Bare Bones Boogie Band
http://www.barebonesboogieband.com/
War ihr zweites Album „Blue“ eine prima Rockscheibe mit ausgezeichneter
Sängerin, so geht die Bare Bones Boogie Band mit „Tattered & Torn“
noch ein Stück fort von den Blueswurzeln hin in Richtung Soul und Rock.
Und das führt zu großartiger Musik.
Wenn Bands behaupten: Das ist
unser bestes Album bislang, dann gehört das zur PR-Folklore, der Spruch
ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Wenn Musiker was anderes
behaupteten, würden sich die Fans fragen: Brauchen wir das Album
wirklich oder sollten wir das Geld nicht lieber in einen Kinobesuch
investieren? Wenn die Bare Bones Boogie Band jetzt also „Tattered &
Torn“ als ihr bestes Album bislang ankündigt, ist normal. Aber die vier
Musiker haben auch recht: Ohne das Konzept einer ganz auf eine
fantastische Sängerin eingestellte Rock- und Bluesband zu verraten, sind
die Musiker hier wesentlich reifer und die Songs runder und zwingender
als auf dem schon sehr guten Vorgänger: Der Opener „Love Like Leather“,
der mit sanfter Akustikgitarre beginnt und sich langsam in eine
Rocknummer reinsteigert. Oder „Black Coffee“, die lange schon fällige
Hymne auf das Getränk, ohne dass der Tag nicht wirklich beginnen kann -
verführerisch, rauh und unwahrscheinlich sexy. Oberflächlich gehört gibt
es auf „Tattered & Torn“ vielleicht nicht den automatischen
Radiohit. Dafür sind die Songs aber schon wegen dieser
unwahrscheinlichen Stimme von Helen Turner von einer gewaltigen
Langzeitwirkung. Und was ich schon in meiner Besprechung zum
Vorgängeralbum gesagt habe, gilt auch hier: Gitarrist Ian Black, Trev
Turner (bg) und Schlagzeuger Andy Jones liefern der Sängerin genau die
richtige Begleitung. Da werden die Solos sparsam eingesetzt, kommen
dafür aber im exakt richtigen Moment. Und jede Änderung der Dynamik
machen die drei Herren mit, so dass nichts von den Songs und ihrer
Sängerin ablenkt. Und das ist für mich der Inbegriff einer großartigen
Band.
http://www.wasser-prawda.de/bare-bones-boogie-band-tattered-torn.html
Tattered & Torn Bare Bones Boogie Band | Format: MP3-Download
http://www.amazon.de/Tattered-Torn-Bare-Bones-Boogie/dp/B00F8PZY1M/ref=sr_1_1?s=dmusic&ie=UTF8&sr=1-1&keywords=Bare+Bones+Boogie+Band
Als die Bare Bones Boogie Band 2010 ihr Debüt veröffentlichte, galten
sie bei einigen Kritikern schnell als das "next big thing" in Sachen
Bluesrock aus Großbritannien. Punktlich zum 1. Januar 2012 erschien
jetzt ihr selbstbetiteltes zweites Album. Und es wird den Ruhm des in
London ansässigen Quartetts weiter erhöhen.
Musik reduziert bis auf die Knochen, von allem überflüssigen Fett
befreit - so könnte man das Konzept der Bare Bones Boogie Band
umschreiben. Als no nonsense blues band beschreiben sich die Mitglieder
selbst. Und beides meint: Wenn die Truppe loslegt, dann gibt es keine
Schnörkel, keinen überflüssigen Zierrat, nur heftig und gradezu
gespielten Bluesrock. Wenn Sängerin Helen Turner loslegt, dann wären
auch sonstige Zutaten völlig überflüssig. Denn die aus Schottland
stammende Sängerin könnte mühelos bei jedem Wettbewerb für die nächste
Janis Joplin oder Etta James mitwirken: Jedes Gefühl kommt mit der
gleichen Wucht beim Hörer an, mit dem sie es zunächst gefühlt hat. Und
was Ian Black (g), Trev Turley (bg) und Andy Jones (dr) machen, ist
diese Urgewalt von einer Sängerin ganz fest am Boden zu halten und ihr
gleichzeitig den nötige Rückhalt zu bieten. Wobei auch klar wird, wie
großartig sie selbst als Musiker sind. Denn nur dann kann man sich eben
zum richtigen Zeitpunkt auch zurücknehmen. Um dann gleich wieder
loszufliegen, wenn es gebraucht wird.Das zweite Album der vier bringt zehn (bis auf Johnsons "Love in Vain") von Bandmitgliedern (Hauptsongwriter ist Gitarrist Ian Black) verfasste Songs, die die Liebe zum britischen Bluesrock der 60er und frühen 70er Jahre spüren lassen. Damals, als es im Bluesrock eben noch mehr auf echte Gefühle als auf technische Fingerfertigkeiten und oberflächliche Spielereien ankam. Manche Kritiker meinen, diese vier gemeinsam seien ein "Bluesrock Molotov Cocktail". Das kann man unterschreiben. Man kann auch sagen: Selbst für Blueshasser ist das "Blaue Album" der Bare Bones Boogie Band einfach nur eine wundervolle Rockscheibe. Vergesst endlich mal den ewigen Britpop!
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