Taj Mahal
http://www.tajblues.com/
Fishing Blues
Taj Mahal (eigentlich Henry St. Clair Fredericks; * 17. Mai 1942 in New York City) ist ein US-amerikanischer Blues-Musiker.
Sein Vater war ein Jazz-Pianist, Komponist und Arrangeur jamaikanischer Abstammung, seine Mutter eine Schullehrerin aus South Carolina, die auch Gospel sang.Zu Beginn der 1960er-Jahre studierte er Ackerbau und Viehwirtschaft an der Universität von Massachusetts. Dort gründete er Taj Mahal & The Elektras. Sein Künstlername Taj Mahal ist durch einen Traum inspiriert.
Taj machte 1963 seinen Abschluss an der Universität von Massachusetts-Amherst und zog nach Los Angeles. Er gründete dort 1966 mit Ry Cooder die Gruppe Rising Sons. Nachdem Columbia Records die Band unter Vertrag genommen hatten, wurde eine Single veröffentlicht und auch ein Album aufgenommen, das aber erst 1992 von Columbia vermarktet wurde. Aus Enttäuschung über die gemischten Reaktionen auf seine Musik verließ Taj die Band und begann alleine aufzutreten. Sein Album Taj Mahal von 1968 erschien wieder bei Columbia und verkaufte sich gut. Der Erfolg ließ ihn im selben Jahr noch eine weitere Langspielplatte Natch’l Blues produzieren. Seit dem Doppelalbum Giant Step von 1969 besteht schließlich kein Zweifel mehr an der Bedeutung, die Taj Mahal für den amerikanischen Blues hat. Das gleichnamige Lied hat bei seinem Konzertpublikum bis heute Kultstatus.
1979 trat er im Madison Square Garden von New York City auf dem Konzert zum zehnjährigen Jubiläum des Woodstock-Festivals auf.
Taj Mahal wurde zweimal mit dem Grammy in der Kategorie „Bestes zeitgenössisches Blues-Album“ ausgezeichnet, zum ersten Mal 1997 für Señor Blues und 2000 für Shoutin’ in Key. Er hat mehrmals Musik zu Filmen beigesteuert, darunter Sounder und Blues Brothers 2000. In letzterem wirkte er auch in Person mit. Weitere kurze Filmauftritte hatte er in Bill and Ted’s Bogus Journey, in The Song Catcher, in Feel Like Going Home (Martin Scorsese) und in Six Days Seven Nights (1998). 2009 wurde er in die Blues Hall of Fame aufgenommen.
Seit einem Besuch in Westafrika 1979 ist Taj Mahal davon überzeugt, von der Griot-Sippe der Kouyaté abzustammen, und ließ sich im Senegal spontan auf den Namen Dadi Kouyate taufen. Mit einem Angehörigen dieses Clans, dem Ngonispieler Bassekou Kouyaté, arbeitete er später auf der Platte Kulanjan (auch mit Toumani Diabaté) zusammen.
Zu seinem vierzigjährigen Bühnenjubiläum erschien im Herbst 2008 das Album Maestro, an dem unter anderem Ben Harper, Ziggy Marley, Jack Johnson, Angelique Kidjo und Los Lobos als Gastmusiker beteiligt sind.
Bands, mit denen Taj Mahal spielte
- The Taj Mahal Trio
The Taj Mahal Trio
Taj Mahal - Vocals, Guitar, Keys, and BanjoKester Smith - Drums
Bill Rich - Bass
- The International Rhythm Band
The International Rhythm Band
Taj Mahal - Vocals, Guitar, Keys
Kester Smith - Drums
Bill Rich - Bass
Rudy Costa
Briant "Tee" Parker
Robert Greenidge
Kester Smith - Drums
Bill Rich - Bass
Rudy Costa
Briant "Tee" Parker
Robert Greenidge
- The Hula Blues Band
-
The Hula Blues Band
Taj Mahal - Vocals, Acoustic/Electric Guitar
Pancho Graham - Acoustic bass, Background Vocals
Kester Smith - Drums
Pat Crocket - Liliu Ukulele, Background Vocals
Michael Barretto - Baritone Ukulele, Background Vocals
Wayne Jacintho - Tenor Ukulele, Background Vocals
Fred Lunt - Hawaiian Steel Guitar
Rudy Costa - Tenor saxophone, Curved soprano Saxophone, Alto Saxophone, kalimba, Piccolo flute, Clarinet, Background vocals
- The Phantom Blues Band
The Phantom Blues Band
Taj Mahal - Vocals, Harmonica
Mike Finnigan - Keys
Johnny Lee Schell - Guitar
Joe Sublett - Saxophone
Darrell Leonard - Trumpet
Tony Braunagel - Drums
Larry Fulcher - Bass
www.phantombluesband.com
Original Album Classics [Box-Set] Taj Mahal | Format: Audio CD
http://www.amazon.de/Original-Album-Classics-Mahal-Taj/dp/B004DL5OAS/ref=sr_1_3?s=music&ie=UTF8&qid=1376313390&sr=1-3&keywords=taj+mahal
statsboro blues
Es ist immer wieder überraschend, welche Künstler bislang noch nicht durch einen eigenständigen Review auf RockTimes gewürdigt worden sind. Einer von ihnen ist der afro-amerikanische (u.a.) Bluesmusiker Taj Mahal. Aber immerhin ergibt eine Eingabe des Namens in die Suchen-Funktion
derzeit wenigstens 36 Treffer; ein Zeichen dafür, dass der Künstler
zumindest im Zusammenhang mit anderen Beiträgen Erwähnung gefunden hat,
zeigt dies doch auch, welche Bedeutung er für die Musikbranche hat.
Vor diesem Hintergrund überrascht das Defizit umso mehr, als der Protagonist seit der Gründung von RockTimes
im Jahr 2004 - neben der Wiederveröffentlichung alter Scheiben bzw. der
Produktion von "Best-of"-Alben - noch mehrere CDs auf den Markt
gebracht hat (namentlich "Mkutano Meets The Culture Musical Club Of
Zanzibar" [2005], "World Blues" [2007], "Maestro" [2008]), die es
durchaus Wert gewesen wären, auf RockTimes gewürdigt zu werden.
Das Fehlen eines eigenständigen Beitrags über Taj Mahal gibt Veranlassung, ein wenig weiter auszuholen. Unter dem bürgerlichen Namen Henry Saint Claire Fredericks
vor beinahe siebzig Jahren als Sohn eines aus Jamaika stammenden
Jazzmusikers in New York geboren, brachte er sich mehr als zehn
Instrumente autodidaktisch bei, darunter - neben Gitarre, Banjo, Bass
und Keyboards - so unterschiedliche Instrumente wie Mundharmonika, Cello
und Trompete. Er gilt als Bluesmusiker, obwohl er vor Stilgrenzen
niemals halt macht und immer wieder insbesondere zahlreiche ethnische
Klangbilder einfließen lässt.
Die vorliegende Compilation kommt im
klassischen, quadratischen Pappschuber daher und beinhaltet zunächst die
beiden ersten CDs von Taj Mahal aus dem Jahr 1968. Warum dann
mit "Mo' Roots" aus dem Jahr 1974 fünf zwischenzeitlich veröffentlichte
Alben übersprungen werden, erschließt sich nicht. Die drei CDs
erscheinen - entsprechend dem Titel der Compilation - in den
Original-LP-Hüllen ohne jegliche weitere Informationen außer denjenigen,
die seinerzeit auf der Rückseite jeweils abgedruckt waren. Die
CD-bedingte deutliche Verkleinerung der Hüllen macht insbesondere bei
"The Natch'l Blues" die Lektüre der Liner Notes überwiegend äußerst
schwer; ein bisschen mehr Information wäre sicherlich wünschenswert
gewesen; die diesbezüglich ausdrücklich auf dem Schuber genannten
Internet-Links helfen auch nicht wirklich weiter.
"Original
Album Classics" bedeutet insbesondere beim Erstlingswerk "Taj Mahal",
dass dieses ebenfalls im Original-Cover veröffentlicht ist und nicht in
der Version, die Taj Mahal für eine Wiederveröffentlichung des
Albums im Jahr 2000 ausgewählt hatte, weil er - wenn ich die
seinerzeitigen Liner Notes beim Reissue richtig verstanden habe - das
Bild einer verfallenden Südstaaten-Villa ohne die aufgedruckten bunten
Vögel und Schmetterlinge für authentischer hielt.
Entscheidend sollte vorliegend aber sein, was musikalisch geboten wird. Auf seinem gleichnamigen Erstlingswerk präsentiert Taj Mahal
weit überwiegend Cover-Versionen; Klassiker des Blues wie
beispielsweise "Statesboro Blues", "Dust My Broom", "Everybody's Got To
Change Sometime" in ebenso klassischer Darbietung. Vielfach dominiert
die vom Protagonisten geblasene Harp; es klingt ein wenig nach John Mayall zu jener Zeit. Insbesondere aber bei den Eigenkompositionen, namentlich bei "E.Z. Rider" tritt die Intensität, mit der Taj Mahal
gesanglich die Songs vorträgt, deutlich zutage. Demgegenüber ruhige,
teilweise fast als monoton zu bezeichnende Bass-Läufe und unspektakuläre
Drum-Arbeit bilden hierfür ein solides Rückgrat.
Apropos "E.Z.Rider": Wer geglaubt hat, dass die
Verkürzung der Sprache durch Verwendung lautmalerisch treffender
Buchstaben und Zahlen (z.B. '4 U' für 'for you') erst im Zeitalter von
Internet und SMS entstanden ist, wird durch diesen Titel eines Besseren
belehrt. "E.Z." sind nicht die Initialen eines "Mr. Rider"; vielmehr
besingt Taj Mahal hier den "Easy Rider", einen im
Südstaaten-Slang im doppelten Sinne unmoralischen Mann (und das ein Jahr
vor der Aufführung des gleichnamigen Films).
Herausragend auf dieser Scheibe im doppelten
Sinne ist allerdings der Schlusssong "The Celebrated Walkin' Blues",
eine auf einem Traditional basierende Komposition Taj Mahals. Mit
einer Spielzeit von knapp neun Minuten deckt der Track fast ein Viertel
der gesamten Spielzeit der LP/CD ab. Ein wunderschöner Slowblues! Nach
Angaben auf der Hülle wird Taj Mahal, der hier Slidegitarre und Harp spielt, ausschließlich von Ry Cooder
auf der Mandoline begleitet, doch Schlagwerk im Hintergrund ist
deutlich zu vernehmen. Das Mandolinenspiel erinnert ein wenig an "Going
To My Hometown" von Rory Gallagher auf "Live In Europe", aber das ist halt Instrument-bedingt
.
Das
aufgrund des Erfolges des Debüt-Albums noch im selben Jahr
nachgeschobene "The Natch'l Blues" bringt musikalisch erwartungsgemäß
wenig Änderungen, zumal die begleitenden Musiker überwiegend schon beim
Erstling mit dabei waren. Dies gilt auch vor dem Hintergrund, dass Taj Mahal dieses Mal für die meisten Kompositionen zumindest (mit-)verantwortlich zeichnet.
Okay, die beiden letzten Aufnahmen (des
Original-Albums) tendieren aufgrund des Einsatzes von
Bläser-Arrangements ein wenig in Richtung von Funk und Soul, das aber
durchaus angenehm. Insbesondere der vorletzte Track "You Don't Miss Your
Water" ist eine wunderschöne Ballade.
Gegenüber dem klassischen Original-Album ist die vorliegende Ausgabe - wie schon bereits frühere CD-(Wieder-)Veröffentlichungen - um drei Songs erweitert, einer alternativen Version von "The Cuckoo" (im Wesentlichen um rund eine Minute kürzer, vielleicht noch etwas funkiger), sowie - ohne nähere Erklärung über den Grund für ihre Berücksichtigung - "New Strangers Blues" und "Things Are Gonna Work Out Fine". Hier 'rächt' sich wiederum die ausschließliche Verwendung des Original-Covers, das die vorgenannten Titel folgerichtig nicht einmal ausweist.
Gegenüber dem klassischen Original-Album ist die vorliegende Ausgabe - wie schon bereits frühere CD-(Wieder-)Veröffentlichungen - um drei Songs erweitert, einer alternativen Version von "The Cuckoo" (im Wesentlichen um rund eine Minute kürzer, vielleicht noch etwas funkiger), sowie - ohne nähere Erklärung über den Grund für ihre Berücksichtigung - "New Strangers Blues" und "Things Are Gonna Work Out Fine". Hier 'rächt' sich wiederum die ausschließliche Verwendung des Original-Covers, das die vorgenannten Titel folgerichtig nicht einmal ausweist.
Die
dritte Scheibe "Mo' Roots" springt im Vergleich zu den beiden anderen
CDs - wie eingangs bereits angesprochen - nicht nur chronologisch,
sondern vielmehr musikalisch 'aus der Reihe'. Kein klassischer Blues ist
angesagt, sondern die unterschiedlichsten Musikstile, die Taj Mahal
auf die ihm eigene Art interpretiert, und mit denen er auf die Wurzeln
des Blues hinweisen will. Dies hat er in den Folgejahren immer wieder
praktiziert.
Überwiegend wird Reggae geboten, so bei "Johnny
Too Bad" und "Slave Diver" und "Desperate Lover". Daneben kommen Calypso
bei "Blackjack Davey" und "Clara", Funk&Soul bei "Big Mama" (sehr
bläserlastig), Cajun beim gleichnamigen, teilweise auf französisch
gesungenen Walzer, Latin bei "Why Did You Have To Desert Me?" zum
Vortrag, dargeboten jeweils mit der hierfür klassischen
Instrumentierung. Das Ganze halt ein bunter Stil-Mix; wirklich nicht
schlecht, aber m.E. in diesem Kontext etwas unglücklich ausgewählt.
Angaben über musikalische Mitstreiter bzw. Urheber der wiederum nur acht
Songs enthält die Scheibe leider nicht.
Klanglich lässt sich an allen drei Scheiben
nichts aussetzen. Die Songs sind gut produziert, und die Aufnahmen
klingen - bedenkt man, wann sie entstanden sind - erstaunlich 'frisch'.
Wer bislang noch nichts von Taj Mahal sein Eigen nennt oder wer
sich ein wenig mit seinem Frühwerk beschäftigen möchte, für den ist die
vorliegende Compilation ein guter und insbesondere sehr günstiger
Einstieg. Deutlich mehr - insgesamt 54 Songs, die zudem einen größeren
zeitlichen Rahmen (bis 1998) abdecken - bekommt man hingegen mit der
ebenfalls 3-CD-Box "In Progress & In Motion", die aber deutlich
teurer angeboten wird.
Von meiner Taj Mahal-Lieblingsscheibe "An
Evening With Acoustic Music", einem von Radio Bremen im Jahr 1993
aufgezeichneten Live-Konzert des Protagonisten allein mit dem
Tuba-Spieler Howard Johnson, kann mich aber weder die vorliegend besprochene noch die andere Box abbringen.
Line-up:
CD1:
Taj Mahal (slide guitar, harp, vocals)
Jessie Edwin Davis (lead guitar, piano)
Ryland P. Cooder (rhythm guitar, mandolin)
Bill Boatman (rhythm guitar)
James Thomas (bass)
Gary Gilmore (bass)
Sanford Konikoff (drums)
Charles Blackwell (drums)
CD2:
Taj Mahal (slide guitar, steel guitar, harp, vocals)
Jessie Edwin Davis (lead guitar, piano)
Gary Gilmore (bass)
Chuck Blackwell (drums)
Al Kooper (piano)
Earl Palmer (drums)
Taj Mahal (slide guitar, harp, vocals)
Jessie Edwin Davis (lead guitar, piano)
Ryland P. Cooder (rhythm guitar, mandolin)
Bill Boatman (rhythm guitar)
James Thomas (bass)
Gary Gilmore (bass)
Sanford Konikoff (drums)
Charles Blackwell (drums)
CD2:
Taj Mahal (slide guitar, steel guitar, harp, vocals)
Jessie Edwin Davis (lead guitar, piano)
Gary Gilmore (bass)
Chuck Blackwell (drums)
Al Kooper (piano)
Earl Palmer (drums)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen