Sonnny Boy Williamson II
(Rice Miller)
Master
of Bluesharp
Sonny Boy Williamson Il (1897 - 1965)
zählt zu den größten Harmonika-Spielern des B1ues. Er
bot das Komplett-Paket eines
Blues-Interpreten -_ er war ein großartiger Sänger, ein brillanter
und innovativer
Individualinstrumentalist und ein Komponist von unvergleichlicher
Kreativität.
Sonny Boy Williamsons Leben drehte sich
ausschließlich um den Blues. Er ist vielleicht der einzige, der mit
Musikern aus allen drei Perioden der bisherigen Bluesgeschichte
zusammengespielt hat. Mit Robert
Johnson begann er in den 30er Jahren, und mit Eric Clapton
hörte er Mitte der 60“ Jahre auf'
Er war weder ein sonny boy von Natur,
noch hieß er Williamsen von Geburt. Er war ein Geschichtenerfinder
von Format Auch (oder gerade) dann, wenn es um seine eigene
Lebens-geschichte ging, gingen Fakten und Fantasie durcheinander und
verwoben sich, absichtlich ge-heimnisvoll, zur Legende. Er scheute zu
enge Kontakte, lebte lieber auf Distanz, war seiner Umwelt
gegenüber zurückhaltend bis
mißtrauisch und manchmal schwer zum Reden zu bewegen. Vor´allem
könnte ihn nichts in der Welt dazu bringen, sich über seine
Kindheit zu äußern. Mehr als ein „ich hatte es schwer. weißt du.
damals" war nicht aus ihm herauszukriegen. Selbst sein
Geburtsdatum ist unklar. In dem Paß, mit dem er 1963 in Europa
anreiste, stand als Geburtstag der 7. April 1909. Aber man ist
allgemein der Ansicht, den Angaben, die Sonny Boy Williamsen zur
Sache machte, mehr zu glauben als dem amerikanischen Paßwesen, zumal
in dem Paß weder der Name (Sonny Boy Williams) noch der Geburtsort
(Tallahachie) stimmte. Williamson behauptete, er stammte aus dem
vorigen Jahrhundert, und gab als Geburtstag den 5. Dezember 1897 an.
Und „Ich bin in n'er kleinen Stadt geboren, die heißt Glendoca.
Mississippi. das ist im Tallahachie County."
Seine Mutter Mille Ford hatte ihn
unehelich geboren und ihm den Namen Alex gegeben. Später übernahm
er den Familiennamen seines Stiefvaters Jim Miller, also Miller, und
erhielt von seiner Familie den Spitznamen Rice. und so wurde aus Alex
Ford erst mal Rice Miller. Später verwandelte er sich in Sonny Boy
Williamsen, wird aber in der Bluesliteratur unter beiden Namen
geführt. Sein Instrument war die Mundharmonika, die er schon als
Kind spielen lernte. Als Dreißigjähriger war er von zu Hause
weggegangen und hat angefangen, sich als wandernder Berufsmusiker
durchzu-schlagen, wie es im Süden Amerikas viele taten. Anfangs soll
er nur Spirituals gespielt haben, aber das harte Wanderleben durch
Mississippi, Arkansas, Missouri und Tennessee veränderten sein
Repertoire und formte seinen Charakter. Böse, zumindest bitter, soll
er gewesen sein, auf alle Fälle war mit ihm, einem Spieler und
Trinker, nicht leicht auszukommen. Er musizierte, wo immer Leute zusammen kamen und verdiente sich von
solchen schlecht bezahlten Gelegenheitsjobs jahrzehnte-lang seinen
Lebensunterhalt. Er nannte sich Little Boy Blue und hatte sich einen
gewaltigen Gürtel umgeschnallt, in dem er seine Harmonikas
transportierte. Auf seinen Reisen traf er andere Blues-musiker, die
wie er von Ort zu Ort zogen, Männer wie Robert Johnson, Robert
Nighthawk, Robert Lockwood, Willie Love, Sunnyland Slim. Mit manchen
von ihnen (Robert Johnson, Elmore ,James, Howlin' Wolf) tat er sich
zeitweise zusammen, am längsten mit Robert Lockwood, mit dem er auch
seine Karriere am Rundfunk begann. Ab
dem 19. November 1941 waren die beiden von Montag bis Freitag täglich
um die Mittagszeit bei der Station KFFA, Helena, Arkansas, in der
Sendung King Biscuit Time zu hören. Mit Unterbrechungen hat er
diesen Job bis zu seinem Tod, fast 25 Jahre lang, gehabt. Dieser
ungewöhnlich erfolgreichen Sendung war es zu verdanken, daß Rice
Miller bald zu einem der populärsten Bluesmusiker der Südstaaten
und zu Sonny Boy Williamson wurde. Er hat zwar sein Leben lang
behauptet, der einzige, wahre, originale Sonny Boy Williamson zu
sein, aber in Wirklichkeit hat er diesen Namen damals von dem
Harmonikaspieler und Bluessänger John Lee Williamson übernommen,
der 1914 in Jackson, Tennessee, geboren wurde, von 1937-1947 rund 120
Titel eingespielt hatte, zu den Stars der nationalen Blues-Szene
gehörte, in Chicago lebte und dort am 1.Juni 1948 auf dem Heimweg
von einem Auftritt ermordet wurde. Zur Unterscheidung der
beiden nennt man den Ermordeten Sonny
Boy Williamson l, den Sieger der Geschichte Sonny Boy Williamson ll.
Seine Schallplattenkarriere begann 1951
bei Trumpet. Er behauptete zwar, schon vorher Aufnahmen gemacht zu
haben, die aber, falls das stimmt, nie veröffentlicht wurden. Ab
1955, als fast Sechzig-jähriger, spielte er bei Chess seine
erfolgreichsten Aufnahmen ein und hatte Konzertauftritte, Sen-dungen
und Aufnahmen bei verschiedenen Firmen. lm Herbst 1963 kam er mit dem
American Folk
Blues Festival nach Europa und wurde
als dessen Star gefeiert. Es folgten Aufnahmen mit Victoria Spivey,
Otis Spann, Memphis Slim (die vorliegende LP), mit dem er in Polen
und Frankreich auftrat, Konzerte mit Chris Barber in England,
Mitwirkung in einem Film in Dänemark, Zusam-
menarbeit mit den Yardbirds. Am
liebsten wollte er in Europa bleiben, kehrte aber 1964 zu Auf-nahmen
nach Amerika zurück. Als er im gleichen Jahr mit dem American Folk
Blues Festival ein zweites Mal nach Europa kam, wurde er wieder
enthusiastisch gefeiert.
Sein Harmonika-Spiel war in vielerlei
Hinsicht einmalig. Er spielte kaum mit einem Verstärker,
wie es Little Walter und andere taten.
Er setzte seine Mundharmonika dann ein, wenn er zwischen
seinen Textzeilen musikalische
>›Ausrufezeichen<< setzen wollte. Dann blies er nur kurz
an und
bereitete sein Publikum darauf vor, daß
es gleich längere Instrumentalpassagen mit ››Vollgas«
geben würde.
Anfang Mai 1965 nahm Chris Strachwitz
mit ihm im KFFA-Studio in Helena eine komplette Sen-dung seiner „King
Biscuit Time"-Show auf. Es war seine letzte Aufnahme. Er starb
am 25. Mai 1965 im Bett seines Hotelzimmers. Er wurde auf dem
Friedhof der Whitfield Baptist Church in Tutwiler, Mississippi,
begraben. Seine Familie kümmerte sich nicht um sein Grab. Erst 1977
wurde dem Musiker, der zu den Größten des Blues gehörte und fast
jeden Mundharmonikaspieler der Rockmusik beeinflußte, ein Grabstein
errichtet. Einer seiner Blues hieß „Dissatisfied". Er
enthielt die knapp..formulierte Weisheit: ' , There's a whole lotsa
people's talkin', but there's a mighty few people know. Es gibt 'nen
Haufen Leute, die reden, aber nur wenige wissen Bescheid.
nach Theo Lehmann (1987) Amiga
-
So ist bis heute nicht klar, ob er Aleck/Alex "Rise" Miller nun am 5. Dezember 1899 (wie er selbst behauptete) oder am 11. März 1908 (wie auf seinem Grabstein steht) geboren wurde. Nach Forschungen von David Evans soll er sogar erst um das Jahr 1912 geboren sein.
Ursprünglich lebte und arbeitete er bei seinem Stiefvater auf den Baumwollfeldern in Mississippi. Doch um das Jahr 1930 herum begann er gemeinsam mit Big Joe Williams, Elmore James und Robert Lockwood durch die Gegend zu reisen. In der Zeit erarbeitete er sich auch seine Showtricks, die er Zeit seines Lebens pflegte. So steckte er etwa ein die Harmonika in den Mund uns spielte völlig ohne Hände.
weiterlesen: http://wasser-prawda.de/component/zoo/item/sonnyboyii.html?category_id=51
Zu dieser Zeit gab er – vor allem dem Fach-Periodikum "Blues Unlimited" – zahlreiche Interviews. So viel, zumindest, erschien über seine Herkunft gesichert: Er war zwischen 1890 und 1900 als unehelicher Sohn einer Millie Ford, die später seinen Stiefvater Jim Miller heiratete, auf der Sara Jones-Plantage nahe Glendora, Mississippi, zur Welt gekommen, beim Gifttod des legendären Robert Johnson (siehe Bio) 1938 in Greenwood, Mississippi, zugegen gewesen und hatte 1951 für Lillian McMurrys Trumpet Records in Jackson u.a. die klassisch gewordenen Stücke Eyesight To The Blind, Dust My Broom, Mighty Long Time, Nine Below Zero, Too Close Together produziert.
Down and Out Blues Sonny Boy Williamson (Künstler) | Format: Audio CD
http://www.celticguitarmusic.com/Harmsb2.htm
http://www.deltablues.net/tutwiler.html
http://www.crossroadblues.de/williamson2.html
Grabstätte von Rice Miller
http://www.howlinwolf.com/articles/sonnyboy/sonnyboy_grave.htm
hören. http://www.deezer.com/de/album/921870
Sonny Boy Williamson II (????-1965)
Die Bedeutung von Sunnyboy Williamson I wurde lange dadurch überdeckt, dass ein zweiter Musiker einfach den Namen für sich übernahm (und lange auch behauptete, er sei der erste Sonny Boy). Bill Wyman bezeichnet ihn nicht ohne Grund als einen Meister der Desinformation. Denn wenn er über sein Leben erzählte, dann waren die Fakten jedes mal anders.So ist bis heute nicht klar, ob er Aleck/Alex "Rise" Miller nun am 5. Dezember 1899 (wie er selbst behauptete) oder am 11. März 1908 (wie auf seinem Grabstein steht) geboren wurde. Nach Forschungen von David Evans soll er sogar erst um das Jahr 1912 geboren sein.
Ursprünglich lebte und arbeitete er bei seinem Stiefvater auf den Baumwollfeldern in Mississippi. Doch um das Jahr 1930 herum begann er gemeinsam mit Big Joe Williams, Elmore James und Robert Lockwood durch die Gegend zu reisen. In der Zeit erarbeitete er sich auch seine Showtricks, die er Zeit seines Lebens pflegte. So steckte er etwa ein die Harmonika in den Mund uns spielte völlig ohne Hände.
weiterlesen: http://wasser-prawda.de/component/zoo/item/sonnyboyii.html?category_id=51
Biografie
Williamson, "Sonny Boy" (harm, voc), eigentlich Alex (auch Aleck) "Rice" Miller, hatte als Blues-Harmonika-Virtuose beinahe jeden Mundharmonikaspieler der Rockmusik beeinflusst. 1963 kam der schwarze Gentleman, dessen äußere Erscheinung von Journalisten mit der eines Diplomaten, eines Bankdirektors, eines Großwesirs verglichen wurde, mit der American Folk Blues Festival-Truppe erstmals nach Europa. In England spielte er in den folgenden beiden Jahren sporadisch mit zahlreichen Rockbands und nahm mit Yardbirds, Animals, Jimmy Page, Brian Auger und anderen Live-Platten auf.Zu dieser Zeit gab er – vor allem dem Fach-Periodikum "Blues Unlimited" – zahlreiche Interviews. So viel, zumindest, erschien über seine Herkunft gesichert: Er war zwischen 1890 und 1900 als unehelicher Sohn einer Millie Ford, die später seinen Stiefvater Jim Miller heiratete, auf der Sara Jones-Plantage nahe Glendora, Mississippi, zur Welt gekommen, beim Gifttod des legendären Robert Johnson (siehe Bio) 1938 in Greenwood, Mississippi, zugegen gewesen und hatte 1951 für Lillian McMurrys Trumpet Records in Jackson u.a. die klassisch gewordenen Stücke Eyesight To The Blind, Dust My Broom, Mighty Long Time, Nine Below Zero, Too Close Together produziert.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen