ROOSEVELT SYKES
Roosevelt Sykes (* 31. Januar 1906 in Elmar, Arkansas; † 17. Juli 1983 in New Orleans, Louisiana) war ein einflussreicher US-amerikanischer Blues-Pianist, auch bekannt als „the Honeydripper“.
Mit 15 Jahren begann Sykes, Piano zu spielen. Anfang der 1920er zog die Familie nach St. Louis,
wo Sykes bald als hervorragender Bluesmusiker bekannt wurde. Wie viele
ander Musiker zog er herum und spielte vor einem ausschließlich
männlichen Publikum in Sägewerken und Bauarbeitercamps entlang des
Mississippi Rivers. Hier erarbeitete er sich ein Repertoire von rohen,
sexuell anzüglichen Liedern. 1929 wurde er von einem Talentescout
entdeckt und er machte seine erste Plattenaufnahme für Okeh Records. Es
handelte sich um den " 44 Blues", einer Nummer, die zu einem
Bluesstandard und zu seinem Markenzeichen wurde. Er machte viele
Aufnahmen für verschiedene Labels, auch unter Pseudonymen wie „Easy Papa Johnson“, „Dobby Bragg“ und „Willie Kelly“.
In den 1940ern ging Sykes nach Chicago; dort nahm er auch einige Singles für United
auf. Er war einer der wenigen Musiker, die auch während des Krieges, in
Zeiten der Rationierung, Aufnahmen machen durften. Sykes war einer der
ersten amerikanischen Bluesmusiker, die in Europa auftraten. Nachdem der
elektrifizierte Blues in Chicago das Musikgeschehen beherrschte, ging
Sykes nach New Orleans. Dort begann er in den 1960er-Jahren wieder
Platten aufzunehmen so für Delmark, Bluesville, Storyville und Folkways.
Seine letzten Jahre verbrachte Roosevelt Sykes in New Orleans, wo er 1983 starb. 1999 wurde er in die Blues Hall of Fame aufgenommen.
night time is the rightr time
Mehr als ein halbes Jahrhundert lang
War Roosevelt Sykes eines der hervorstechendsten Bluestalente - und
das nicht nur, weil er einer der lautesten Bluesmen war. Die Musik
der Schwarzen machte zu seinen Zeiten viele Veränderungen durch,
doch Sykes war anpassungsfähig.
Neben seiner einschmeichelnden Cocktail
Bar-Melodien produzierte er wunderevollen lauten, stampfenden Blues.
Roosevelt Sykes war ein korpulenter
Mann, dessen gutmütige, wenn auch manchmal bedrohlich wirkende Art
an den Schauspieler Edward G. Robinson erinnert. Er war immer korrekt
gekleidet, rauchte dicke Zigarren oder eine Pfeife und aß (und
kochte) gerne. Im großen und ganzen machte er den Eindruck, als sei
er mit sich, der Welt und dem, was er im Leben erreicht hatte,
zufrieden.
Und seine Erfolge waren beachtlich.
Kein anderer Bluespianist kann so stolze Leistungen vor-weisen wie
Sykes, der praktisch jeden bedeutenden Bluesman seines Metiers
beeinflußt hat. Memphis Slim imitierte ihn anfangs schamlos - bis
Big Bill Broonzy ihn zu einem eigenen Stil überreden konnte. Auch
bei Sunnyland Slim mit seinem ungeschliffenen, kraftvollen
Klavierstil ist Sykes Einfluß deutlich zu hören. Doch auch Sykes'
Songs sind nicht vergessen, z.B. die Evergreens “Night Time ls the
Right Time” oder “Mistake in Life". Letzterer beginnt mit
der Strophe “l met a handsome stranger, tried to persuade her to be
my wife“, die John Lee Hooker falsch verstand
und als “I met half a stranger
interpretierte. Unvergeßlich auch Sykes' anzüglicher Song “Ice
Cream Freezer": “My baby owns a ice cream freezer she lets
meput my milk in her can
Her freezer ain`t to be turned by no
other man Some people crave vanilla or strawberry but black walnut is
all I love When I put my spoon in her freezer it fits like a rubber
glove ...”
ERSTE AUFTRITTE
Sykes hatte es des öfteren mit der
Anzüglichkeit. “Dirty Mother for You” beschreibt “a cute
little secretary, they call her Terry all she needs is a big
DlC...tionary” (“Dick” ist Umgangssprache für Penis). Sykes
muß diese Songs hundert, vielleicht tausend Mal gesungen haben, doch
er klang nie gelangweilt, sondern trug sie immer mit demselben
Enthusiasmus vor. Es war ein wahrer' Genuß,
ihn um sich zu haben und ihm zuzuhören
Er kam am 31. Januar 1906 in der Nähe von West Helena, Arkansas, zur
Welt. Als er noch ein Baby war, zogen seine Eltern nach St. Louis.
Innerhalb weniger Jahre starben jedoch Vater und Mutter, und der
7jährige Roosevelt wurde in einen Bus gesetzt und
zurück nach Arkansas zu seinen
Großeltern verfrachtet. Sein Großvater predigte in der Kirche im
Ort und hatte zu Hause eine Heimorgel,
auf der Roosevelt als kleiner Junge spielen lernte. Später kauften
Nachbarn der Großeltern ein Klavier, und er konnte dort seine Künste
verfeinern.
Als er ca. 15 Jahre alt war (laut einem
Artikel, den sein Kollege John Bentley für Living Blues verfaßt
hatte), spielte er in ein paar Kneipen für oft nicht mehr als 50
Cent Klavier. “Er spielte von Samstag abend bis in die frühen
Morgenstunden am Sonntag, wobei ihm ältere Rivalen grimmig über die
Schulter sahen und auf eine Gelegenheit warteten, den Grünschnabel
loszuwerdenf'
Sykes' Leben änderte sich kurz darauf,
als er den älteren Pianisten Lee Green hörte, der im ortsansässigen
Theater die Hintergrundmusik zu Stummfilmen lieferte. (Wir befinden
uns in den 20er Jahren!) Sykes war so von dessen Können fasziniert,
daß er sich mit ihm anfreundete. Und als Green einen Tapetenwechsel
brauchte und sich auf den Weg nach Louisiana aufmachte, schloß
Sykes sich ihm an.
“HoBos” UND IHRE KULTUR
In den nächsten Jahren waren die
Männer viel auf Reisen, wie Bentley berichtete: “Sie trampten
regelmäßig per Eisenbahn, hin und her zwischen New Orleans und St.
Louis Sie kannten die Fahrpläne in- und auswendig, kannten die
Kontrolleure und wußten, wo sich die besten “Hobo-Jungles”
befanden.“ (Hobo-Jungles waren abgelegene Camps, wo die “Hobos”
bzw. Eisenbahn-
Tramper, ob weiblich oder männlich,
ein Feuer machen und sich etwas zu essen kochen sowie sich zum
Schlafen niederlegen konnten.)
Gegen Ende der 20er Jahre ließ sich
Sykes in St. Louis nieder, das damals aus weit verstreut liegenden
Stadtvierteln bestand und nicht gerade den besten Ruf hatte. Die
Verwaltungsbeamten waren durchweg korrupt, und so entstanden
zwielichtige Bezirke mit ebensolchen Kneipen, in denen allerdings die
Jazz- und Bluesmusiker der damaligen Zeit oft Arbeit fanden. So auch
Sykes, der sich mit Klavierspielen, Kellnern oder Tellerwaschen
seinen Lebensunterhalt verdiente.
Einer der Treffpunkte der schwarzen
Musiker von St. Louis war der DeLuxe Musikladen, der sich direkt
hinter dem Booker T. Washington Theater befand. Der Besitzer, Jesse
Johnson, war sowohl im Bereich der Politik als auch der Musik eine
einflußreiche Persönlichkeit der Stadt und hatte z.B. bei ,einigen
Plattenfirmen Kontakte. Sykes trieb sich tagsüber dort herum, hörte
Platten und übte gelegentlich auf dem Klavier, das im Laden stand.
The Honeydripper Roosevelt Sykes | Format: Audio CD
http://www.amazon.de/Honeydripper-Sykes-Roosevelt/dp/B00009U5KF/ref=sr_1_4?s=music&ie=UTF8&qid=1376337125&sr=1-4&keywords=roosevelt+sykes
EINE KARRIERE BEGINNT
Johnson war es auch, der eines Tages
meinte, Sykes sei gut genug, um selbst Plattenaufnahmen zu machen.
Sykes war anfangs nicht sehr begeistert von dieser ldee, beschloß
jedoch, daß es einen Versuch wert wäre. 1929 setzte er sich in
einen Zug nach New York und spielte ein halbes Dutzend Titel für
Okeh Records ein. Bereits seine erste Single, ““44` Blues”/“Boot
That Thing" ("OKeh 8702", wie sich Sykes viele Jahre
später noch stolz erinnerte), war ein Erfolg, und Sykes machte kurz
darauf weitere Aufnahmen - nicht nur für Okeh, sondern auch für die
Konkurrenz. Um keine
vertraglichen Schwierigkeiten zu
bekommen, legte sich Sykes eine Reihe von Pseudonymen zu: Er war
“Willie Kelly” beim Victor-Label, “Dobby Bragg” bei Paramount
und lief beim Melotone-Label von Brunswick unter dem Namen “Easy
Papa Johnson“. Bis zum Sommer 1923, drei Jahre nach seiner
Debut-Single, hatte er insgesamt 50 Titel aufgenommen, von denen bis
auf zwei alle
erschienen waren. 1934 machte ein
Newcomer den Labels in den USA Konkurrenz - die amerikanische
Zweigstelle des britischen Konzerns Decca Record Company.
Die damaligen Manager waren die
Kapp-Brüder Jack und Dave, die zuvor bei Brunswick Records für die
Bereiche Blues und Country Musik zuständig gewesen waren.
Mitgebracht zu Decca hatten sie ein kleines Büchlein, das wertvolle
Kontakte und Adressen enthielt. Ein wichtiger Name in ihrem
Adressbuch war Jesse Johnson, der auch prompt im August 1934 Sykes
für eine Aufnahme-Session bei Decca buchte. Seine Single “D.B.A.
Blues"/”Ethel Mae Blues” gehörte zum ersten Dutzend
Aufnahmen des neuen Decca-Labels.
HONIGSÜSS
Dann wurde es urplötzlich still um
Roosevelt Sykes. Genau 18 Monate lang, bis Februar 1936, setzte er
keinen Fuß mehr in ein Tonstudio. Doch dann nahm seine Karriere eine
dramatische Wende. Die Session im Februar brachte ihm nicht nur einen
fünfjährigen Vertrag mit Decca ein, sondern er erhielt auch sein
eigenes Markenzeichen: Von nun an wurden seine Platten unter dem
Pseudonym “The Honey Dripper", mit seinem richtigen Namen in
Klammern, veröffentlicht.
War das eine etwas bissige Antwort auf
zeitgenössische Kollegen, die mit ihren Spitznamen - wie Bumble Bee
Slim oder Lovin' Sam Theard (die beide gelegentlich Platten für
Decca einspielten) - Erfolg gehabt hatten? Laut Sykes war die Antwort
darauf Nein, da er dieses Pseudonym schon seit Jahren verwendete. Die
aus St. Louis stammende Sängerin (und Jesse Johnsons Frau) Edith
North Johnson nahm 1929 zwei Versionen eines Songs namens “Honey
Dripper Blues” auf. Man vermutet, daß er Sykes gewidmet war, der
Edith North Johnson manchmal auf dem Klavier begleitete. Doch laut
Sykes stammt der Spitzname aus seinen Kindertagen. Während der
Pausen in der Schule spielte er Orgel, und die anderen Schüler
standen neugierig um ihn herum, was einen von ihnen zu der Bemerkung
verleitete, daß “er so süß wie Honig sein muß, da sie wie die
Bienen um ihn herumschwirren”. Vielleicht stimmt diese Geschichte,
Vielleicht nicht. Man höre sich besser auch noch Sykes” typisch
anzügliche Lyrics seines eigenen Songs mit dem Titel “The Honey
Dripper” an: “Look-a-here pretty mama says l ain”t got no home
Will you let me drip my honey
baby, in your honeycomb l'm your boss
and you know that you my queen bee Don”t you let nobody
fool with your honeycomb but me.”
EINE NEUE HEIMAT
In den 30er Jahren zog Sykes zwischen
St. Louis und Chicago hin und her und machte gelegentlich auch
anderswo Station. In seiner Begleitung sah man häufig St. Louis
Jimmy. Doch Anfang der 40er Jahre ließ er sich in Chicago nieder.
Zwischen 1936 und 1941 nahm er ca. 60 Titel für Decca auf und war
fester Bestandteil in ihrem “Rassen-Katalog". 1941 kehrte er
zu OKeh Records zurück,
das sich seit den Tagen, als Sykes
seine ersten Platten für das Label einspielte, sehr verändert
hatte. Sykes produzierte erfolgreiche und populäre Singles wie “Let
the Black Have His Way” (trotz seines Titels kein rassistischer
Song) und “Training Camp Blues” für OKeh und spielte auf
Sessions
von Washboard Sam, von Lonnie Johnson,
St. Louis Jimmy Oden und anderen Blueskünstlern Klavier.
Viele von Sykes” Kollegen mußten
nach dem Zweiten Weltkrieg die bittere Erfahrung machen, daß sie und
ihre Musik nicht mehr gefragt waren. Nicht so Sykes, der seine
Karriere wieder aufnehmen konnte und noch in den letzten
Kriegsmonaten mit seiner Cover-Version von Cecil Grants Balladen-Hit
“I Wonder” einen Hit in den Jukeboxen landete. Laut Bob Koester
von Delmark Records, der in den 60er Jahren eine Reihe von Sykes`
Platten produzierte, gab es damals angeblich Pläne, Sykes als
Nachfolger des gerade verstorbenen Fats Waller zu vermarkten, und
Sykes nahm auch Wallers “Honeysuckle Rose” auf. Die Idee war gar
nicht so abwegig, wie sie erscheinen mag, da beide Bluesmen die
gleiche Lebensfreude auszeichnete, doch Sykes war inzwischen ein
Künstler in eigener Sache und viel zu erfolgreich, um den lmitator
zu spielen. Ende der 40er Jahre war Sykes ein regelmäßiger Gast in
den Studios von Bluebird und Victor und spielte mit einigen der
besten Studiomusiker von Chicago seine Platten ein, z.B. mit dem
Gitarrist Willie Lacey, den Saxo-phonisten Oett “SaX” Mallard und
Bill Casimir oder dem Schlagzeuger “Jump” Jackson. Diese und
andere Studiomusiker traten auch mit ihm und seiner Band, den
Honeydrippers, in Clubs auf.
Sykes” übermütige, laute und für
damals moderne Musik strotzte von einer Vitalität, die erstaunt bei
einem Künstler, der zu jener Zeit bereits fast 20 Jahre im
Plattengeschäft hinter sich hatte.
Doch in den 50er Jahren erhielt selbst
Sykes' Optimismus einen kleinen Dämpfer, da sich die Fans ziemlich
vom Blues abgewandt hatten (und höchstens den Downhome Blues eines
Muddy Waters akzeptierten) und sich seine Platten nur schlecht
verkauften. 1954 lebte Sykes in New Orleans und machte weder in
Studios Musik noch trat er in Clubs auf. Doch schon bald darauf
kehrte er nach Chicago zurück, wo er sich als Hauspianist im Opera
House Club am Gaslight Square und später im Golden Eagle Saloon
verdingte.
EIN NEUES PUBLIKUM
Anfang 1960 begannen sich die Leute
wieder für den Blues zu interessieren, und Roosevelt Sykes war einer
der Blues-Interpreten, die mit als erste davon profitierten. Ein Tip
von seinem einstigen Jünger Memphis Slim führte zu zwei Alben, die
er 1960 für das neue Bluesville-Label aufnahm. 1961 machte er in
eigener Sache eine Konzert-Tournee durch Europa und spielte in London
ein
paar weitere Alben ein. Mit keiner
dieser LPs erzielte er nennenswerte Erfolge, doch er blieb im
Blues-Geschäft, und man vergaß seinen Namen nicht. Als die
Veranstalter des American Folk Blues Festivals Bluesinterpreten
suchten, die im Rahmen ihres ersten Festivals den Blues nach Europa
bringen sollten, gehörte Sykes zu den Favoriten. Er reiste 1965 mit
dem AFBF nach Europa.
Zu jener Zeit lebte er in Houma,
Louisiana, an der Golfküste, ca. 80 Kilometer südwestlich von New
Orleans. lm Sommer spielte er in Badeorten entlang der Küste, wie
Gulfport oder Biloxi, Mississippi (wo er mit dem Filmstar Jayne
Mansfield auftrat), oder auf einem Vergnügungsdampfer namens
Floating Palace in Houma. In New Orleans selbst spielte er regelmäßig
im Court of Two Sisters Club. Louisiana, so sagte Sykes einmal, “war
ein recht guter Ort für Musik". Doch neben seiner Arbeit fand
er Zeit genug, um zum Angeln zu gehen, ein Hobby, dem er in den
vielen Jahren, die er im Norden des Landes lebte, nur selten
nachgehen konnte. Er schien relativ wohlhabend zu sein - was er auch
hätte sein müssen, hätte er auch nur einen Prozentsatz der
Tantiemen für seine Kompositionen “Driving Wheel” erhalten, mit
der Junior Parker recht viel Erfolg hatte, oder für “Night Time Is
the Right Time", das er zusammen mit Jimmy Oden verfaßt hatte
(obwohl es hier Zweifel gibt, ob es tatsächlich aus Sykes' Feder
stammte).
BLUES FÜR JEDERMANN
Roosevelt Sykes starb am 11. Juli 1983
in New Orleans. ln seinem Nachruf in Living Blues schrieb Bob Koester
voller Bewunderung: “Ich glaube, kein anderer Bluesman war so
philosophisch Seine Philosophie zieht sich wie ein roter Faden durch
seine besten Songs." Als der Blues 1960 sein Revival erlebte,
hatte Sykes dazu bemerkt: “Die Leute fangen gerade an zu begreifen,
was Blues wirklich ist. Die Schwarzen haben das natürlich schon
immer gewußt, obwohl einige versuchten, was Besseres zu sein, und
sich von ihm abwandten. Die Weißen hielten den Blues sowieso für
unter ihrer Würde – sie haben ihn einfach nicht verstanden. Doch
dann stellte sich heraus, daß der Blues in Wirklichkeit wie ein
Mensch ist, der betroffen und betrübt ist, und daß jeder den Blues
haben kann, egal ob Weißer, Schwarzer, Chinese, Japaner - alle
können sie ihn haben. Die Welt ist nicht nur für eine Art von
Menschen gemacht. Dir läuft deine Frau oder deine Freundin davon,
oder ein Rivale nimmt sie dir weg - das bekümmert dich. Du steckst
viel Geld in etwas hinein, und dann hintergeht dich jemand, und du
bist pleite - das macht dich fertig. Du hast viel Zeit und Energie
investiert und bist nun kraft- und willenlos. Und dann hast du den
Blues. So, wie ihn jeder haben kann.“
"People
are just beginning to understand what is really blues. The blacks
have of course always known, although some tried to be something
better, and turned away from him. The whites were the blues anyway
beneath them - they just do not understand him. But then it turned
out that in reality the blues is like a person who is affected and
afflicted, and that everyone can have the blues, whether White,
Black, Chinese, Japanese - all they can have him. The world is not
only made for one type of people. You running out of your wife
or your girlfriend, or a rival it takes you away - that troubles you.
You put a lot of money into something, and then you go behind someone
and you're broke - that makes you ready. You spent a lot of time and
energy and are now-and will-power. And then you got the blues. So how
can it have any. "
"HONEYDRIPPER" ROOSEVELT SYKES
Roosevelt
Sykes wurde am 31. Januar 1906 in Elmar, Arkansas geboren, wo sein
Vater als Musiker arbeitete. 3 Jahre später zog der Vater mit seiner
Familie nach St. Louis, Missouri. Ungefähr im Alter von 10 Jahren
spielte der Junge bereits Orgel. Oft besuchte er den Großvater auf
seiner Farm in der Nähe von West Helena und spielte dort Orgel in der
lokalen Kirche. Um 1918 erlernte er den Blues am Klavier. Bereits 3
Jahre später war er wie viele Bluesmusiker seiner Zeit als Wandermusiker
in den Barrelhouses und Bordellen von Louisiana und Terpentinöl- und
Deichbau-Lagern entlang des Mississippi unterwegs. In St. Louis trat er
meist solo auf, doch gelegentlich schloss er sich anderen Musikern wie
dem Gitarristen Big Joe Williams
an. Großen Einfluss auf seinen frühen Bluespiano-Stil schrieb er später
den damaligen lokalen Musikern von St. Louis wie "Red Eye" Jesse Bell,
Joe Crump, Baby Sneed, und seinem wichtigsten Mentor "Pork Chop" Lee
Green zu, der Sykes den "Forty-Four Blues"-Stil am Klavier lehrte -
Musiker, die nie eine Schallplatte aufnahmen und heute vergessen sind.
Sykes blieb in St. Louis obwohl er in den späten 1920er-Jahren häufig
nach Memphis und Chicago reiste.
weiterlesen: http://boogie-online.npage.de/geschichte-des-boogie-woogie-von-1900-1950/geschichte-sykes.html
the Honeydripper
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