Big Bill Broonzy
Big Bill Broonzy (geboren als Lee Conley Bradley; * 26. Juni 1893 oder 1898 in Scott County, Mississippi; † 15. August 1958 in Chicago, Illinois) war ein US-amerikanischer Blues-Musiker und -Komponist.
Bill Broonzy, geboren als Lee Conley Bradley, war eines von 17 Kindern seiner Eltern Frank und Mittie Bradley.[1] Den größten Teil seiner Kindheit soll er in Arkansas
verbracht haben, wo er bereits durch seinen Onkel Jerry Belcher das
Fiedelspiel erlernte und in bescheidenem Maße auch auftrat. Seine
Wehrpflicht leistete er während des Ersten Weltkriegs in Europa ab.
Anschließend verdingte er sich als Feldarbeiter. 1920 ging Big Bill
Broonzy nach Chicago, wo ihm Papa Charlie Jackson
das Gitarrespielen beibrachte. 1927 machte er erste Aufnahmen für
Paramount. Unter den Liedern, bei denen er sich selbst begleitete, war
auch der Song „Big Billy Blues“, von dem künftig sein Künstlername
abgeleitet wurde. Broonzy konnte von seiner Musik zunächst nicht leben
und ging bis in die 1950er Jahre noch anderen Berufen nach.Nach 1930 nahm er mit Georgia Tom (eigentlich: Thomas Andrew Dorsey) am Klavier und Frank Basswell unter dem Gruppennamen „Famous Hokum Boys“ verschiedene Platten auf. Um 1936 begann er, mit einer kleinen Band aufzutreten, mit Schlagzeug und Bass, gelegentlich ergänzt um Mundharmonika, Piano oder Blasinstrumente. Die Aufnahmen aus dieser Zeit firmieren unter dem Namen Big Bill and his Chicago Five. In der Fachliteratur (z. B. bei Dicaire, siehe Bibliografie) gibt es Hinweise, dass Broonzy möglicherweise das Powertrio in die populäre Musik eingeführt hat – ein Konzept, das später Musiker und Bands wie Jimi Hendrix, ZZ Top und Cream in der Rockmusik erfolgreich machten.
In den 1930ern war Broonzy u. a. mit Memphis Minnie unterwegs. Nach dem Tod von Robert Johnson wurde Broonzy an dessen Stelle für die New Yorker Show From Spiritual To Swing engagiert und wurde auch vom weißen Publikum begeistert aufgenommen. In den 1950ern war er mehrfach erfolgreich in Europa auf Tour. Er machte Aufnahmen u. a. mit Pete Seeger, Sonny Terry, Brownie McGhee und Leadbelly und wurde 1953 letztlich Berufsmusiker.
1957 erkrankte Big Bill Broonzy an Kehlkopfkrebs und starb daran ein Jahr später. Er wurde in Chicago beigesetzt.
Big Bill Broonzy hatte einen nicht unwesentlichen Einfluss auf Bluesgrößen wie Muddy Waters und Memphis Slim. Er war ein ausgezeichneter Gitarrespieler und hat über 350 Stücke komponiert. 1980 wurde er in die Hall of Fame der Blues Foundation aufgenommen, ebenso 2010 sein Song Key to the Highway und seine Autobiographie (gemeinsam mit Yannick Bruynoghe) Big Bill Blues 1990.
Trouble in Mind Big Bill Broonzy | Format: Audio CD
http://www.amazon.de/Trouble-Mind-Broonzy-Big-Bill/dp/B000047872/ref=sr_1_9?s=music&ie=UTF8&qid=1375021200&sr=1-9&keywords=big+bill+broonzy
William Lee Conley Broonzy, besser
bekannt als „Big Bill“ Broonzy, war eine der zentralen Gestalten der Bluesmusik. Von den
archaischen Formen des Country Blues bis zum modernen Rhythm & Blues und zum stilisierten
postklassischen Folk Blues hat er viele Entwicklungs-Stadien dieser Musik miterlebt und
mitgestaltet.
Geboren wurde Big Bill Broonzy am 26.
6.1893 in Scott. Mississippi, in ärmlichen Verhältnissen;
seine Eltern waren noch Sklaven
gewesen. Er wuchs in Arkansas auf, wo er auf einer
selbstgebastelten Zigarrenkisten-Violine
seine ersten musikalischen Versuche unternahm. Nachdem
er als Landarbeiter auf einer eigenen
kleinen Farm und in anderen Berufen gearbeitet hatte (lch mußte bei Tag meinen Job haben
und nachts Musik spielen. Ich habe immer in allen möglichen Arten von schweren Jobs
gearbeitet"), war er ab 1917 zwei Jahre lang als Soldat der
US-Army in Europa. Nach seiner Rückkehr ging er 1920 nach Chicago,
wo er Dienstmann bei einer Pullman-Company wurde.
Seinen Bluesgesang und das Spiel auf
der Gitarre, das er von Papa Charlie Jackson gelernt hatte,
vervollkommnete er so, daß er 1926 auf Schallplatten die Pianisten
Cripple Clarence Lofton und Bumble Bee Slim begleiten konnte - und
wenig später die Bluesmusiker Bill Geither, Jazz Gillum, seinen
Stiefbruder Washboard Sam, Sonny Boy Williamson (John Lee Williamson)
und Lil Green. 1927 und 1929 kamen Duoplatten Broonzys mit John
Thomas heraus, nachdem sie zunächst bei Probeaufnahmen abgelehnt
worden waren. 1930 erschien seine erste Soloplatte. bei der er auf
dem Etikett noch durch ein Versehen
„Big Bill Broomsley“ hieß. Seine besten frühen Aufnahmen machte
er 1932 als „Big Bill Johnson".
Und dann - er hatte sich zuerst von
Blind Lemon Jefferson, danach von Lonnie Johnson und Leroy Carr
beeinflussen lassen - ging es auch vom kommerziellen Erfolg her immer
weiter bergauf. Broonzy wurde in den dreißiger Jahren der
meistverkaufte Blueskünstler auf den diskriminierend „race
records" genannten Schallplatten. Sänger wie Peetie Wheetstraw
und Jazz Gillum kopierten nun Broonzy, der sich von größeren
Ensembles begleiten ließ und einen recht wilden und manchmal
zynischen Gesangsstil entwickelte. Dennoch war er noch zeitweilig als
Verkäufer tätig und betrieb
dann eine Farm in Pine Bluff, Arkansas,
von der er alle paar Monate nach Chicago fuhr, um
neue Aufnahmen zu machen. Vor allem
arbeitete er mit den Pianisten Bob Call, genannt „Black Bob"
(1934-37) und Joshua Altheimer (von 1937 bis zu dessen Tod 1940),
zeitweise auch mit Blind John Davis oder Memphis Slim (Peter Chatman)
zusammen. Dem weißen Publikum wurde Broonzy aber eigentlich erst
durch sein Mitwirken in John Hammonds Konzerten „Spirituals To
Swing" 1938 und 1939 in der weltberühmten New Yorker Carnegie
Hall bekannt.
Ende der vierziger Jahre schwand
Broonzys Popularität. Er arbeitete nun als Portier am Iowa State
College und trat nur gelegentlich in Studs Terkels
Veranstaltungsreihe „l Came For To Sing" auf. Er schloß sich
mehr und mehr - wie zeitweilig auch Josh White und Sonny Terry –
progressiven weißen Folksong-Leuten um Woody Guthrie und Pete Seeger
an. Einerseits führte das zur Verstärkung sozialkritischer Züge in
seinen Liedern: Beispiele sind Lieder gegen Jim Crow wie „When Will
l Get To Be Called A Man" oder das diese Platte einleitende
„Black, Brown And White". (Broonzy: „lch kenne außer mir in
den USA nur zwei, die diesen Blues singen: Brownie McGhee und 'Pete
Seeger. Die anderen schrecken zurück, weil ihnen ,Black, Brown And
White' eine Menge Ärger einbringen kann.") Andererseits kehrte
sich Broonzy von seinem ursprünglichen schwarzen Publikum ab und
sang jetzt vorwiegend für einen Kreis weißer Enthusiasten, was zur
Stilisierung und Glättung seiner Vortragsweise führte.
Europa-Tourneen und seine zahlreichen in den fünfziger Jahren
erschienenen Schallplatten zeigten aber auch die Reife und
Souveränität eines Blueskünstlers, der endlich die verdiente
Anerkennung gefunden hatte.
Dann kam 1958 das tragische Ende. Wegen
eines Kehlkopfkrebses mußte sich Broonzy operieren lassen, wodurch
er seine Stimme verlor. Wohltätigkeitskonzerte wurden in den USA und
in Europa für ihn veranstaltet. Als er am 14. August erneut ins
Krankenhaus eingeliefert werden sollte, starb er in Chicago im
Ambulanzwagen.
Werner Sellhorn (1979) für Amiga
16,10 Ostmark
Hätte nie gedacht, dass die Amiga-Scheiben mal einen Wert bekommen
# | Song | Komponist | Dauer | ||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
1
|
Black, Brown and White [Live] | Big Bill Broonzy | 2:39 | ||||
2
|
Make My Getaway [Live] | Big Bill Broonzy | 4:16 | ||||
3
|
Keep Your Hands Off Her [Live] | Big Bill Broonzy | 3:09 | ||||
4
|
Who's Sorry Now [Live] | Bert Kalmar, Harry Ruby, Ted Snyder | 1:47 | ||||
5
|
Low Land Blues [Live] | Big Bill Broonzy, Richard M. Jones, Len Nichols | 4:59 | ||||
6
|
Going to Chicago [Live] | Big Bill Broonzy | 2:41 | ||||
7
|
Big Bill Blues [Live] | Big Bill Broonzy | 3:22 | ||||
8
|
Nobody's Business If I Do | Traditional | 3:24 | ||||
9
|
Texas Tornado Blues | Big Bill Broonzy | 4:52 | ||||
10
|
Alberta | Big Bill Broonzy, Leadbelly, Doc Watson, Huddie Ledbetter, Traditional | 3:57 | ||||
11
|
Water Coast | Big Bill Broonzy | 3:14 | ||||
12
|
Careless Love | W.C. Handy, Martha E. Koenig, Spencer Williams | 4:28 | ||||
13
|
Pretty Little Baby | Traditional | 4:13 |
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