des Duos, den Foster als eigentlichen Beginn ihrer Karriere
ansieht, war auf dem bekannten Kerrville Folk Festival in Texas[1], auf dem Foster inzwischen noch mehrmals aufgetreten ist. [2][3][4][5][6]
Foster und Cassone engagierten sich außerdem in ihrer Gemeinde und
gaben regelmäßig Konzerte zur Sammlung von Spenden, in Pflegeheimen, an
Schulen und in Zusammenarbeit mit der Polizei.
Im Jahr 1997 konzentrierte sich Ruthie Foster schließlich wieder auf
ihre Musikkarriere und veröffentlichte ihr erstes Album namens Full Circle, damals noch im Selbstverlag. Kurz darauf wurde sie vom Label Blue Corn Music unter Vertrag genommen. Aufgrund der Erfahrungen mit Atlantic Records bestand Foster jedoch auf ein stärkeres Mitspracherecht in Bezug auf künstlerische Entscheidungen. Es folgten die Alben Crossover (1999) und Runaway Soul (2002), die eine Mischung aus Folk, Blues, Gospel und weiteren Musikstilen boten. Letzteres – mit Gastmusikerin Terri Hendrix – war ihr bis dato erfolgreichstes Album, das ihr auch eine Einladung in die bekannte Musik-Fernsehsendung Austin City Limits auf PBS einbrachte. Es folgten längere Tourneen, die exemplarisch auf dem Live-Album Stages,
das 2004 erschien, dokumentiert sind. Es enthält Material von drei
verschiedenen Konzerten aus dem Jahr 2003, mit unterschiedlichen
Bandbesetzungen. [8][9]Ihr sechstes Album The Truth According to Ruthie Foster von 2009 wurde bei den Grammy Awards 2010 in der Kategorie Bestes zeitgenössisches Blues-Album nominiert und erreichte, wie das Vorgängeralbum The Phenomenal Ruthie Foster von 2007, Platz 4 der Billboard Charts in der Kategorie der besten Bluesalben.[10] Foster ließ auf diesen beiden Alben vermehrt Elemente der Soulmusik einfließen. Im Jahr 2009 begab sie sich zu diesem Zweck in die – in dieser Hinsicht geschichtsträchtigen – Ardent Studios in Memphis und gewann Chris Goldsmith als Produzenten, der im Jahr zuvor das Grammy-prämierte Album Down in New Orleans der Blind Boys of Alabama produziert hatte. Bei den Aufnahmen waren außerdem Gitarrist Robben Ford, Bassist Larry Fulcher (u. a. bekannt aus der Phantom Blues Band), Trompeter Wayne Jackson (bekannt als Mitglied der Mar-Keys und Memphis Horns) und der kurz darauf verstorbene Pianist Jim Dickinson (u. a. Studiomusiker bei Ry Cooder, The Rolling Stones und Aretha Franklin), beteiligt.[11]
Zu ihrer Live-Band, der Family Band, mit der sie, seit der Trennung von Cyd Cassone im Jahr 2005, häufig auftritt, gehören die Bassistin und Violinistin Tanya Richardson und die Schlagzeugerin Samantha Banks.[4] Die Band kann u. a. auf Auftritte beim Beale Street Music Festival 2010, dem Monterey Jazz Festival 2009, der AVO Session 2009, dem North Sea Jazz Festival 2009 und vielen weiteren Festivals zurückblicken. Für 2011 sind u. a. Auslandsauftritte in Kanada, Neuseeland und Australien geplant, zum Teil zusammen mit dem befreundeten Blues- und Folkmusiker Eric Bibb, der auch einige Songs ihrer letzten beiden Studioalben geschrieben hat. In vergangenen Jahren tourte sie u. a. mit Derek Trucks und den Blind Boys of Alabama.
Neben der Grammy-Nominierung 2010 erfuhr Foster weitere positive Resonanz in der Bluesszene. Neben einem Living Blues Award, nämlich dem Kritikerpreis für die beste „Blueskünstlerin des Jahres 2010“,[12] wurde sie im selben Jahr mit einem Blues Music Award als „Künstlerin des Jahres des zeitgenössischen Blues“ (Contemporary Blues Female Artist of the Year) ausgezeichnet. 2011 erhielt sie mit dem Koko Taylor Award in der Kategorie „Künstlerin des Jahres des traditionellen Blues“ (Traditional Blues Female Artist of the Year), in der sie auch bereits 2008 und 2009 nominiert gewesen war, einen weiteren Blues Music Award.
Let It Burn Ruthie Foster | Format: MP3-Download
http://www.amazon.de/Let-Burn-Dig-Ruthie-Foster/dp/B006LPNI8E/ref=sr_1_3_digr?s=music&ie=UTF8&qid=1382994633&sr=1-37
Wer Ruthie Foster erst seit "The Truth
According To Ruthie Foster" kennt, wird definitiv auch mit "Let It Burn"
hochzufrieden sein. Die aus Texas stammende Künstlerin hat Musik und
Tontechnik studiert, war bei der Navy, spielte dort in der Cover-Band Pride
und arbeitete dann als Kamerafrau sowie Produktionsassistentin. Die
Gitarre und das Piano waren ihre Instrumente und sie trat lange Jahre
zusammen mit der Musikerin Cyd Cassone auf. Man spielte den Folk
und ein Plattenvertrag bei Atlantic endete erfolglos, was
Veröffentlichungen anging. Ihr erster Tonträger erschien 1997 als
Eigenproduktion und hatte den Titel "Full Circle". Mit "Crossover"
(1999) sowie "Runaway Soul" (2002) stieg ihr Ansehen. Ein Beweis ihrer
Bühnen-Qualitäten wurde 2004 auf "Stages" dokumentiert und schließlich
bekam Foster für "The Truth According To Ruthie Foster" eine
Grammy-Nominierung und es folgten weitere Preise, zu denen auch ein
Blues Music Award aus dem Jahr 2010 gehört.
In gewisser Weise ist "Let It Burn" eine Premiere. Ruthie Foster
spielt zum ersten Mal keine Gitarre und konzentriert sich in den
dreizehn Tracks voll auf den Gesang. Ohne ihre Fähigkeiten am
Sechssaiter in Frage stellen zu wollen, ist sie eine brillante Sängerin.
Etwas Besonderes gibt es obendrein noch zu vermelden... einen
Gitarristen sucht man im Line-up zu vorliegender Platte vergeblich. Dave Easley
spielt seine Pedal Steel Guitar in den Kompositionen so frank und frei,
wie es ihm beliebt. Dabei klingt das Instrument sehr oft wie eine
Gitarre und wir bekommen jede Menge Slide-Sounds geboten. Großartig!
Weiterhin stolpert man auf der Innenseite des Digipaks über bekannte Namen. Zum Beispiel bilden George Porter Jr. (Bass) und Schlagzeuger Russell Batiste die vorzügliche Rhythmus-Fraktion. Beide sind Meters-Musiker und Tastenmann Ike Stubblefield ist ja gerade kein Unbekannter, denn er spielte bereits für Shemekia Copeland, Col. Bruce Hampton & The Aquarium Rescue Unit oder Bob Baldwin. Der beeindruckende Saxofonist James Rivers (Dr. John, Earl King, Johnny Adams) rundet das Line-up gelungen ab. Auch die Gäste haben es in sich: The Blind Boys Of Alabama und der R&B-/Soul-Sänger William Bell. Chris Chelew, der bereits für John Hiatt, Bert Jansch, Pentangle, Richard Thompson oder Paul Weller gearbeitet hat, saß im Produzenten-Sessel.
"Let It Burn" ist voll von Gospel, R&B, Soul, Jazz und Blues. Ruthie Foster hat sich bekannter und sehr bekannter Fremdkompositionen angenommen. Drei eigene Nummern, eine davon mit John und Sally Tiven
geschrieben, fügen sich wie selbstverständlich ins Gefüge der
wunderschön interpretierten Cover-Songs ein. Diese CD macht einerseits
beste Laune wegen der klasse Musiker (Sänger) und andererseits ist es Ruthie Fosters Stempel, der alle Songs zu dem macht, was den Hörer begeistert.
Johnny Cashs
"Ring Of Fire" bekommt neuen Glanz und das ansonsten in
R&B-Gewässern schwimmende "Aim For A Heart" entwickelt zwischendrin
einen besinnlichen Reggae-Rhythmus, der sich auf ganz leisen Pfoten in
den Song schleicht. Zuständig dafür ist Stubblefield an der Hammond. Wenn die Blind Boys Of Alabama mitmischen, dann wird richtig viel Gänsehaut erzeugt, wie zum Beispiel in der David Crosby-Komposition "Long Time Gone". Der Keyboarder sowie Dave Easley werden zu kongenialen Partnern und das von William Bell
geschriebene "You Don't Miss Your Water" wird zu einem wunderschönen
Duett, das mit leicht daherkommendem Blues unterlegt wurde. Achtung!
Hier spielt James Rivers ein cooles Saxofon.
Man hat eh schon seinen Hörspaß, aber dann ist da noch ganz zum Schluss "The Titanic". A cappella sind Foster sowie die Blind Boys Of Alabama unterwegs und bringen das Album zu einem brillanten Ende. Selbst "It Makes No Difference" von The Band ist bei der Protagonistin bestens aufgehoben.
Nach Adeles "Set Fire To The Rain" überzeugen Foster & Co. auch noch mit der Los Lobos-Nummer "This Time", die zu einer soulig-gleitenden Ballade umarrangiert wurde.
Nach Adeles "Set Fire To The Rain" überzeugen Foster & Co. auch noch mit der Los Lobos-Nummer "This Time", die zu einer soulig-gleitenden Ballade umarrangiert wurde.
Ruthie Fosters "Let It Burn" ist
bodenständig, vielseitig und entwickelt sein Feuer, das in immer enger
werdenden Kreisen bis ins Herz reicht, auf ganz spezielle Art und Weise.
Irgendwann hatte es auch Ruthie Foster erwischt: Kritiker verglichen
die Bluessängerin und Songwriterin nicht nur mit Aretha Franklin. Nein,
Kritiker recycelten selbst die ursprünglich auf Franklin gemünzte
Bemerkung, selbst wenn sie das Telefonbuch sänge, würde daraus ein
spirituelles Erlebnis, als sie über Platten von Foster schrieben. Wahr
ist, dass sie nicht erst seit ihrem 2009 für einen Grammy nominierten
Album „The Truth According To Ruthie Foster“ zu einer der
bemerkenswertesten Soulsängerinnen der Gegenwart gereift ist. Ihr
aktuelles Album „Let It Burn“ ist dafür ein weiterer Beleg.
Die Vergleiche sind immer die gleichen, die gezogen werden, wenn eine halbwegs individuelle Stimme zu entdecken ist: Aretha Franklin, Ella Fitzgerald, Billie Holiday,... Auch Ruthie Foster kommt um solche Vergleiche nicht herum. Aber sie spielt auch damit. Denn hatte man bei Aretha Franklin irgendwann gesagt, sie könne selbst das Singen eines Telefonbuchs zu einem transzendentalen Erlebnis machen, dann erweitert sie das in der Vorstellung ihres Albums „The Truth According To Ruthie Foster“ um Wäschelisten, über die sie jammen könnte und ihre Zuhörer glücklich nach Hause entlassen könnte. Jetzt nahm man die Sängerin und Gitarristin endlich auch außerhalb der Blueskreise wahr. Eine Grammy-Nominierung kann da Wunder wirken, wie sie Blues Music Awards in den Medien nicht haben. Und bei denen zählt sie seit Jahren zu den regelmäßig ausgezeichneten Musikerinnen. „Let It Burn“ ist jetzt der nächste Schritt Ruthie Fosters von der akustischen Gospelblueserin hin zu einer der bemerkenswertesten Soulsängeringen der Gegenwart.
Ihre akustische Gitarre schweigt diesmal. Auf „Let It Burn“ präsentiert sich Foster ganz allein als Sängerin. Sie lässt sich begleiten von der Rhythmusgruppe der Meters aus New Orleans. Die Blind Boys of Alabama setzen mit ihren vier Auftritten einen regelrechten Gospelrahmen für das Album. Und Ruthie Foster interpretiert mir ihrer eindringlichen Gospelstimme Lieder zwischen Pete Seeger, Anita Baker, The Band und den Black Keys.
Die Vergleiche sind immer die gleichen, die gezogen werden, wenn eine halbwegs individuelle Stimme zu entdecken ist: Aretha Franklin, Ella Fitzgerald, Billie Holiday,... Auch Ruthie Foster kommt um solche Vergleiche nicht herum. Aber sie spielt auch damit. Denn hatte man bei Aretha Franklin irgendwann gesagt, sie könne selbst das Singen eines Telefonbuchs zu einem transzendentalen Erlebnis machen, dann erweitert sie das in der Vorstellung ihres Albums „The Truth According To Ruthie Foster“ um Wäschelisten, über die sie jammen könnte und ihre Zuhörer glücklich nach Hause entlassen könnte. Jetzt nahm man die Sängerin und Gitarristin endlich auch außerhalb der Blueskreise wahr. Eine Grammy-Nominierung kann da Wunder wirken, wie sie Blues Music Awards in den Medien nicht haben. Und bei denen zählt sie seit Jahren zu den regelmäßig ausgezeichneten Musikerinnen. „Let It Burn“ ist jetzt der nächste Schritt Ruthie Fosters von der akustischen Gospelblueserin hin zu einer der bemerkenswertesten Soulsängeringen der Gegenwart.
Ihre akustische Gitarre schweigt diesmal. Auf „Let It Burn“ präsentiert sich Foster ganz allein als Sängerin. Sie lässt sich begleiten von der Rhythmusgruppe der Meters aus New Orleans. Die Blind Boys of Alabama setzen mit ihren vier Auftritten einen regelrechten Gospelrahmen für das Album. Und Ruthie Foster interpretiert mir ihrer eindringlichen Gospelstimme Lieder zwischen Pete Seeger, Anita Baker, The Band und den Black Keys.