Jürgen Kerth
http://www.kerth-music.de/
Meinen ersten Kontakt zum Live-Blues hatte ich wohl bei Jürgen Kerth. Der war damals im Florapark Mahlow bei Kurt Stammgast. Der Florapark ist längst abgerissen, Jürgen Kerth und seine Musik leben weiter. Danke Jürgen für die schöne Zeit.
Juergen Kerth and Band MDR 25 04 2013
Kerth engagiert sich als ehrenamtlicher Botschafter der Stiftung Kinderhospiz Mitteldeutschland Nordhausen e. V. in Tambach-Dietharz.
1999 erhielt Kerth den Kulturpreis der Stadt Erfurt.
aktuell (wechselnde Besetzung)
- Stefan Kerth – Bass
- Daniel Bätge – Bass
- Jürgen Feuerbach – Bass
- Lothar Wilke – Keyboards
- Matthias Bätzel – Keyboards
- Alexander Bätzel – Schlagzeug
- Heiko Jung – Schlagzeug
- Tony Natale – Schlagzeug
- Marco Thiermann – Schlagzeug
Ehemalige Mitglieder
- Roland Michi (bis 1979) – Bass
- Artur Geidel (bis 1979) – Schlagzeug
- Bernd Hupe – Schlagzeug
- Eberhard Meyerdirks (ab 1979) – Schlagzeug
- Siegfried Heilek – Schlagzeug
- Christoph Kerth – Schlagzeug (1990–1993)
Blues-Anthologie Jurgen Kerth | Format: Audio CD
Jürgen Kerth & Band
Jürgen Kerth beherrscht den Blues in all seinen
Spielarten. Bodenständig, virtuos und leidenschaftlich zelebriert er ihn
mit seiner "MIGMA"-Gitarre seit fast 50 Jahren. In der Reihe "Erlebnis
Musik" zeigt das MDR FERNSEHEN ein Konzert mit Jürgen Kerth und seiner
Band vom 30. August 1982 in der Stadthalle Karl-Marx-Stadt. Zur Band
gehörten damals Lothar "Lotix" Wilke (Keyboards), Eberhard "Amsel"
Meyerdirks (Schlagzeug) und Bernd Kleinow (Mundharmonika).
Zeitlebens fühlt sich Jürgen Kerth seiner Heimatstadt Erfurt
verbunden. Hier wurde er am 19. Juli 1948 geboren, hier verbrachte er
seine Kindheit und Jugend, hier spielte er in diversen Schülerbands und
gründete 1964 die Band "Spotlights" mit, die sich unter dem Druck der
DDR-Kulturfunktionäre in "Rampenlichter" umbenennen musste und 1966
schließlich verboten wurde. Nicht zuletzt für seine Treue zu Erfurt, wo
er bis heute lebt, erhielt Kerth 1999 den Kulturpreis der Stadt.
1971 gründete er seine erste eigene Band und entschied sich für eine
Laufbahn als Profimusiker. Es folgten etwa 200 Auftritte jährlich,
Gastspiele in der Sowjetunion und Polen, Produktionen im Rundfunk und
Fernsehen der DDR. Mehrfach wurde er vom Publikum zum "Gitarristen des
Jahres" gekürt. Die DDR-Funktionäre versuchten schließlich, den Musiker
nach Berlin zu holen. Vergeblich, die Kerth-Band setzte stattdessen der
großen Glocke des Erfurter Doms - Gloriosa - ein musikalisches Denkmal.
Der Titel passte nicht ins sozialistische Konzept, forderte er doch zu
Innehalten und Andacht auf. Nach Erscheinen der "Gloriosa-Platte" teilte
die DDR-Plattenfirma Amiga 1982 mit, dass eine weitere Ver
öffentlichung mit der Kerth-Band nicht mehr zustande kommen würde. In
der Folge hielten sich die Musiker mit Liveauftritten über Wasser.
Blues als Lebenselixier
red house blues
Kerths Leidenschaft gehört - neben Swing, Rock und Soul, die seine
Musik beeinflussen - vor allem dem Blues, doch er singt ihn zeitlebens
auf Deutsch. Seine Texte enthielten oft subversive Anspielungen auf die
Zustände in der DDR: den grauen Alltag ("Soll das alles sein"), die
Überlastung von Frauen zwischen Arbeit, Haushalt und Kind ("Junge
Mutti"), das Thema Ausreise ("Ich finde keine Ruh"). In einem Interview
sagte er einst: "Meine Lieder sind Grüße durch die Gitterstäbe der DDR."
Für seine Aufrichtigkeit haben ihn seine Fans immer geliebt und die
Kulturfunktionäre ihn argwöhnisch beobachtet. Später erklärt er Freunden
in Amerika einmal:
Nach der Wende reiste Kerth immer wieder in die USA und musizierte
u.a. mit den Musikern von "Toto" und "Steppenwolf". Und auch der
erfolgreiche Blues-Gitarrist und -Sänger B.B. King holte ihn zu sich auf
die Bühne. "Ich hab Amerika im Herzen, aber ich bleibe wegen der Büsche
und Bäume meiner Kindheit", sagte Kerth in einem Interview. An seine
großartigen Erfahrungen in Amerika erinnert sein Album "Made for USA",
auf dem er seine größten Titel noch einmal in Englisch veröffentlichte.
Jürgen Kerth & Band heute
Jürgen Kerth spielt heute in wechselnder Besetzung mit seinem Sohn
Stefan Kerth, Jürgen Feuerbach oder Daniel Baetge (clueso-Band) am Bass
und Heiko Jung, Alexander Bätzel, Tony Natale oder Marco Thiermann am
Schlagzeug sowie Lothar Wilke oder Matthias Bätzel am Keyboard. Nach der
Wende veröffentlichte Kerth die beiden Alben "The Best of Blues" (2000)
und "Blues Anthologie" (2006) noch unter dem Label einer großen
Plattenfirma, weitere folgten im Eigenverlag. Dass ihm der kommerzielle
Erfolg verwehrt blieb, stört den Blueser nicht. Unbeirrt tourt er durch
die Lande und genießt den unmittelbaren Kontakt zu seinem Publikum.
Seine Fans - früher oft in Jeans und Jesuslatschen, mit langen Haaren
- sind mit ihm gealtert und schwelgen heute bei seinen Konzerten in
Erinnerungen. Doch auch junge Leute entdecken den Ausnahmemusiker in den
Regalen ihrer Eltern, unter ihnen der Erfurter Musiker Clueso. Als er
Kerths Song "Nachts unterwegs" hörte, kam ihm die Idee, das Stück zu
covern. Daraus entstand eine Zusammenarbeit: Jürgen Kerth übernahm auf
Cluesos Album "Gute Musik" (2004) den Gitarrenpart.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen