Chris Rea
http://www.chrisrea.de/
Der Krebs brachte ihn zum Blues
CR: Well you see I didn’t discover the blues, I discovered the blues 25 years ago. And that’s why I bought my first guitar, and a lot of crazy things happened along the way. And it’s not until you become seriously ill and you nearly die and you’re at home for 6 months, that you suddenly stop to realize that this isn’t the way I intended it to be in the beginning. Everything that you’ve done falls away and start wondering why you went through all that rock business stuff. As far as my fans are concerned, they don’t have a problem with Chris Rea. They don’t see as it ‘Blues’, they’d say you can call it what you want. Most fans just think it’s Chris Rea without the frills, without too much glossy production.
Christopher Anton Rea, Künstlername: Chris Rea, (* 4. März 1951 in Middlesbrough, England) ist ein britischer Sänger, Musiker, Komponist und Gitarrist italienisch-irischer Abstammung.
Die frühen Jahre
In den 1970ern spielte Rea, der zwei Brüder (Nick und Mike) und vier Schwestern (Catherine, Geraldine, Paula und Camille) hat, in der Band Magdalene als Gitarrist und Sänger. 1975 gewann die Band unter dem Namen The Beautiful Losers einen Talentwettbewerb, ein Plattenvertrag blieb allerdings aus. Rea nahm 1978 ein Soloalbum mit dem Titel Whatever Happened to Benny Santini? auf, kam mit der Auskopplung Fool (If You Think It's Over) sofort in die US Top 20 und wurde dafür ebenso für den Grammy nominiert. Mit den Nachfolgealben konnte Rea allerdings an diesen Anfangserfolg nicht anknüpfen.1983 bis 1992
Mit Titeln seines Albums Water Sign konnte Rea 1983 erstmals Hiterfolge verbuchen, die sich 1984 und 1985 mit „Wired to the Moon“ und „Shamrock Diaries“ fortsetzten. Seine großen Hits „Josephine“, „I Can Hear Your Heartbeat“ und „Ace of Hearts“ fielen in diese Zeit. Mit den Alben On the Beach (1986) (das Musikvideo zum gleichnamigen Song wurde auf Formentera gedreht), Dancing with Strangers (1987) sowie The Road to Hell (1989) (der Titelsong war seine erfolgreichste Single-Veröffentlichung) wurde Rea zum Millionseller. Mit Auberge (1991) und God's Great Banana Skin (1992) machte er auch in den USA wieder auf sich aufmerksam.1993 bis 2000
Weitere Alben folgten, und Rea wurde zu einem der erfolgreichsten britischen Musiker. Vor allem in Großbritannien und Deutschland wurde Rea auch als Kino- und Fernsehfilmkomponist ein Begriff (u. a. „Basic Instinct“, „Soft Top, Hard Shoulder“, „Schimanski: Blutsbrüder“, „Madhouse“, „Alles Paletti“, „Der Schattenmann“). 1996 drehte Rea einen eigenen Film, La Passione (der entfernt die eigene Familiengeschichte wiedergibt), und veröffentlichte dazu auch die Filmmusik. Mehrmals, z. B. 1999, versuchte Rea an die Erfolge der 1980er Jahre anzuschließen, aber mit schwindendem Erfolg.2001 bis heute
Kurz nachdem ihm mit dem Album King of the Beach im Jahre 2000 ein beachtliches Comeback gelang, wurde bei Chris Rea Bauchspeicheldrüsenkrebs festgestellt. Infolgedessen mussten bei ihm in einer risikoreichen Operation wesentliche Teile des Magens entfernt werden. Die Operationen ließ Rea in Deutschland durchführen. Während seines Krankenhausaufenthaltes beeindruckte ihn besonders die Geschichte und der Lebensmut einer jugendlichen Krebs-Patientin. Sie sagte zu ihm auch die Worte: „Wir tanzen jetzt beide auf einer steinigen Straße“, die ihn direkt zu seinem nächsten Projekt „Stony Road“ führten. Die Auseinandersetzung mit seinem möglicherweise bevorstehenden Tod brachten Rea dabei die Erkenntnis, dass er in seiner gesamten Karriere niemals jene Musik auf Platte gebracht hat, die er wirklich liebte, nämlich reinen Blues. Während er zu Hause langsam wieder zur Gesundheit fand, drückte er sich mit dem Malen von Bildern aus. Nach seiner Genesung arbeitete er musikalisch seine Krankheit auf. Die daraus resultierenden Songs haben mit seinen alten Titeln kaum noch etwas gemeinsam.Da sein bisheriges Label aber auf der Beibehaltung seines alten Stils bestand, gründete Rea 2002 sein eigenes Label Jazzee Blue, um seine Vorstellungen zu verwirklichen. Dort veröffentlichte er bis 2004 vier CDs: Stony Road, The Blue Jukebox, Blue Street und Hofner Blue Notes. Anschließend widmete er sich dem großen Projekt Blue Guitars. Im Oktober 2005 veröffentlichte er mit Blue Guitars seine (vorerst) letzten Platten als Solokünstler: ein elf Alben starkes Werk (ein sog. EarBook-Tonträger) mit den unterschiedlichen Genres der Blues-Musik, zusammen mit einem Bildband, der seine Werke aus seiner Genesungszeit beinhaltet, und einer DVD. In nur 18 Monaten hatte Rea hierfür über 130 neue Songs komponiert und aufgenommen sowie über 50 Bilder gemalt.
2006 absolvierte Rea seine Abschiedstournee und lebt seitdem mit seiner Frau und den beiden Töchtern in Cookham/Buckinghamshire.
easy rider
"Abschiedstournee 2006"
Mit seiner Europatournee 2006 wollte sich Rea nach beinahe 30 erfolgreichen Jahren, die ihm weltweit Schallplattenverkäufe von nahezu 30 Millionen Alben und Singles gebracht hatten, verabschieden. „Auf Tour zu gehen ist weiterhin der beste Job der Welt… wenn ich dafür einen anderen Körper hätte. Wie es mit mir gesundheitlich weitergehen wird, ist schwer zu prognostizieren. Es kann sich da auch einiges verschlechtern. Deshalb ist dies jetzt meine letzte Tournee. Ich muss und werde für mich eine andere Weise des Arbeitens finden…“, so Rea auf seiner Website.Nachdem der letzte Vorhang der Abschiedstour am 28. April 2006 im Olympia-Theatre in Dublin gefallen war, erklärte Rea, dass er zukünftig keine Musik mehr unter seinem Namen veröffentlichen werde und nur noch Teil des Trios The Fire Flies sein werde. Zur Präsentation eines Livemitschnitts der Abschiedstour, der auf DVD erschienen ist, spielte er im Herbst 2006 ein Konzert in London, welches als „Allerletztes Live-Konzert“ angekündigt war.
Allerdings holte die Lust, auf der Bühne zu stehen und live zu spielen, Chris Rea im Jahr 2010 zurück auf eine Tournee (siehe unten).
„The Delmonts“ und „The Hofner Bluenotes“ und Autobiografie
Knapp zwei Jahre nach seinem Bühnenabschied meldete sich Rea im Winter 2007 überraschend wieder zurück. Der Grund war ein stabilerer Gesundheitszustand und der unerwartet große kommerzielle Erfolg von Blue Guitars. Mit mehr als 150.000 verkauften EarBooks (= bei jeweils 11 CDs und 1 DVD mehr als 1,8 Mio. Tonträger) brachte ihm das Projekt ein finanzielles Plus von mehreren Millionen Euro. Die Idee mit „The Fire Flies“ hatte Rea schon im Sommer 2007 verworfen, dafür ein neues Konzept entwickelt und sich folgende Legende ausgedacht: In den 60er Jahren hätte es (so Rea) in Großbritannien ein Quintett namens The Delmonts gegeben, das ähnlich wie die legendären Spotnicks mit Gitarren-Instrumentals erfolgreich war. Dieses Quintett hätte sich später in The Hofner Bluenotes umbenannt und danach auch Vokaltitel gespielt. Eines sei aber geblieben: beide Bands hätten damals den Sound der Hofner/Höfner-Gitarren in die Welt getragen. Im Frühjahr 2008 (so Rea weiter in seiner fiktiven Geschichte) kehren die inzwischen gealterten Musiker der Hofner Bluenotes wieder zu gemeinsamen Auftritten auf die Bühnen Europas zurück.Sozusagen als Beleg präsentiert Rea hierbei seine neu formierte Liveband The Hofner Bluenotes mit den langjährigen Weggefährten Robert Ahwai an der Gitarre und Martin Ditcham an den Drums sowie den neuen Musikern Neil Drinkwater (früher u. a. bei Van Morrison und Phil Collins) am Keyboard und Ex-Whitesnake Bassist Colin Hodgkinson am Bass. Sozusagen als Vorgruppe im eigenen Konzert treten die Fünf 30 Minuten lang als The Delmonts auf, wobei Ahwai fast alle Solo-Gitarrenparts spielt und Rea lediglich Rhythmusgitarrist ist.
Zur Tour präsentierte Chris Rea zudem unter dem Titel The Return Of The Fabulous Hofner Bluenotes ein weiteres aufwändiges Earbook, bestehend aus zwei Vinyl-LPs und einer CD der Delmonts sowie zwei weiteren CDs der Hofner Bluenotes. Rea verwies bei der Vorstellung der Tonträger darauf, dass er Songs mit einem bluesigen Hauch der Sechziger machen wollte, die auch eine kleine Hommage an sein Idol B. B. King darstellten. „Es ist die Musik, die ich schon immer spielen wollte, richtige Gitarrenmusik“, erklärt Rea. Während die Delmonts in den Konzerten „ihre“ Musik spielen, präsentieren die Hofner Bluenotes live Songs aus dem Blue Guitar-Album sowie viele Chris-Rea-Klassiker in neuen Versionen. Rea kündigte im Tourbegleitheft an, wem der Auftritt der Vorgruppe The Delmonts zu kurz ausgefallen sei, der könne vielleicht später eine längere Tour erwarten.
Am 5. Oktober 2009 kam sein Best-Of-Album "Still So Far To Go - The Best Of Chris Rea" auf den Markt.
Im Januar 2010 ging Rea nach seiner Abschiedstournee 2006 erneut auf Tour und begann seine Europatournee in Deutschland.
2012 führte ihn eine weitere Tournee von Anfang Februar bis Anfang März durch 14 deutsche Städte (Santo Spirito Tour 2012).
Stony Road (Ltd Edition) [Limited Edition, Doppel-CD] Chris Rea | Format: Audio CD
http://www.amazon.de/Stony-Road-Ltd-Rea-Chris/dp/B00006JYRR/ref=sr_1_7?s=music&ie=UTF8&qid=1375640139&sr=1-7&keywords=chris+rea
Roots Rock kommt immer aus Amerika!
Meister der “Desert Slide” ist Ry Cooder alleine! Chris Rea macht ausschließlich softigen AOR am Rande des Pop!
Falscher kann man wohl kaum liegen, denn "Stony Road", die neue CD des Mannes mit der tiefen, whiskygeschwängerten und doch perfekten Stimme, ist sein Meisterwerk.
Meister der “Desert Slide” ist Ry Cooder alleine! Chris Rea macht ausschließlich softigen AOR am Rande des Pop!
Falscher kann man wohl kaum liegen, denn "Stony Road", die neue CD des Mannes mit der tiefen, whiskygeschwängerten und doch perfekten Stimme, ist sein Meisterwerk.
Mit dieser CD widmet sich Chris seiner ersten
Liebe, dem Blues - und ja - es passt. Es handelt sich aber nicht um den
typischen Drei-Akkord-Blues. Gleich zu Beginn ertönt das Instrument,
welches das Album von vorn bis hinten dominiert: die Slide Gitarre.
Und er versteht damit umzugehen. Mal klingts nach tiefem Delta, dann, in Verbindung mit Akkordeon nach den Sümpfen Lousianas.
“Easy Rider" etwa: man denke sich ein Baumwollfeld und auf einer Veranda davor sitzt ein Gitarrenspieler und schrammt über die Saiten. Kurz angespielte Basstöne geben der Stimmung eine besondere Note. Urplötzlich explodiert die Slidegitarre und der Mann auf der Veranda zeigt, was Slide spielen heißt.
“Easy Rider" etwa: man denke sich ein Baumwollfeld und auf einer Veranda davor sitzt ein Gitarrenspieler und schrammt über die Saiten. Kurz angespielte Basstöne geben der Stimmung eine besondere Note. Urplötzlich explodiert die Slidegitarre und der Mann auf der Veranda zeigt, was Slide spielen heißt.
Der Titeltrack gefällt durch gekonnte
Gitarrenlines, aufgelockert durch schnelle, eingeworfene Wah Wahs. Wäre
die Stimme nicht, nie und nimmer käme ich auf den Gedanken, eine Chris Rea CD im Player zu haben.
Irgendwie “freundlich” dann “Dancing The Blues
Away”. Klar, bei dem Titel! Das Akkordeon gefällt im Zusammenspiel mit
der Slide, die stellenweise wie eine Steel Gitarre klingt.
Schon der nächste Track bringt uns wieder Richtung Delta. Ungewohnt, aber choreografisch perfekt, der abgrundtiefe Bass. Dazu ein irgendwie tanzbarer Rhythmus.
Schon der nächste Track bringt uns wieder Richtung Delta. Ungewohnt, aber choreografisch perfekt, der abgrundtiefe Bass. Dazu ein irgendwie tanzbarer Rhythmus.
Rhythmisch auch “Mississippi”. Slide, klar was
sonst. Drums und Bass zaubern ein stampfendes Fundament. Anders kann
ich es nicht erklären, aber Recherchen ergeben, dass man hier von einem
12-taktigen Akkordgerüst spricht. Von mir aus nennt es so, es ist geil.
Kurz zu den Lyrics. Chris war schwer krank. Ja, es ging ums nackte Leben und er selbst sagt, dass die Songs ”fertig ins Leben aus einer Zeit schwerer Krankheit sprangen.”
So wartet auf den Hörer nicht nur eine geniale Musik, sondern auch die
Texte sind es wert beachtet zu werden. Hier geht es um das pure Leben,
Angst, Tod, Dankbarkeit gegenüber denen, die Beistand gaben. Richtig
nachvollziehbar wohl nur von denen, die selbst schon an der Schwelle zum
Tod gestanden haben.
Ich bin irritiert, denn ich höre ab und an eine
Blues Harp. Dann, wie eben bei “Slow Dance”, auch ein Piano. Allerdings
listet das ansonsten vorbildliche Booklet diese beiden Instrumente nicht
auf. Egal, es läuft ein flotter Slideblues, begleitet von einem nicht
erwähnten Piano.
Ruhig, düster, traurig dann “When The Good Lord Talked To Jesus”:
"See me moving without warning,
Fast as my legs can run
And I'm hanging by a thin wire,
Been that way since I was young
Only the good Lord got his reasons,
For turning on his own son."
Fast as my legs can run
And I'm hanging by a thin wire,
Been that way since I was young
Only the good Lord got his reasons,
For turning on his own son."
Ruhig und mir etwas zu langweilig dann “Heading For The City”. Allerdings nur zu Beginn, denn später wird es richtig groovig.
“So Lonely” besticht durch seine Lyrics. Die bestehen nämlich nur aus "Sometimes I get so lonely". Was sich jetzt seltsam anhört, besticht aber gerade wegen des spärlichen Textes. Slidegitarre und etwas Bass. Das ist neben der Songaussage auch schon alles. Und man glaubt es ihm. Es klingt authentisch.
“So Lonely” besticht durch seine Lyrics. Die bestehen nämlich nur aus "Sometimes I get so lonely". Was sich jetzt seltsam anhört, besticht aber gerade wegen des spärlichen Textes. Slidegitarre und etwas Bass. Das ist neben der Songaussage auch schon alles. Und man glaubt es ihm. Es klingt authentisch.
"Someday My Peace Will Come", eine
gänsehautbringende Bluesnummer. Hier müßte allerdings, um die Emotion
auf die Spitze zu treiben, eine 150 kg schwere Schwarze mitsingen, denn
Frauen dieses Kalibers und Hautfarbe haben einfach die besten Stimmen.
Bluesig und für mich schwächster Song ist "The Hustler". Trotz richtig rockendem Rhythmus (stellenweise wie Status Quo
in Zeitlupe), fehlt dem Song irgendwie die Substanz. Vielleicht liegt
es auch daran, dass die Slidegitarre zur reinen Begleitung degradiert
wurde.
Wer auf Harmonien steht, wird gleich zu Beginn
des letzten Stückes verwöhnt. Runde, zarte Gitarrenklänge, eine zarte,
tiefe Stimme:
"She Shines Her Lights Where Just Before
There Was Only A Cold Wind Blowing."
Dieser Song ist AOR pur. Einer musste ja kommen.
There Was Only A Cold Wind Blowing."
Dieser Song ist AOR pur. Einer musste ja kommen.
Und da die Platte wirklich geil ist, habe ich
mir den ersten Track zum Schluß aufgehoben. So kann ich die CD noch mal
hören und auch weiterschreiben.
Slidegitarre (das wißt Ihr jetzt ja schon..), flottes Tempo und dieses rauhe Stimme bilden einen gelungen Opener. Und wenn Euch das Appetit macht, dann einfach oben weiterlesen.
Slidegitarre (das wißt Ihr jetzt ja schon..), flottes Tempo und dieses rauhe Stimme bilden einen gelungen Opener. Und wenn Euch das Appetit macht, dann einfach oben weiterlesen.
Quelle: http://www.rocktimes.de/gesamt/r/chris_rea/stony_road.html
Santo Spirito Blues (3 CDs + 2 DVDs) [Box-Set, CD+DVD] Chris Rea | Format: Audio CD
Mannomann, Chris!
Wenn er was Neues macht, dann aber richtig! Mit einer 'gängigen' CD gibt sich der Altmeister schon lange nicht mehr ab, das zeigten auch seine letzten regulären Produktionen, die wir besprochen haben, The Road To Hell & Back - The Farewell Tour und
Chris Rea Presents The Return Of The Fabulous Hofner Bluenotes . Nach dem eingeschobenen "Best Of" von 2010, mit dessen Programm er auch wieder auf Tour ging, folgt nun das nächste mediale Schwergewicht: ein Set mit 3 CDs und 2 DVDs. Und auch das ist typisch Rea - zum fast normalen Preis! Kein Wunder dass, nach seinem zwischenzeitlichen, ähnlich ausgerichteten, 13-teiligen CD/DVD/Buch-Album "Blue Guitars" (mit dem er die Geschichte des Blues 'aufarbeitete') auch diesmal das Major-Label ob der Kalkulation Kopf stand. Aber dem Engländer, der bereits 30 Millionen Alben verkauft hat, ist das egal; er hat in jeder Hinsicht seine persönliche Vorstellung und die setzt er (auf eigenem Label) durch. Gut für die Fans! Und "Blue Guitars" war ein Megaseller, der sich auch für den Vertragspartner mehr als lohnte.
Wenn er was Neues macht, dann aber richtig! Mit einer 'gängigen' CD gibt sich der Altmeister schon lange nicht mehr ab, das zeigten auch seine letzten regulären Produktionen, die wir besprochen haben, The Road To Hell & Back - The Farewell Tour und
Chris Rea Presents The Return Of The Fabulous Hofner Bluenotes . Nach dem eingeschobenen "Best Of" von 2010, mit dessen Programm er auch wieder auf Tour ging, folgt nun das nächste mediale Schwergewicht: ein Set mit 3 CDs und 2 DVDs. Und auch das ist typisch Rea - zum fast normalen Preis! Kein Wunder dass, nach seinem zwischenzeitlichen, ähnlich ausgerichteten, 13-teiligen CD/DVD/Buch-Album "Blue Guitars" (mit dem er die Geschichte des Blues 'aufarbeitete') auch diesmal das Major-Label ob der Kalkulation Kopf stand. Aber dem Engländer, der bereits 30 Millionen Alben verkauft hat, ist das egal; er hat in jeder Hinsicht seine persönliche Vorstellung und die setzt er (auf eigenem Label) durch. Gut für die Fans! Und "Blue Guitars" war ein Megaseller, der sich auch für den Vertragspartner mehr als lohnte.
Allerdings gibt es auch eine 'Sparversion' in
Form einer gängigen CD, betitelt "Blues", die uns zusammen mit den
beiden DVDs als Promomaterial in durchaus repräsentativer Form vorliegt.
Wenn es immer so wäre ... Die beiden anderen Audios sind unseren Infos
nach die Soundtracks zu den beiden Filmen.
"Santo Spirito Blues" - ein vieldeutiger Titel. Der 'Heilige Geist Blues' - das ist für Rea
offensichtlich mehr als 'nur' seine alte Liebe, das ist mittlerweile
seine Mission, seine Bestimmung. Nicht nur auf das eigentliche Genre
bestimmt - der Geist des Blues ist allgegenwärtig. Blues als Schicksal,
Blues als alles bestimmende Leidenschaft. In den beiden DVDs, von Rea
selbst konzipiert und produziert, geht es um zwei Anlässe, aus denen
heraus er teils surreale, teils beklemmende und bei "Bull Fighting" auch
schockierende Bilder entwickelt. Die Videos sind eigenständig,
innovativ und experimentell, für Freunde des expressionistischen Films,
also keinesfalls 'Musikfilme' der üblichen Machart. Dem Promomaterial
lagen keine Angaben über die FSK-Klassifizierung (ebenso wenig
technische Angaben) bei, aber Kindern sollten die DVDs allein nicht
zugänglich sein.
Mit den teilweise grausamen Bildern von "Bull Fighting", unterlegt mit Flamenco und anderer spanischer Musik, klagt Rea
nicht einfach den Stierkampf als blutiges Gemetzel an, er beleuchtet
das ganze Umfeld und die Leidenschaft, die mit diesem, für Nicht-Latinos
kaum nachvollziehbaren Massenspektakel verbunden sind.
"Santo Spirito" hat den Selbstmord eines
Freundes in Florenz zum Anlass. Die Kamera mit dem Protagonisten wandert
durch ein verfremdetes Stadtbild und ist auf der spirituellen Suche
nach der 'Wahrheit' und dem, was den Freund in den Tod getrieben hat.
Mit "Santo Spirito Blues" vollzieht Rea
einen weiteren Schritt zum universellen Multi-Media-Künstler. Während
seiner schweren Krebserkrankung begann er mit Malerei, Grafik und
Texten, nun kommen auch noch Filme hinzu, die in sich wieder
verschiedene Komponenten vereinen. Fast alles -Gemälde (auch das schöne
Cover in mittlerweile bekannter Stilistik), Musik und Textpassagen-
stammen von ihm und verschmelzen unter seiner Hauptregie (mit
Unterstützung von Scott McBurney) zu einer eigenen
audio-visuellen Bildsprache. Die Ideen scheinen nur so aus ihm
herauszubrechen, mit großer Kreativität presst er seine Gedanken und
Gefühle in immer neue, komplexere Projekte. Es entsteht der Eindruck,
als habe der bereits lauernde Tod in ihm gewaltige schöpferische
Energien freigesetzt. Und das eigentlich zuletzt favorisierte
Band-Format hat ihn wohl eher beengt, als beflügelt.
Auf der Audio-Scheibe bringt Rea fetten,
kraftstrotzenden Blues Rock, im Zentrum sein virtuoses, schneidendes
Slide-Spiel. Vor allem im ersten Teil ist das Album ein Fest für die
Fans des Saiten-Glissandos. Die Songs haben durchweg großes Format und
sind ebenso arrangiert, der Maestro bevorzugt es druckvoll und
dynamisch. Dem trägt diesmal auch die Abmischung Rechnung. Aber er geht
nicht puristisch zu Werk und hat offensichtlich wieder richtig Spaß an
seinen Ohrwürmern gefunden. "The Chance Of Love" (der einzige wirkliche
Pop-Titel) klingt wie einige seiner Mega-Hits zusammengeschmolzen und
dürfte erneut ein absoluter Chartrenner werden. Und warum nicht - wer
kann heut sonst noch solche Sachen schreiben und spielen? Im Rest
variiert er die Stilmöglichkeiten des Genres. Die ersten Songs sind
Kracher; pumpende, stampfende Rhythmen, hier mal ein klassisches
Richards-Schepper-Riff
("Rock And Roll Tonight"), da ein Heavy-Shuffle ("Never Tie Me Down").
Dann wird es eher 'vintage', gediegener, balladesk, slow-bluesiger,
teilweise sogar chansonhaft ("Lose My Heart In You"). Mit "You Got
Lucky" steht die zweite Single-Auskopplung bereit. Reas Stimme hat etwas von der früheren Intensität verloren und wirkt etwas brüchiger, aber das ist ein Teil seiner Vita.
13 klasse Songs, die zeigen, dass man den Blues
Rock nicht neu erfinden muss, aber noch immer so spielen kann, dass er
nicht nach 08/15 klingt und einfach Spaß macht. Rea ist auch
richtig gut drauf und keineswegs mehr so in den Blues 'verbissen', wie
auf früheren Alben. Das weckt heut schon Lust auf die kommende ("Santo
Spirito"-)Tournee, die am 03.02.2012 in Hamburg beginnt und am
08.03.2012 in Dresden enden soll. Zumal er ja dort auch mit
Live-Qualitäten aufwartet, die man zumindest im damaligen Schmuse-Rocker
nicht vermutete. Hoffen wir, dass es ihm weiter gut geht, dann sollte
sich jeder blueslastige Rockfan des alten Schlags nach Möglichkeit noch
einen Konzertbesuch bei Mr. Rea gönnen. Die Kartenpreise scheinen auch im halbwegs noch erträglichen Bereich zu liegen.
Was sich nicht so auf Anhieb erschließt, ist,
was die drei Themen eigentlich miteinander zu tun haben. Aber auch wenn
die beiden DVDs nur als Beiwerk zu diesem formidablen Rock-Album und als
Ausdruck des gesamtheitlichen Rea'schen Schöpfungswerks
verstanden werden, kann man vor diesem Mann nur den Hut ziehen. "Santo
Spirito Blues" gehört auf jeden Fall zu den stärksten Alben des
bisherigen Jahres.
Möge der Heilige Blues ihn noch lange beschützen!
(Angaben zur Produktion oder den weiteren mitwirkenden Musikern sowie dem Drehteam der Videos lagen leider nicht vor.)
(Angaben zur Produktion oder den weiteren mitwirkenden Musikern sowie dem Drehteam der Videos lagen leider nicht vor.)
http://www.home-of-rock.de/AlleBands/R/Chris_Rea.html
Britsound,
November 23rd 2005
Chris Rea on
Britsound
By Rob Quicke and
Len O'Kelly
Chris Rea has just
released his final project, the 11-CD book, 'Blue Guitars.' Rob
Quicke and Len O'Kelly interview Chris about this final release...
RQ:
Are you happy with the finished result? Did the final product
actually match your original vision?CR:
As much as is possible. When you’re the type of person I am, you’re
never happy. Everybody laughs at you and says “come on Chris,
you’ve got to…”, I have to be dragged off it, you know, because
I just love doing it and I can never get happy, but it’s definitely
the best thing I’ve ever done without a doubt it was the most fun
that I’ve ever done.RQ:
Originally the idea was to do a 50 CD version, is that correct?CR:
15 CDs in a book it was, and it was going to be every single kind of
blues that I’ve ever come across, not just American blues, and we
got to the point where we just couldn’t close the book and in the
end I had to give up three.RQ:
You had to give up on three. Now what will happen to this extra
material? Will it ever come out?CR:
Well, with me just it normally goes in the river! I write all the
time and what’s happened over the last 20 years is, I tend to keep
what’s ever close to a release schedule other than that,
unfortunately, it just goes off into space, because I write everyday.
It’s what I live for, I love it.RQ:
Now you said in an interview, in the liner notes in ‘Blue Guitars’,
that if you were to go under a bus tomorrow then this book would be
“what Chris Rea did”, that this will be it. Now that you’ve
done this project, how we should regard all your earlier work before
you discovered the blues?CR:
Well you see I didn’t discover the blues, I discovered the blues 25
years ago. And that’s why I bought my first guitar, and a lot of
crazy things happened along the way. And it’s not until you become
seriously ill and you nearly die and you’re at home for 6 months,
that you suddenly stop to realize that this isn’t the way I
intended it to be in the beginning. Everything that you’ve done
falls away and start wondering why you went through all that rock
business stuff. As far as my fans are concerned, they don’t have a
problem with Chris Rea. They don’t see as it ‘Blues’, they’d
say you can call it what you want. Most fans just think it’s
Chris Rea without the frills, without too much glossy
production.RQ:
You said in an interview that the condition of creating is very much
like or very similar to autism, what did you mean by that?CR:
You can’t switch it off, that’s what makes people creative.
People on the outside call it talent and people on the inside laugh
and say it’s not actually talent it’s a condition, because you
have to also learn of the negative side of it as well. And you
know, when I was seriously ill at home I found this out, I mean you
can’t switch it off. And it can either work in a positive way
or a negative way. And I think that’s why I was born to be a
blues player and blues singer, because there’s a natural thing
about blues guys that have certain feelings, that we call the blues
and when you actually play them and sing them you feel better after
you’ve sung out your troubles. I definitely do think it’s linked.
You know, any guy who does 11 CD’s in 12 months has definitely got
something wrong with him!RQ:
Chris let me ask you about the response because obviously you had to
set up your own label. Is that because you weren’t allowed to do
this by your former record company?CR:
I was never allowed to go anywhere near the blues. They could make it
very difficult from me, if I tried to be dogmatic about it, and I’ve
always had a problem, you know. I never wanted to be a rock star and
therefore I’ve never been actually famous enough to threaten a
corporate record company. You know if Madonna or somebody like
that wants to pull the plug, everybody gets frightened, but if Chris
Rea wants to pull the plug because he’s not a global famous rock
star, then I have to box a little bit more clever because, I’m just
a writer and a musician. They definitely didn’t see Stony
Road - they all said that would never be a hit. So we did it
ourselves, and they’re now very perplexed because it was a gold
record and they don’t know why.RQ:
But isn’t it obvious that this is the music that you wanted to do
all along, so therefore it would be even more Chris, even more
authentic?CR:
It’s just my first love. You know if you take music as
romance, then blues was my first love you know, it’s my wife. And
it’s with me all the time, and I just adore it. I’ve been
lucky because, although I haven’t been lucky in health, I’ve been
very lucky in record sales and, when you recover from an illness and
you’ve sold 22 million records, you are in a position, thank God,
to say “well it doesn’t matter now, I can do what I like with or
without the corporates.” Obviously it’s difficult because you
don’t have the marketing budgets cooperates now have, but, I’m
happy.LOK:
Chris I thought you did a fantastic job capturing the Chicago Blues
feel on the album. Who were some of your influences?CR:
J.B. Hutto and Muddy Waters obviously. All of those Chess guys.
One of the things that, that was such a pleasure for us, was actually
building the studios each month to get the correct sound, and we did
a lot of research, a lot of telephone calls, read a lot of books,
talked to a lot of producers. We found out about the ambience
of the room. And we only used the type of microphones that they
would’ve used then. We only used the type of amplifiers and
guitars they would’ve used then. And for us it was like being
children in a sweet shop, you know, in a candy store, because to go
all the way through your life with these musicians and then to
suddenly make your own little Chicago album, it was just goose
bumps.LOK:
So it would, it would seem to reason then that this was a fairly
expensive album to make, with all of that research and time spent on
the on the details?CR:
Well it wasn’t, because it’s my own time and the reason we could
keep the book at a cheap price, because I didn’t want fans not to
be able to buy it, because it was so expensive. So in a way
what I did was I hired Chris Rea, but I didn’t pay him. (Laughter).
I told Chris Rea, he’d have to wait for the money, you know.LOK:
I don’t recall you ever having played a concert date in Chicago.
Have you ever done that, or it could be that I just missed it?CR:
No, I’ve only ever done three concerts in the whole of America, can
you believe that? I’ve done a small club in Texas. I did LA
and I did New York. I always had trouble with record companies in
America. I think it was because the way, the way my deal was
structured in England. I was a subsidiary of whomever they took
on in America. And America never really, happened for me, and
we were so busy in Europe, because I was fortunately selling in every
single country in Europe, so that’s just like the states in terms
of volume. I never really had the need to go. You know,
although I loved the music better than any other kind. I didn’t
feel like I had to go and leave my family. I’d love to fly in to
Chicago to do a concert. I mean that would be like going to the home
of Ferrari or something.RQ:
If you were to ever come to America, you’d have our full
support.CR:
Well that’s nice to know. I know a lot of American musicians
you know, who don’t seem to have a problem with Chris Rea.
It’s just, well it’s been one of those funny little things with
the record companies, it’s never quite happened. You know if,
if you’re in England and you signed a Warner Brothers and, you get
caught with a certain record company that’s a subsidiary of
Warner’s in America, and they’re not actually doing the kind of
music that Chris Rea wants to do, then you’re in trouble from the
word go. This kind of thing often happened, you know, and I was never
a California person. I used to get very impatient with the way things
were in LA. And, I certainly didn’t know how to play that
game.RQ:
This is your final release and this is your final tour, is that
correct?CR:
I think it will be as Chris Rea, unless I can find a way around my
problem. I don’t have a pancreas anymore. And on the good
side people say ‘well, you know you should be dead and you
survived’. But on the bad side I have to live with the side
effects of this, and it makes touring very difficult. And I
have to take a lot of heavy kind of drugs you know, so that we don’t
have anything go wrong on a gig night. And the doctor’s don’t
want me to do this, five days a week, for many, many months.
They say, ‘one more tour Rea’ and then you’ve got to find a way
of only gigging twice a week, for example. And so I’ve got to
find a musical way that I can operate that way. It’ll give me
something to think about that’s for sure.RQ:
Let me ask you though, that’s very sad to hear that this is the
final release of Chris Rea, and you’ve got to admit there’s a
certain sadness about this isn’t there?CR:
I don’t really know. I can’t afford to think too much about how I
sad it is, otherwise I’d get depressed. I have to think,
which is typical of Chris Rea and that’s how I survived what
happened to me, “okay, this is another challenge, how do I get
around it”? And you never know, it might be a case where, if
the only way I can logistically tour is with the bass player and
drummer, and then I have to cut my musical cloth according to that,
you never know, the music might be even better! My guitar techs think
that it would be a gift from God if that’s what had happened, if it
had forced me into going out as a three piece. A lot of guys
would be over the moon because they tend to think that big bands bury
what I do. So you never know. The Memphis FireFlies will
still have Chris Rea as its singer and slide guitar player. It’s
just the material may have to be altered.RQ:
And let me ask you though, I see a sort of irony because you’ve
said in an previous interview that, in many ways you had a fear of
fame and a fear of standing out, but what you’re talking about here
is going out with a really stripped down band, really sort of getting
to the raw essence of the songs. In many ways that’s being
more exposed than ever before, don’t you think?CR:
Yes, that’s why it would be a challenge to me, you know because,
I’m the opposite of an egomaniac and I’ve learned a lot doing
this blues book. The guys, you know my bass player and my drummer,
they have to do an awful lot of pushing Chris, to be as primitive
with the sound as what’s needed. At first, when I did the
Country Blues album, I was saying to everybody, “no there’s too
many mistakes” and “can we get away with this sound, it sounds
like the 1930’s” and they’re all laughing and saying “but
that’s how you want it Chris, leave it alone!” And they’re
helping me an awful lot and maybe it makes for an even better Chris
Rea record.RQ:
You’ve never released a live album have you, it’s only ever been
studio albums, why is that?CR:
Because every time I look at myself, or listen to myself live, I just
run away. And, a lot of guys object to it. They say, “just
because of one mistake or something, you’re just throwing away one
of the slide live solos ever.” Because the band and my manager want
me to, because this might be the last Chris Rea as Chris Rea, this
convinced me that we should do a live DVD and a live CD. And
we’ll be doing that, at Newcastle City Hall during the tour.LOK:
Out of all the different types of blues you’ve put into this
compilation; can you pick one as a favorite? Of all the work that’s
in this book, what are you perhaps most proud of?CR:
I think there’s one track on Country Blues! (Laughter). And
everything else I’m saying, “Oh, my God, I can do it better.”
It’s KKK Blues, because I play the slide solo and then Sylvan plays
an African solo, a Senegal musical scale on a dobro. And something
there happens, but it’s completely, absolutely spiritual, it makes
us all get goose bumps in the studio when we hear it. As soon
as Sylvan starts playing the Senegal link, suddenly the whole track
starts sounding like a track from Porgy and Bess, and within that
track you can see the whole history of where Senegal met Miles Davis,
it’s amazing. And it was an accident, and it’s one of those
wonderful accidents.RQ:
We wish you all the very best with the tour and hope the album and
the book continues to sell really well.CR:
Thanks very much!
Copyright 2005. Britsound.com.
Copyright 2005. Britsound.com.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen