Champion Jack Dupree
let´s
Boogie Woogie again
woodpecker ist mein Lieblingssong
habe ich jetzt hier wiederentdeckt
http://www.allmusic.com/song/woodpecker-mt0047446315
Champion Jack Dupree (* 23. Oktober 1909[1] in New Orleans; † 21. Januar 1992 in Hannover) war ein amerikanischer Blues-Sänger und -Pianist.
Nachdem seine Eltern durch ein Feuer ums Leben gekommen waren, kam
Dupree im Alter von zwei Jahren in das gleiche Kindererziehungsheim in
New Orleans, in dem zuvor schon Louis Armstrong einige Jugendjahre verbracht hatte. Das Bluesspiel lernte er bei dem Barrelhouse-Pianisten Willie „Drive ’em down“ Hall. Ab 1930 lebte er zunächst in Chicago, danach in Detroit. 1935 wurde er Boxer in Indianapolis und absolvierte 107 Kämpfe.Seine erste Aufnahmesession fand am 13. Juni 1940 in Chicago statt. Mit dem Warehouse Man Blues / Chain Gang Blues entstand seine erste von 10 Singles für OKeh Records, denen er bis Ende 1945 treu blieb. Hier wurde am 28. Januar 1941 als OKeh #06152 auch der von Willie Hall komponierte Junker Blues, veröffentlicht im April 1941, aufgenommen. Der Song bildete später die Grundlage für Fats Dominos erste Platte, The Fat Man und für Lawdy Miss Clawdy von Lloyd Price.
Im Zweiten Weltkrieg diente er ab 1943 als Schiffskoch bei der Marine im Pazifik. Nach zwei Jahren japanischer Kriegsgefangenschaft kehrte er 1946 in die USA zurück und widmete sich wieder der Blues-Musik. Dupree entwickelte sich nunmehr zu einem Label-Hopper, der für nur wenige Schallplattenaufnahmen bei einem Plattenlabel blieb, um dann wieder zu wechseln. Von Lenox über Continental wanderte er zu Solo Records, ohne dass dies zu einem messbaren Erfolg in den Rhythm & Blues-Charts geführt hätte. Erst beim zehnten Plattenlabel King Records entstand mit Walking the Blues / Daybreak Rock am 29. Mai 1955 (King #4812) der einzige Hit (Rang #6 der R&B-Charts) innerhalb Duprees langjähriger Plattenkarriere.
In den 1960er und 1970er Jahren lebte er in England und machte unter anderem Aufnahmen mit Eric Clapton und John Mayall. Er war verheiratet und hatte zwei leibliche Töchter und eine Adoptivtochter. Seit 1976 lebte er in Hannover, zuletzt im Hochhaus Lister Tor, und unternahm von hier aus bis zu seinem Tod etliche Tourneen, vor allem in Europa. Während er jedoch in den 1970er Jahren noch auf großen Bühnen und Festivals auftrat, wie 1971 beim Jazz-Festival in Montreux, fand man ihn in den 1980er Jahren auch auf wenig renommierten Bühnen, wo er, in eine sonderbare Verkleidung gesteckt, vor einer Handvoll Zuschauern spielte. In den Pausen erzählte er dem Publikum von seinen Kindheitserlebnissen mit dem Ku-Klux-Klan. 1990 kehrte er nach 36 Jahren zum ersten Mal nach New Orleans zurück. Dort entstanden die Aufnahmen für das Album Back Home In New Orleans.
The Essential Blue Archive:Shake Baby Shake Champion Jack Dupree | Format: Audio CD
Mit dem Album "Shake Baby Shake" drehen wir das
Rad der Zeit allerdings noch ein wenig weiter zurück, denn die Aufnahmen
entstanden zwischen 1953 und 1956.
Die CD beginnt mit drei Songs, die der Pianist und Sänger zusammen mit
Sonny Terry & Brownie McGhee für Bobby Robinsons Label Red Robin in New York aufzeichnete.
"Stumbling Block Blues" ist ein lautes sowie schnelles Stück Blues mit Kontrabass und Gitarre. Seine Pianoläufe bleiben hier etwas im Hintergrund, ganz im Gegensatz zum folgenden langsameren "Highway Blues". "Shake Baby Shake" ist ein 12-Takter mit Rock'n'Roll-Feeling.
Alle Songs sind geprägt von Duprees Stimme, die über allen Instrumenten thront.
Die CD beginnt mit drei Songs, die der Pianist und Sänger zusammen mit
Sonny Terry & Brownie McGhee für Bobby Robinsons Label Red Robin in New York aufzeichnete.
"Stumbling Block Blues" ist ein lautes sowie schnelles Stück Blues mit Kontrabass und Gitarre. Seine Pianoläufe bleiben hier etwas im Hintergrund, ganz im Gegensatz zum folgenden langsameren "Highway Blues". "Shake Baby Shake" ist ein 12-Takter mit Rock'n'Roll-Feeling.
Alle Songs sind geprägt von Duprees Stimme, die über allen Instrumenten thront.
Noch im selben Jahr (1953) wechselte der Champion
zum Label King, dem er ganze drei Jahre treu blieb. Aus dieser Zeit
stammen Songs, die für die nächsten 30 Jahre in seinem Repertoire
verbleiben sollten.
Schon in diesen frühen Aufnahmen spürt man seinen angeborenen Witz in den Texten.
Besonders erwähnenswert ist die Tatsache, dass das vorliegende Album seinen einzigen R&B-Hit "Walking The Blues" enthält. Dieser Track ist wirklich etwas Besonderes, denn Dupree singt diesen Song und begleitet sich am Piano. Der Rhythmus wird durch foot tapping erzeugt und das hat Klasse. Selbst sein Piano behandelt er nach dem Motto: Weniger ist oft mehr. Natürlich avanciert der Track zum Anspieltipp, zumal die Soundqualität völlig korrekt ist. Dupree singt weniger als dass er seine Erfolgsnummer erzählt.
Die Songs für das King Label können zu seinen besten gezählt werden. "Me And My Mule", wieder so eine sparsam intonierte Nummer, hat einfach unverwechselbares Blues-Feeling und der Text ist klasse. Da lohnt es sich, auch auf Duprees Worte zu achten.
"Lonely Road Blues", ähnlichem Strickmuster folgend, ist eine interessante Nummer, weil er sich mit Terry McRae einen Partner ans Mikro geholt hat. Dieser McRae hat eine Stimme, die einen an Louis Armstrong erinnert.
Schon in diesen frühen Aufnahmen spürt man seinen angeborenen Witz in den Texten.
Besonders erwähnenswert ist die Tatsache, dass das vorliegende Album seinen einzigen R&B-Hit "Walking The Blues" enthält. Dieser Track ist wirklich etwas Besonderes, denn Dupree singt diesen Song und begleitet sich am Piano. Der Rhythmus wird durch foot tapping erzeugt und das hat Klasse. Selbst sein Piano behandelt er nach dem Motto: Weniger ist oft mehr. Natürlich avanciert der Track zum Anspieltipp, zumal die Soundqualität völlig korrekt ist. Dupree singt weniger als dass er seine Erfolgsnummer erzählt.
Die Songs für das King Label können zu seinen besten gezählt werden. "Me And My Mule", wieder so eine sparsam intonierte Nummer, hat einfach unverwechselbares Blues-Feeling und der Text ist klasse. Da lohnt es sich, auch auf Duprees Worte zu achten.
"Lonely Road Blues", ähnlichem Strickmuster folgend, ist eine interessante Nummer, weil er sich mit Terry McRae einen Partner ans Mikro geholt hat. Dieser McRae hat eine Stimme, die einen an Louis Armstrong erinnert.
Ein Knaller ist der Slow-Blues "The Blues Got Me Rockin'", den er mit Mickey Baker (guitar), Cedric Wallace (bass) und John Taylor (drums) eingespielt hat. Diese Combo begleitet ihn auf einigen der "Shake Baby Shake"-Tracks.
Im folgenden "Tongue Tied Blues" kommt ergänzend der Saxofonist Sidney Grant dazu, dessen Solo eines der ganz relaxten ist.
"Please Tell Me Baby" ist hörenswert, weil Mickey Baker hier auf seiner halbakustischen Gitarre richtig schöne jazzy Licks spielt.
Dann wird noch einer oben drauf gesetzt: "In Walkin' Upside Your Head" spielt Milton Baptiste Trompete und Nat Perilliat Saxofon. Klasse Bläser-Abteilung mit einem weiteren Gefrierschrank-Sax-Solo.
Vom Holzblasinstrument zum Mississippi-Saxofon ist es nicht weit. Für "Rub A Little Boogie" kommt ergänzend Papa Lightfoot an der Harp hinzu. Erstaunlich, wie oft sich der Protagonist am Piano in den Band-Sound integriert. Auch "Camille" ist einer dieser schleichenden Slow-Blueser, die so einfach ins Gehör gehen.
Mit "Let The Doorbell Ring" wird es wieder etwas flotter und groovig. Immer wieder stehen die Saxofonisten im Mittelpunkt. Für "She Cooks Me Cabbige" streift sich Mickey Baker das Bottleneck über und slidet hervorragend.
Im folgenden "Tongue Tied Blues" kommt ergänzend der Saxofonist Sidney Grant dazu, dessen Solo eines der ganz relaxten ist.
"Please Tell Me Baby" ist hörenswert, weil Mickey Baker hier auf seiner halbakustischen Gitarre richtig schöne jazzy Licks spielt.
Dann wird noch einer oben drauf gesetzt: "In Walkin' Upside Your Head" spielt Milton Baptiste Trompete und Nat Perilliat Saxofon. Klasse Bläser-Abteilung mit einem weiteren Gefrierschrank-Sax-Solo.
Vom Holzblasinstrument zum Mississippi-Saxofon ist es nicht weit. Für "Rub A Little Boogie" kommt ergänzend Papa Lightfoot an der Harp hinzu. Erstaunlich, wie oft sich der Protagonist am Piano in den Band-Sound integriert. Auch "Camille" ist einer dieser schleichenden Slow-Blueser, die so einfach ins Gehör gehen.
Mit "Let The Doorbell Ring" wird es wieder etwas flotter und groovig. Immer wieder stehen die Saxofonisten im Mittelpunkt. Für "She Cooks Me Cabbige" streift sich Mickey Baker das Bottleneck über und slidet hervorragend.
"Shake Baby Shake" ist abermals eine tolle
Werkschau eines bedeutenden Bluesers aus dem Hause Blue/SPV und kann
uneingeschränkt empfohlen werden. Der Rezensent hört sich jetzt nochmals
"Me And My Mule" an.
Niemand kann zarte Klänge erwarten,
wenn sich ein Boxer ans Klavier setzt. Wenn Champion Jack Dupree in
die Tasten haut, ist harter Anschlag angesagt. Hier hämmert ein
Mann, dem das Leben im Kindesalter harte Schläge versetzte, seine
Lebenserfahrungen, aber ohne Verhärtung der Seele. Mit
unendlicher Zartheit kann er im „Heavy
Heart Blues“ von der untreuen Frau singen:
l looked out my window, and I see you
on the street.
The load your heart be carrying be too
heavy for your feet.
Ich sah aus dem Fenster, du kamst die
Straße daher.
Die Last, die dein Herz trägt, ist für
deine Füße zu schwer.
Dupree wurde am gleichen Tag [nur 10
Jahre späterl geboren wie Louis Armstrong - am 4.Juli 1910, in der
gleichen Stadt- in New Orleans, und wuchs dort im gleichen Waisenhaus
auf, in dem auch Armstrong einige Jahre verbrachte - im „Colored
Waif's Home for Boys.“
Seine Eltern (der Vater war Kreole, die
Mutter Cherokee lndianerin) gaben ihrem Sohn, der noch vier
Geschwister hatte, den Namen William Thomas. Ein Jahr nach seiner
Geburt wurde der kleine Laden, den sie besaßen, vom Ku-Klux-Klan in
Brand gesteckt. Beide kamen in den Flammen um,
Dupree kam 1911 ins Waisenhaus. Als er
als Vierzehnjähriger entlassen wurde, lehnte es ein Verwandter ab,
ihn aufzunehmen. So blieb für ihn nur die Straße. Er trieb sich mit
Jugendlichen herum, und wenn seine Kumpels abends in ihre Familien
gingen, blieb er allein zurück. Seine Nächte verbrachte er, wo sich
eben ein Dach fand, oft das Dach eines alten Autos auf einem
Autofriedhof. Schließlich nahm eine Mrs. Gardner, die selbst schon
sieben Kinder hatte, den streunenden Jungen bei sich auf. Einsamkeit,
Heimatlosigkeit, Ausgeschlossensein, Enttäuschung, mit einem Wort:
Trouble - das war die Grunderfahrung seines Lebens. Hier hatten seine
Blues ihre Wurzel.
Das Klavierspielen lernte er, indem er
den Pianisten in der Rampart Street in New Orleans auf die Finger
sah. Der Barrel-house-Bluesmusiker Drive 'em Down (bürgerlicher Name
Willie Hall, gest. ca.1930l nahm ihn unter seine Fittiche und wurde
sein einziger Lehrer. 1962 setzte Dupree ihm mit seinem „Drive' em
Down Special” ein Denkmal. Er spielte im French Quarter. manchmal
mit seinem Lehrer, dann häufig mit den Jazzbands von Papa Celestin,
Chris Kelly und Kid Rena. Ende der 20er, nach vielem Herumfahren als
blinder Passagier auf oder unter den Güterwaggons, landete er in
Chicago und zog ca. 1939 nach Indianapolis, wo ihn der Ex-Boxer Kid
Edwards, Inhaber eines Plattenladens, bei Sea Ferguson, dem Besitzer
des Cotton Club, einführte. Ferguson war beein-druckt von Dupree,
der nicht viel trank und keine Drogen nahm, und ließ ihn als
Conferencier, später mit Ophelia Hoy als Partnerin, auftreten. Man
sagt, ihre Darbietung sei von der gleichen Qualität gewesen wie die
des berühmten Komiker-Duos Butterbeans & Susie. Als die
Depression kam, wurde Dupree Boxer. Kämpfen, sich durchboxen, das
hatte er schon frühzeitig in den Straßen von New Orleans gelernt.
Ab 1927 in „Kid Green's Boxschule“ ausgebildet, verdiente er sich
ein Jahrzehnt lang als Profiboxer {Leichtgewicht} sein Geld in über
100 Kämpfen. „Die Depression war sehr hart für die Musiker. Ich
verdiente anderthalb Dollar pro Stunde, wenn ich in einem Klub
spielte, und ich konnte schon von Glück reden, wenn ich wenigstens
das verdiente. Als es echt schlecht stand, fing ich an, vom Boxen zu
leben. Boxte während der ganzen 30er mit einem ganz schönen Haufen
Erfolg. Von da hab ich meinen Spitznamen ,Champion' Jack Dupree."
Schließlich siegte die Liebe zur Musik über die Liebe zum Ring.
Inspiriert von Bluesmusikern wie Blind John Davis, den er schon 1927
kennenlernte, Peetie Wheatstraw, Scrapper Blackwell und vor allem
Leroy Carr, widmete er sich ganz der Musik. Von Lester Melrose
entdeckt, machte er im Mai1940 seine ersten Aufnahmen (als Begleiter
von Lil Green) und im Juni 1940 die ersten eigenen Aufnah-
men, darunter den Hit „Chain Gang
Blues". 1942-44 holte ihn die Armee als Koch zur Marine. Er war
im Pazifik stationiert und geriet in japanische Gefangenschaft.
Danach ging es weiter mit Aufnahmen bei verschiedenen Labels, z.T.
Unter Pseudonymen {Brother Blues, Big Tom Collins, Blind Boy Johnson,
Meat Head Johnson, Willie Jordan, Lightnin'Jr.) Zusammenarbeit mit
anderen Musikern, besonders mit Sonny Terry und Brownie McGhee, ab
1953 Aufnahmen für R&B-Labels (Hit: „Walking the Blues“), ab
1960 für Storyville (ca.180 Aufnahmen, davon nur zwei Drittel
veröffentlicht).
Nach einer England-Tournee (1959)
kehrte er nicht mehr nach Amerika zurück, sondern trat hauptsächlich
in Europa auf (u.a. mit Papa Bue's Viking Jazzband), 1966
Zusammenarbeit mit John Mayall und Eric Clapton. Erwähnenswert ist
die Polen-Tournee 1967 und die Teilnahme bei einigen großen
Festivals: 1969 Newport, 1970 American Folk Blues Festival, 1970/71
Montreux.
Dupree wechselte die Ehepartner (ca.
1930 Ruth, gest. ca.1944; 1948 Lucille; 1960 Shirley), die Wohnsitze
(1959 Ovenden, England; 1961 Kopenhagen, Dänemark; 1962 Zürich,
Schweiz; 1965 Halifax, England; 1976 Hannover, Deutschland) und die
Jobs (1941 Job in einer Wäscherei, 1944 als Koch, später Restaurant
auf Coney Island und dann in Hannover. dort auch Mitinhaber vom Klub
„BIuesmeile“ und schließlich naiver Maler mit 77 Ausstellungen
in Stockholm und
Berlin). Als „einer der großen
Entertainer des Blues" (Sam Charters) war er ein verbindendes
Glied zwischen Amerika und Europa, zwischen ländlichem und
städtischem Blues-Lyrik-Stil zwischen Jazz, Blues und Rock, zwischen
guter Musik, gutem Essen und guter Laune. Bluesmann, Boxer und
Gourmet.
(Theo Lehmann, 1987, Amiga)
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